Titel: Pinchard's automatisches Schleusenthor.
Fundstelle: Band 221, Jahrgang 1876, S. 500
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Pinchard's automatisches Schleusenthor. Mit einer Abbildung auf Taf. XII [c/4]. Pinchard's automatisches Schleusenthor. Die in Figur 4 dargestellte Vorrichtung dürfte in manchen Fällen mit Vortheil angewendet und nach der vorgeführten Construction mit geringen Auslagen hergestellt werden. Der Bewässerungscanal A münde in einen Wasserarm, der zuweilen unvorhergesehenen Schwellungen ausgesetzt wäre, welche bei Nacht eintretend oder durch Regengüsse so plötzlich herbeigeführt werden können, daß das bewässerte Terrain Gefahr läuft, ersäuft zu werden. Um dies zu verhindern, befindet sich neben dem Kopf des Bewässerungscanales ein Brunnen P, welcher vom Wasserarm gespeist wird, so daß das Wasserniveau im gleichen Verhältnisse wie in dem Hauptarm steigt und fällt. Der hohle Schwimmer S führt in einer centralen Leitung die Spindel FS, welche am zweiarmigen Hebel CBF hängt; das Ende C des Hebels ruht an der Sperrklinke DE, welche die gezahnte Stange des Schleusenthores schwebend erhält. Der Hebel CF hat seinen Drehpunkt in B. Die Schleuse kann also je nach dem Bedarf auf eine beliebige Höhe gestellt und mit einem Zahn an der Klinke DE eingehängt werden. Steigt das Wasserniveau im Brunnen P über die zulässige Höhe, so hebt sich der Schwimmer S, endlich die Spindel FS und das Ende F des Hebels, bis bei der angenommenen Maximalhöhe des Wassers im Hauptwasserarm das Ende C die Sperrklinke auslöst, worauf das Schleusenthor zufällt. Die Länge der Spindel FS bestimmt das Wasserniveau, bei welchem das Schleusenthor den Canal abschließt. (Nach dem Bulletin de la Société d'Encouragement, 1876 S. 427.) Wir hatten Gelegenheit, eine ähnliche Anordnung bei den Bewässerungsanlagen der Orangengärten in Poros im Peleponnes mit vollkommener Sicherheit arbeiten zu sehen. Das Wasser wird mittels Zellenketten durch einen Göpel gehoben und durch einen gemeinsamen Canal zu den Wasserreservoirs mehrerer Besitzer geleitet. Jedes derselben hatte eine automatische Schleuse, welche zufiel, sobald das Bassin gefüllt war, um kein Wasser zu verlieren. Die Anordnung glich der vorgeführten; nur gestattet Pinchard's mit größerer Leichtigkeit ein Verstellen der Schleusenöffnung. V. H. S.

Tafeln

Tafel Taf. XII
Taf. XII