Titel: | V. Cleuet's automatischer Speisewasserregulator. |
Fundstelle: | Band 222, Jahrgang 1876, S. 24 |
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V. Cleuet's
automatischer Speisewasserregulator.Vgl. Cleuet * 1863 169 13
(Schwimmerapparat). Jolly * 1865 178 86. Brière *
1866 180 15. Valant und
Ternois * 1866 182 3.
Pinel * 1867 184 290.
Riedel * 1867 185 338.
Delanoue * 1868 190
180. Roufosse, Houget und Teston * 1869 191 438. Varley * 1869 194 458. Beckmann * 1870 195 386.
Bailey, Lovelidge und Grindrod * 1871 201 282. Berryman 1871 202 97. *
1872 206 249. Macabies *
1872 206 337. * 1876 221
294. Laporte-Motz * 1876 221 309.
Mit einer Abbildung auf Taf. I [d/4].
Cleuet's automatischer Speisewasserregulator
Diese in Figur
5 skizzirte Vorrichtung dient zur selbstthätigen Speisung der Dampfkessel,
während die Speisepumpe andauernd functionirt. Der Apparat besteht der Wesenheit
nach aus dem Rohre A, welches in der Höhe des normalen
Wasserstandes mit sehr geringer Neigung gegen die Horizontale an einer passenden
Stelle des Kessels angebracht ist. Das Knierohr B bringt
das tiefere Ende mit dem Rohr T in Verbindung, welch
letzteres mit dem KesselinnernKessesselinnern communicirt, indem das Rohr D in den
Dampfraum, W hingegen in den Wasserraum führt. Es ist
selbstverständlich, daß sich das Wasserniveau im Rohre A
ebenso hoch wie im Kesselinnern stellt. Dasselbe wird demnach eine verschiedene
Ausdehnung erfahren, je nachdem dasselbe mit Dampf oder Wasser gefüllt ist. Das Rohr
A endet in einen Bügel, der eine Stellschraube G trägt und den Hebel HE umfaßt. Letzterer ist um C drehbar und
regulirt die Spindel E des Speiseventils K. Das Druckrohr der Speisepumpe S und das Speiserohr R, des Kessels führen an
das Gehäuse. Das Rohr T trägt ein Wasserstandsglas und
zwei Probirhähne a und b.
Die Wirksamkeit des Apparates ist demnach folgende: Sinkt der Wasserstand im
Kesselinnern, so erscheint das Rohr mehr mit Dampf gefüllt und erfährt demnach eine
Ausdehnung, welche durch den Hebel HE auf das
Speiseventil einwirkt und dasselbe hebt. Es wird um so mehr Speisewasser in den
Kessel gefördert, je tiefer das Wasserniveau sinkt, indem sodann ein größerer Theil
des Rohres A vom Dampf bespült ist und eine vermehrte
Ausdehnung erfährt, welche das Speiseventil mehr öffnet. Anderseits wird das Ventil
K geschlossen, wenn der Wasserstand steigt, weil sodann das Rohr A eine Temperaturverminderung erfährt und das
Speiseventil durch die bewirkte Verkürzung des Rohres A
mittels des Hebels HE geschlossen wird. Die
Wirksamkeit des Apparates ist demnach selbstthätig, indem ein Steigen oder Fallen
des Wasserniveaus im Kessel unmittelbar ein erforderliches theilweises Schließen
oder Oeffnen des Speisewechsels zur Folge hat.
Der Apparat wird gestellt, indem man das Wasserniveau bis zum untern Ende des Rohres
A sinken läßt und nun die Stellschraube G so regulirt, daß das Speiseventil ganz geöffnet ist.
Anderseits muß das Speiseventil geschlossen sein, wenn das Wasserniveau bis an das
obere Ende des Rohres A ansteigt. (Revue industrielle, August 1876 S. 313.)
Derlei Apparate sind um so unverläßlicher, je mehr deren Wirkung automatisch sein
soll; nur bei besonders exacter Detailausführung ist die Thätigkeit solcher Apparate
nicht ganz illusorisch. Uebrigens ist das Princip desselben nicht ganz richtig
gewählt (und auch nicht neu) insofern keine Rücksicht auf eine Aenderung der
Dampfspannung genommen ist, mit welcher die Temperatur des Dampfes und des Wassers
wechselt.
V. S.