Titel: Hobson's Pyrometer zur Bestimmung der Temperatur des heissen Gebläsewindes.
Fundstelle: Band 222, Jahrgang 1876, S. 46
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Hobson's Pyrometer zur Bestimmung der Temperatur des heissen Gebläsewindes. Mit einer Abbildung auf Taf. I [b.c/2]. Hobson's Pyrometer. Der Zweck dieses in Figur 17 abgebildeten Instrumentes ist, die Temperatur des Gebläsewindes durch Beimengung eines in constantem Verhältnisse zugeführten Quantums kalter Luft herabzustimmen, so daß die höchsten, bei Heißluftgebläsen überhaupt vorkommenden Temperaturen noch innerhalb der Grenzen eines guten Quecksilberthermometers liegen. Der Wind tritt als heißer Strahl bei A in den Apparat. Dieser Strahl inducirt mit Hilfe geeigneter Anordnungen einen Strom atmosphärischer Luft, welcher bei B eintritt und, mit ersterm gemengt, gegen die Kugel eines Quecksilberthermometers C angetrieben wird. Bei D verläßt das Stromgemenge den Apparat. Da die Dimensionen der Oeffnungen, durch welche die heiße Gebläseluft und die kalte Luft einströmen, unveränderlich sind, so ist auch anzunehmen, daß das quantitative Verhältniß beider Luftströme ein constantes sei. Denn die Zu- oder Abnahme der Windpressung hat auch eine entsprechende Zu- oder Abnahme der inducirten Luftmenge zur Folge. Um aber in dieser Hinsicht jeden Zweifel zu beseitigen, hat man Versuche angestellt, welche die thermometrische Uebereinstimmung des in Rede stehenden Instrumentes mit dem Siemens'schen kupfernen Kugelpyrometer bei Windpressungen von 0,14 bis 0k,30 pro 1qc bestätigen. Um das Instrument zu graduiren, bestimmt man zunächst die Temperatur der heißen Gebläseluft mit Hilfe eines Normalpyrometers, z.B. des eben erwähnten Siemens'schen Pyrometers. Angenommen, dasselbe zeige 1000° F. an. Gleich darauf läßt man die nämliche Gebläseluft auf das neue Pyrometer wirken. Wenn die Quecksilbersäule zu steigen aufgehört hat, so notirt man sich den Thermometerstand; nehmen wir an, derselbe betrage 362° F. Von beiden Werthen 70° F., d. i. die atmosphärische Temperatur, abgezogen, und die kleinere Zahl durch die größere dividirt, gibt 292 : 930 = 0,314° als Betrag, um welchen das Thermometer für jeden über der atmosphärischen Temperatur liegenden Grad der Gebläseluft steigt; hieraus läßt sich jeder andere Punkt der Scale leicht berechnen. Es geht aus dem Gesagten hervor, daß die Wahl jenes speciellen Verhältnisses an sich gleichgiltig ist, und daß dasselbe bei verschiedenen Instrumenten nicht nothwendig das gleiche sein muß, wenn es nur bei einem und demselben Instrumente unveränderlich ist. Gleichwohl empfiehlt es sich, bei allen Instrumenten das nämliche Verhältniß zu Grunde zu legen, um nicht jedes einzelne nach einem Normalpyrometer graduiren zu müssen. (Nach dem Engineer, Juni 1876 S. 484.) P.

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Tafel Taf. I
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