Titel: | Campbell's Ableitung der Gase aus Abfallröhren. |
Fundstelle: | Band 222, Jahrgang 1876, S. 71 |
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Campbell's Ableitung
der Gase aus Abfallröhren.
Mit einer Abbildung auf Taf. I [c/1].
Ableitung der Gase aus Abfallröhren.
Die Röhren, welche in den Wohnhäusern das Abfallwasser nach den Straßenschleusen
führen, stellen immer eine directe Verbindung der Schleusenräume mit den bewohnten
Räumen der Häuser her und gestatten selbst dann, wenn das Hauptrohr, in oder außer
dem Hause gelegen, bis zum Dache des letztern geführt wird, sehr oft noch den
Eintritt der in den Schleusen sich bildenden übelriechenden und schädlichen Gase in
die Wohnungen. Die Ursache von Krankheiten ist schon sicher genug bis auf diese
Uebelstände zurückgeführt worden.
Der Zweck der in Figur 22 (nach dem Scientific American, 1876
Bd. 34 S. 118) abgebildeten Vorrichtung ist nun der, durch einen wirksamen Abschluß
zwischen der Schleuse und dem Abfallrohre eines Hauses das Eindringen der Gase aus
ersterer in letzteres sicher zu verhüten. Der Apparat wird zu dem Zwecke am Ende der
Hausleitung eingeschalten, innerhalb des Hauses vor der Mauer, aus welcher ein Rohr
direct in die Straßenschleuse einmündet. Er besteht aus einem eisernen Kasten A, welcher durch eine Zwischenwand in zwei Abtheilungen
getheilt ist. Diese Zwischenwand reicht nicht bis an die Decke des Kastens, sondern
ist in etwa 2/3 der Höhe schräg abwärts gebogen bis nahezu auf den Boden, welchen sie jedoch noch
nicht berührt. Das Abfallrohr B des Hauses mündet in die
Kammer ein, welche in der Zeichnung linker Hand angegeben ist, und reicht nicht ganz
bis auf den Boden derselben, so daß die aus B herab
kommenden Flüssigkeiten zunächst diese linke Kammer bis an den Rand der Mittelwand
füllen und dann über letztere nach der rechtsgelegenen Kammer abfließen, endlich
aber durch das Rohr C austreten und in die Schleuse
gelangen.
Die Rohre B und C sind also
durch die Flüssigkeit in A luftdicht von einander
getrennt und die aus C entweichenden Schleusengase
werden durch das Rohr D aus dem Hause hinaus geleitet
– am besten in der Weise, daß man D bis über das
Dach des Hauses hinauf führt. Ebenso ist der Kastenraum A durch ein Rohr E mit D verbunden, so daß auch aus A die Gase nicht
in das Haus gelangen, und endlich muß auch, falls B
nicht selbst bis auf das Dach reicht, dieses Rohr B oben
mit D verbunden werden, um auch aus B die Luft abzuleiten.
Durch auf der Decke des Kastens angebrachte Schieber kann man zum Innern des Raumes
A gelangen und durch das am Boden von A in der linken Kammer einmündende Rohr F, welches auch in die Schleuse führt, kann man A von Zeit zu Zeit ganz entleeren, um etwaigen Schmutz,
welcher sich abgesetzt hat, fort zu spülen. Das Rohr F
ist durch einen Schieber dicht zu schließen.
G.