Titel: | Guss' Stiftenkupplung. |
Fundstelle: | Band 222, Jahrgang 1876, S. 219 |
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Guss'
Stiftenkupplung.
Mit Abbildungen auf Taf.
VI [d/4].
[Guss' Stiftenkupplung.]
Die beiden Wellenenden sind in dem cylindrischen Muff M
(Fig. 17
und 18)
eingepaßt und letzterer auf einem Wellenende bei C durch
einen Flachkeil befestigt. An den beiden Enden des Muffes sind über die halbe
Peripherie zwei concentrische Kammern ausgearbeitet, welche durch entsprechende
Schalen A ausgefüllt werden. Durch zwei conische Stifte
B, welche diese Schalen A gegen die beiden Enden der Wellen pressen, wird der nöthige
Reibungswiderstand hervorgerufen, damit die beiden Wellenenden eine gemeinsame
Drehung verfolgen. Diese Kupplungsstiften können leicht herausgeschlagen und die
Verbindung gelöst werden. Für Wellenkupplungen, welche bedeutenden Stößen ausgesetzt
sind, soll der Stift B durch eine Zugschraube
festgehalten werden. Nach dem Scientific American, Juli
1876 S. 19 ist diese Kupplung von S. M. Guß in Reading,
Pa. patentirt worden. –
Von der sichern Verbindung der beiden Wellenenden abgesehen, ist die Kupplung sehr
wenig compendiös und kann nur während des Stillstandes gelöst werden. Die Stifte B werden beim Loslösen leicht gestaucht, passen dann
nicht genau und verzwicken sich leicht. Die Nothwendigkeit der Anbringung des Keiles
C ist nicht einzusehen. Die Herstellung der
halbkreisförmigen Kammern ist umständlich und kostspielig. Bei der vorläufigen
Zusammenstellung von Transmissionswellen werden ähnliche, von eisernen Bändern
umgebene hölzerne Muffe mit Vortheil angewendet. Die beiden Seiten sind mit
Eisenblech beschlagen, und eine an einer Seite aufgeschlitzte Messinghülse wird
eingeschoben und an jedem Wellenende ein Keil fest eingetrieben.
V. S.