Titel: | Ley und Pinker's metallische Stopfbüchsenpackung. |
Fundstelle: | Band 222, Jahrgang 1876, S. 422 |
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Ley und Pinker's metallische Stopfbüchsenpackung.
Mit einer Abbildung auf Taf. X [a/2].
Ley und Pinker's metallische Stopfbüchsenpackung.
Diese in Figur
8 skizzirte Stopfbüchsenpackung besteht nach Engineering, September 1876 S. 191 aus gußeisernen Ringen von dreieckigem
Querschnitte, welche aus zwei sich überlappenden Hälften gebildet und so angeordnet
sind, daß die Kolbenstange an der breitern Seite der Ringe schleift. Dieselben
wechseln mit Lagen von Hanfleinwandpackung ab, welche auf die genaue Länge schief
zugeschnitten und so eingelegt werden, daß die Schnitte mit jenen der Metallringe
nicht zusammen fallen.
Diese Hanfleinwandpackung, welche unter dem Namen Tuck's Patentpackung weite
Verbreitung gefunden hat, wird nur mit Talg außen gefettet und mit einem Holzkeil
eingeschoben, wonach der Preßring nicht fest gespannt werden darf, weil die Packung
in der Wärme aufquillt.
Als Vortheil der beschriebenen Metallpackung wird angeführt, daß sie keine Schmierung
erforderlich macht (obwohl es nicht ökonomisch wäre, auf diesen Vortheil allzu sehr
zu reflectiren, dagegen die Reibung und Abnützung zu vermehren, welche sich allmälig
recht fühlbar machen würde); außerdem wird auf ihre lange Dauer hingewiesen, indem
diese Packung auf Schiffen der Pacific-Steam-Navigation-Company
sechs Aus- und Heimfahrten aushielt. –
Nur durch eine besonders lange Dauer kann aber ein Uebelstand dieser Packung
gemildert werden, d. i. die außerordentliche Schwierigkeit einer Erneuerung
derselben. Tuck's Patentpackung allein erfordert nicht selten die ganze Kraft eines
robusten Mannes, um die einzelnen Dichtungsringe herauszuziehen, selbst wenn sie
noch warm sind. Wie aber wollen die Metallringe herausgezogen werden, welche man mit
dem Tressenzieher nicht anbohren kann?
S.