Titel: | C. Brown's Viercylindermaschine. |
Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 37 |
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C. Brown's Viercylindermaschine.
Mit einer Abbildung auf Taf. II [a/3].
Brown's Viercylindermaschine.
Im Wesentlichen gleicht dieser in Figur 5 skizzirte Brown'sche MotorNach einer Mittheilung im Engineering, 1876 Bd.
21 S. 126 hat der bekannte Constructeur und Erfinder der
Sulzer-Steuerung, E. Brown in Winterthur,
seine Viercylindermaschine bereits im J. 1874 ausgeführt, unabhängig von West's Sechscylindermaschine. In wie weit West einen Originalmotor geliefert hat, ist
bereits im Journal, 1875 218 458 erörtert
worden.Die Red. der von West construirten Sechscylindermaschine (*1875 217 441) 218 458); es soll daher hier nur über
die hauptsächlichen Abänderungen berichtet werden.
Im cylindrischen Mantelgehäuse des Brown'schen Motors sind vier Dampfcylinder
angeordnet, und die Kolben wirken nicht unmittelbar, sondern mittels in Kugelpfannen
gelagerter Schubstangen auf die auf und ab wiegende Kurbelscheibe. Die Führung der
einfach wirkenden Kolben hat größere Länge, der Angriffspunkt der Kraft liegt unter
den Schleifringen des Kolbens; es läßt somit diese Anordnung eine größere Dauer der
Cylinderwände und der Kolbendichtung erwarten.
Die Neigung des Kolbens zum Abgleiten auf der wiegenden Kurbelscheibe ist bei West's Motor als Nachtheil anzusehen, weil hierdurch die
Kolbenführung bedeutend in Anspruch genommen ist; diesen Uebelstand theilt Brown's Motor nicht.
Die Dampfvertheilung erfolgt wie früher durch einen Ringschieber mit ensprechend
geformten Einströmungsspalten. Der Ringschieber wird gleichfalls durch ein
Kreisexcenter bewegt und trägt auf der Entlastungsplatte, welche am Gehäusedeckel
schleift, Zähne b, welche mit der innern am Deckel
angebrachten Verzahnung a eingreift. Dies hat zur Folge,
daß der Ringschieber bei einer Drehung der Maschinenwelle nicht allein im Kreise
herumgenommen, sondern auch gedreht wird, woraus bei der schleifenden Bewegung eine
gleichmäßige Abnutzung und gute Erhaltung der gleitenden Dichtungsflächen folgt. Es
dürfte indeß der Reibungswiderstand selbst genügend sein, um die Drehung des
Ringschiebers und ein relatives Gleiten der dichtenden Spiegelflächen zu sichern.
Man fand die Abnutzung der Ringschieber bei der West'schen Maschine tatsächlich so
gering und gleichmäßig, daß bei denselben später davon Umgang genommen wurde, den
Schieber durch ein U-förmiges Profil federnd zu
machen.
S.