Titel: | Allweiler's Rotationspumpe. |
Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 148 |
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Allweiler's Rotationspumpe.
Mit Abbildungen auf Taf.
IV [a/4].
Allweiler's Rotationspumpe.
Bei Anordnung mehrerer Schieber in Kurbelkapselwerken muß sich immer einer derselben
zwischen Eintritt- und Austrittöffnung befinden, so daß ein höherer Effect
selbst bei größern Druckhöhen erzielt werden kann. Die Vereinigung je zweier
gegenüber liegenden Schieber liegt dann im Interesse der Einfachheit namentlich
bezüglich ihrer Führung. Es wird nämlich in diesem Falle die Anwendung von Federn,
welche die Schieber gegen die Gehäusewand drücken sollen, oder die Anordnung
besonderer Führungsnuthen, welche schwierig und theuer in der Herstellung sind,
überflüssig, da es genügt, dem innern Gehäuseumfang eine solche Form zu geben, daß
die Länge aller durch das Drehungsmittel des Mitnehmers gezogenen Durchmesser
constant ist; dann berühren die Schieber in jeder Lage beiderseits das Gehäuse.
Hieraus ergibt sich gleichzeitig als wesentlicher Vortheil eine erhebliche
Verminderung der Abnutzung der Schieber, selbst nach längerer Functionsdauer, weil
dieselben keiner andern radial wirkenden Kraft ausgesetzt sind als der Fliehkraft,
welche jedoch in Anbetracht der geringen Winkelgeschwindigkeit der Schieber niemals
eine nennenswerthe Größe erreicht; in Folge dessen können sich die Schieber nicht
leicht festklemmen, sondern bewahren ihre leichte Beweglichkeit.
Der Unterschied aller diesbezüglichen Constructionen liegt nun lediglich in der
Formgebung des Gehäuses und in der Art, wie die Kreuzung der Schieber durchgeführt
ist, welche bei Drehung des Mitnehmers ihre radiale Verschiebung unabhängig von einander innerhalb
gewisser Grenzen zulassen muß. Wir verweisen diesbezüglich auf Woodcock's Dampfmaschine (Reuleaux: Kinematik
S. 370, Tafel VI) und auf Schaffer und Budenberg's Wassermesser (*1866 180 425) und theilen hier in den Figuren 12 und 13 die
Construction einer neuen Pumpe Don Allweiler mit, welche
in ihrer Einrichtung dem genannten Wassermesser, abgesehen von der Schieberzahl, am
nächsten kommt.
Die Allweiler'sche Rotationspumpe hat drei Doppelschieber s
s, welche an den Enden die lichte Gehäusebreite besitzen, in der Mitte aber
bis auf ein Drittel dieser Breite in einer der radialen Verschiebung entsprechenden
Länge ausgespart sind. Die Schieber können deshalb so zusammengesteckt werden, daß
sich ihre Mittelebenen in der Drehungsachse des mit der Welle w verbundenen Mitnehmers m schneiden, welcher
mit drei diametralen Schlitzen zur Aufnahme der Schieber versehen ist und denselben
die Drehung der Welle mittheilt. Die Drehungsrichtung ist gleichgültig; die beiden
Rohrstutzen r, r' können deshalb nach Belieben mit dem
Saug- oder Druckrohr verbunden werden.
Auf die Wirkungsweise der Pumpe, welche mit andern übereinstimmt, braucht wohl nicht
näher eingegangen zu werden; bemerkt sei nur noch, daß der schädliche Raum zwischen
Saug- und Drucköffnung bei a, a gleich Null ist,
da sich an dieser Stelle der Mitnehmer vollständig an die Gehäusewand anlegt.
Uebrigens muß auch hier immer mindestens ein Schieber die Trennung von Ein-
und Ausströmung besorgen, falls der Mitnehmer schlecht eingepaßt wäre.
Die Allweiler'sche Rotationspumpe, deren Vertretung Ed. Abegg, Civilingenieur in Friedrichshafen am Bodensee, übernommen hat, wird
in 6 Größen ausgeführt für die Leistungsfähigkeit von 75 bis 900l pro Minute.
F. H.