Titel: | Apparat zur mechanischen Bodenanalyse. |
Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 308 |
Download: | XML |
Apparat zur mechanischen
Bodenanalyse.
Mit einer Abbildung auf Taf. VI [d/1].
Deetz' Apparat zur mechanischen Bodenanalyse.
Die Vorrichtungen zur mechanischen Bodenanalyse kann man nach Knop passend in Spül- und Sedimentirapparate unterscheiden. Durch
die Spülapparate werden die einzelnen Theilchen mittels eines mehr oder minder
starken Wasserstrahles je nach Größe und specifischem Gewichte getrennt; wegen den
verhältnißmäßig großen Wassermassen gehen die feinern Bestandtheile hierbei meist
verloren. Bei den Sedimentirapparaten geschieht die Trennung durch den Widerstand
der fallenden Körper im ruhenden Wasser.
Einen neuen Sedimentirapparat hat nun R. Deetz
(Zeitschrift für analytische Chemie, 1876 S. 428) construirt, welcher namentlich den
Spülapparaten gegenüber auch für Thonanalysen manche Vorzüge haben dürfte. Die
Bodenprobe soll hier dadurch in ihre Gemengtheile zerlegt werden, daß sie eine 1m hohe Wassersäule durchfällt. Der Boden
muß so über derselben gehalten werden, daß er in allen Theilen auf einmal zum
Herabfallen gebracht werden kann. Die durch verschiedene Fallzeit gesonderten
Producte sollen auf horizontalen Klappen aufgefangen, die am längsten suspendirten
Theile aber auf einem gewogenen Filter gesammelt werden.
Das Glasrohr A (Fig. 32) von 5cm innerm Durchmesser trägt oben den
trichterförmig erweiterten Messingaufsatz B, welcher
eine durch die Kurbel a drehbare und das Rohrstück dicht
abschließende Klappe hat. Der untere Hauptheil C
(ebenfalls von Gelbguß) ist mit dem Rohr durch die lose über dasselbe verschiebbare
Mutter D verbunden, so daß man sie auf und ab schrauben
kann, ohne die Theile A und C drehen zu müssen. Der dichte Schluß dieser Theile ist durch eine
gefettete Lederpackung hergestellt.
An dem Haupttheil C befinden sich die etwas schräg nach
unten geneigten, etwa 1cm weiten Ausflüsse
b bis b₃, deren
oberer am längsten und unterer am kürzesten ist. An seinem untern Rande wird der
Abfluß b₃ durch den Boden des Innenraumes von C abgeschlossen. An dem untern Rande der andern drei
Ausflüsse fügen sich die horizontalen, durch die Kurbeln c bis c₂ drehbaren Klappen genau an.
Die Ausflüsse sind vorn mit kurzen Enden Gummischlauch und Quetschhähnen
verschlossen. 1cm,5 über b befindet sich ein knieförmiges Ausflußrohr d, an welchem durch Gummischlauch ein kurzes Stück
ausgezogenes Glasrohr mit sehr feiner Oeffnung angebracht ist. Es wird durch einen
Quetschhahn mit Schraube verschlossen.
Zur Ausführung der Untersuchung werden an dem Apparate alle Ausflüsse geschlossen,
die Klappen c bis c₂
aber durch Verticalstellung geöffnet. Der Apparat wird nun mit Wasser gefüllt und
auf die ebenfalls geschlossene Klappe a die vorsichtig
gekochte Probe, etwa 50g, gebracht. Nach
kurzem Absetzen öffnet man die Klappe a durch rasche
Verticalstellung, so daß die Probe möglichst gleichzeitig fallen kann. Die durch die
ungleiche Fallgeschwindigkeit getrennten Producte verschiedener Größe werden durch
Schließen der Klappen getrennt aufgefangen, und die am längsten suspendirten Theile
auf einem gewogenen Faltenfilter aus dem knieförmigen Ausfluß d durch vorsichtiges Oeffnen des Quetschhahnes gesammelt. Die an den
Glaswandungen anhängenden feinerdigen Theile werden mittels der Spritzflasche
zusammengespült. Um die auf den einzelnen Klappen liegenden Schlämmproducte zu
erhalten, wird D abgeschraubt, C abgenommen, nach Entfernung des Quetschhahnes werden die Theile mit der
Spritzflasche abgespült und in entsprechender Weise gesammelt.