Titel: | Apparat zum Abschneiden gusseiserner Rohre grössern Kalibers. |
Fundstelle: | Band 223, Jahrgang 1877, S. 354 |
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Apparat zum Abschneiden gusseiserner Rohre
grössern Kalibers.
Mit Abbildungen auf Taf.
X [a.b/3].
Apparat zum Abschneiden gußeiserner Rohre größern
Kalibers.
Das Abtrennen eines Stückes von einem gußeisernen Rohre kann entweder durch
Einmeißeln und darauf folgendes Abschlagen, oder durch Abstechen auf der Drehbank,
oder endlich durch letzterm ähnliches Einstechen mittels des in den Figuren 12 bis 14
dargestellten Apparates und darauf folgendes Abschlagen bewerkstelligt werden.
Dieses dritte Verfahren empfiehlt sich seiner Sicherheit wegen und ist insbesondere
dann mit Vortheil anwendbar, wenn es sich darum handelt, in der Grube befindliche
Rohre abzuschneiden, ohne sie aus derselben heraus zu nehmen.
Der von Reishauer und Bluntschli in Zürich construirte Apparat wird mit den drei in den Bügeln
a und b gelagerten
Schneidrädchen c durch Anziehen der Schraube g an das Rohr angesetzt. Hierauf wird der Schneidstahl
d mit Hilfe der Schraube e gegen das Rohr angeschoben und der ganze Apparat von Hand um das Rohr
herum gedreht, zu welchem Zweck der Bügel b mit Ansätzen
k versehen ist, auf welche zur Erzielung einer
größern Hebelübersetzung Verlängerungsstücke aufgesteckt werden können. Auf diese
Art wird durch den Schneidstahl d eine beliebig tiefe
Nuth in das Rohr eingedreht. Hat diese Nuth eine solche Tiefe erreicht, daß die
Gußhaut gänzlich entfernt ist, so wird der Schneidstahl nicht weiter vorgeschoben
und das Abschneiden mit den Schneidrädchen allein so weit fortgesetzt, als es zur
Sicherung des Bruches bei dem folgenden Abschlagen für nöthig erachtet wird.
Der Schneidstahl d zeigt noch ein interessantes
Constructionsdetail. Er ist der einfachern Herstellung wegen aus einem Stücke runden
Gußstahles durch Anfeilen, bezieh. Anschleifen der Schneide gebildet und hat
seitlich eine angefeilte Fläche, mit welcher er an dem Stifte f anliegt, um gegen Verdrehung gesichert zu sein.
Um eine Schiefstellung der Bügel a und b gegen einander zu gestatten, ist die Schraube g mit Kugelgelenk versehen und die zugehörige Mutter i im Bügel b drehbar.
Für verschiedene Durchmesser der abzuschneidenden Rohre ist endlich noch das
Verbindungsstück h zur höhern oder tiefern Einstellung
des Bügels a mit Löchern versehen. (Nach dem Schweizerischen
Gewerbeblatt, 1876 S. 130.)
J. P.