Titel: L. Cailletet's Manometer zur Messung hoher Drucke.
Fundstelle: Band 223, Jahrgang 1877, S. 481
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L. Cailletet's Manometer zur Messung hoher Drucke. Mit einer Abbildung auf Taf. XII [a/3]. Cailletet's Hochdruck-Manometer. Aus Cailletet's Versuchen über die Festigkeit der Glasröhren hat sich das Resultat ergeben: 1) daß die Volumänderung eines cylindrischen Glasbehälters, auf dessen Außenwand eine comprimirende Kraft wirkt, dem ausgeübten Drucke proportional ist, und zwar innerhalb sehr weiter Grenzen; 2) daß das Glas keine bleibende Formveränderung erleidet. (Vgl. 1874 212 255.) Auf diese Eigenschaften gestützt, hat Cailletet ein ebenso einfaches als empfindliches Manometer construirt, welches hohe Pressionen genau anzeigt. Der nach einer Beschreibung in Comptes rendus, 1876 t. 83 p. 1211 in Figur 25 skizzirte Apparat besteht aus einem thermometerähnlichen Glase, dessen cylindrischer, an beiden Enden von Kugelcalotten begrenzter Behälter mit Quecksilber gefüllt ist. Die an den Behälter geschmolzene, genau kalibrirte Capillarröhre enthält eine Verstärkung, um das Glas mit Hilfe von Guttapercha in ein kupfernes Futter zu befestigen, welches die Mündung einer stählernen Büchse genau verschließt; letztere besitzt eine genügende Wanddicke, um den höchsten Pressungen, die man messen will, zu widerstehen. Wird nun das in dieser Stahlbüchse befindliche Wasser comprimirt, so überträgt sich der Druck auf die Wände des Glascylinders. Das in Folge der Volumveränderung seiner Hülle verdrängte Quecksilber steigt nun in der Capillarröhre auf die den Pressungen entsprechende Höhen. Zur Erzielung genauer Angaben ist es nothwendig, die Temperatur des Apparates unveränderlich zu erhalten, was durch Anwendung von Eis oder Wasser von constanter Temperatur leicht zu bewerkstelligen ist. Durch Modification der Größenverhältnisse des Behälters und der Capillarröhre läßt sich die Empfindlichkeit des nach obigem Principe construirten Manometers nach Belieben erhöhen oder vermindern. P.

Tafeln

Tafel Taf. XII
Taf. XII