Titel: Th. F. Hall's Flaschenzug.
Fundstelle: Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 253
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Th. F. Hall's Flaschenzug. Mit einer Abbildung auf Taf. VI [a.b/1]. Hall's Flaschenzug. Der von Thomas F. Hall in Omaha, Neb. Nordamerika, patentirte Differentialflaschenzug, welcher in Figur 9 nach dem Scientific American skizzirt ist, wird sowohl zum Schiffsgebrauch beim Setzen des festen Tauwerkes, als auch zum Heben von Lasten auf geringe Höhen empfohlen; der Apparat ist eine Modification des bekannten Weston'schen Differentialflaschenzuges. Die beiden mit breiten Nuthen zur Führung einer Kette versehenen Leitrollen A und B sind in einem festen Rahmen gelagert, welcher oben bei L′ befestigt wird. C sind zwei gemeinsam auf einer Spindel drehbare, verschieden große Kettenrollen, D zwei mit Nuthen versehene Kettenrollen, welche auf einer gemeinsamen Spindel frei drehbar sind. Die Spindeln dieser Rollenpaare C und D sind in einem Rahmen befestigt, welcher an seitlichen Hängeschienen geführt ist und bei L die Last trägt oder den gewünschten Zug ausübt. Diese Rollen sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, von einer endlosen Kette derart umschlungen, daß sich die beiden Stränge zwischen den Rollen C und D kreuzen und bei C zu beiden Seiten auf die Rollen von verschiedenen Durchmessern auflaufen, so daß beispielsweise die Kette rechts auf die größere, links auf die kleinere Rolle geführt ist. Die Kraft K wirkt an einer Handkurbel auf der Spindel der Kettenrollen C, bei deren Drehung sich die Kette an der größern Rolle auf- und an der kleinern Rolle abwickelt, wobei die Rolle C mit der Last gehoben werden kann. Das Kraftverhältniß K/L = Z′-Z/2Z des Weston'schen Patentflaschenzuges wird um das Uebersetzungsverhältniß der Handkurbel auf den Umfang der größern Rolle vergrößert, also gleich K/L = r/1 Z′ - Z/2Z sein, wobei r den Halbmesser der größern Kettenrolle, l die Länge der Handkurbel, Z und Z′ die Anzahl der Kettenkerben auf den beiden Rollen C bedeuten. Als Vortheil der beschriebenen Anordnung gegen den gebräuchlichen Weston'schen Flaschenzug kann nur angeführt werden, daß bei Hall der erzielte Zug in jeder beliebig schiefen Richtung ausgeübt werden kann, ohne daß Störungen im Kettenlauf eintreten können. — Ist der Lastrahmen in seiner höchsten Stellung angelangt, so hängt man den Flaschenzug bei L auf und bringt die Last bei L′ an. S.

Tafeln

Tafel Taf. VI
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