Titel: | Manometer mit elektrischem Contact. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 277 |
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Manometer mit elektrischem Contact.
Mit einer Abbildung.
Manometer mit elektrischem Contact.
Welchem System auch das Manometer angehören möge, immer besteht es, wie der größte
Theil der Indicatoren überhaupt, aus einem metallnen Zeiger, welcher über einer
Ziffernscale läuft. Dabei hängt das Maximum und Minimum der Bewegung, welches nicht
überschritten werden darf, von den speciellen Bedingungen der industriellen
Operationen ab, denen der Apparat als Controle dient.
Das von L. Mors (Moniteur
industriel, 1876 S. 407) erfundene Manometer mit elektrischen Contacten hat
den Zweck, dem mit der
Leitung der Operation beauftragten Arbeiter oder dem Director des Etablissements ein
Signal zu geben, wenn der Zeiger jene Grenze des Maximums oder Minimums erreicht
hat. Es sind nämlich an den betreffenden Stellen Contactstücke angebracht, welche
mit dem einen Pole einer galvanischen Batterie verbunden sind, während der andere
Pol mit dem gegen die Contactstücke isolirten Zeiger in Verbindung steht. Sobald nun
der Zeiger das eine oder das andere Contactstück berührt, so ist die Kette
geschlossen und der elektrische Strom wirkt auf die in den Schließungskreis an
irgend einer geeigneten Stelle eingeschalteten Weckapparate, dieselben mögen nun
Läutwerke oder Indicatortafeln oder Admissionsregulatoren u. dgl. sein, welche durch
Elektromagnete in Thätigkeit gesetzt werden. Das Manometer kann auch mit
Registrirapparaten, z. B. mit dem beweglichen Zifferblatt einer Uhr, in Verbindung
gebracht werden, bei denen ein Stift den Moment genau aufzeichnet, wo der Zeiger
eine der Contactstellen erreicht und die Zeit angibt, während welcher die Spannung
ihr Maximum oder Minimum überschritten hat.
Ein ganz ähnliches Manometer, welches dem Kesselheizer hörbar anzeigen soll, daß
diejenige Dampfspannung, welche nicht überschritten werden darf, erreicht ist,
liefern Schäffer und Budenberg
in Buckau-Magdeburg. Die Einrichtung dieses Manometers ist folgende.
Textabbildung Bd. 224, S. 278
Im Mittel der sich am Manometer befindlichen Glasscheibe ist ein Maximal- oder
Markenzeiger angebracht, welcher nach der auf dem Zifferblatt befindlichen
Eintheilung für jede beliebige Spannung, die nicht ganz erreicht, viel weniger
überschritten werden soll, eingestellt wird. Die kleine Büchse, in welcher der
Markenzeiger drehbar ist, wird, damit kein Unberufener an den Zeiger gelangt,
verschließbar gemacht. Würde man z. B., wie in der beigegebenen Figur angedeutet,
mit einem Dampfdruck von im Maximum 5at arbeiten wollen, so empfiehlt es sich
1 oder 2 Theilstriche vor dieser Ziffer einen deutlichen rothen Strich als höchste
Marke für den Heizer auf dem Zifferblatte anzubringen und den rothen Markenzeiger
auf genau 5at
einzustellen. Läßt der Heizer den Druck nun bis dahin oder weiter kommen, so läutet
der Apparat so lange, bis der Druck wieder zurück ist. Dadurch, daß der
verschiebbare und vom schwarzen Arbeitszeiger mitgenommene rothe Markenzeiger bei
sinkendem Dampf oder hydraulischem Drucke nicht von selbst wieder mit zurückgeht,
sieht man auch, um wie viel der vorgeschriebene Druck überschritten war, bevor man
diesen rothen Markenzeiger wieder auf die alte Stellung zurückschiebt.