Titel: | Godfrey und Howson's Puddelofen. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 292 |
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Godfrey und Howson's Puddelofen.
Mit einer Abbildung auf Taf. VII [b/3]
Godfrey und Howson's Puddelöfen.
Nach mannigfachen Versuchen über die Anwendung des Howson'schen Blaserohres beim
mechanischen Puddelofen gelang es Godfrey und Howson (Engineering, Bd. 21
S. 85), die theoretischen Grundlagen festzustellen, welchen ein solcher Ofen zu
einem erfolgreichen Arbeiten entsprechen muß: 1) Darf die Feuerstätte keine
feststehende, sondern sie muß ganz unabhängig vom eigentlichen Ofen sein; 2) in
Folge dieser Anordnung muß der Zufluß des vorher vergasten Brennstoffes regulirt und
nöthigenfalls vollständig abgesperrt werden können; 3) wie auch der Ofen rotiren
mag, immerhin müssen die Stirnenden desselben sich frei ohne irgend welche Reibung
bewegen. Ist der Ofen an beiden Enden offen, so begegnen und mischen sich die an
beiden Seiten eintretenden Feuerstrahlen in der Ofenmitte, während in dem Falle wo
der Ofen nur an einer Seite offen ist die Feuerstrahlen sowohl den Boden des Ofens
als auch die Oberfläche des Metalles berühren. In beiden Fällen ist die Wirkung der
Strahlen die nämliche und entweichen letztere in umgekehrter Richtung zu ihrem
Eintritt aus dem Ofen.
Figur 19 zeigt
die Anordnung eines solchen einseitig offenen Ofens. Die rotirende Kammer A, welche das zu verarbeitende Metall aufnimmt ist aus
Schmiedeisen hergestellt mit den gewöhnlichen Oxyden ausgefüttert und an eine Achse
B befestigt; letztere ist im Rahmen C gelagert welcher von außen durch das Handrad G und eine Schneckenradübersetzung um den Zapfen D gedreht werden kann und zur Abbalancirung der Kammer
A ein Gegengewicht trägt. Während des eigentlichen
Puddelns ist die rotirende Kammer A ungefähr so geneigt
wie dies in der Skizze ersichtlich ist. Nach beendetem Proceß wird die Kammer in die
punktirt angedeutete Stellung gebracht um die Luppe herauszunehmen.
Der sogen. Brenner (burner) H
besteht aus einem äußern Gaszuleitungsrohr und einem System von innern Düsen welche
die Gebläseluft zuführen. Um die Arbeiter vor den aus dem Ofen austretenden
Verbrennungsgasen zu schützen ist oberhalb des Brenners ein breiter Rauchfang
angebracht. Zum Zwecke der Vorwärmung der Gebläseluft durch die Hitze der abgehenden
Gase ist die Gebläseleitung durch den Rauchfang gelegt.
P. M.