Titel: | Warmrichtbank für schwere Profileisen. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 368 |
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Warmrichtbank für schwere
Profileisen.
Mit Abbildungen auf Taf.
IX [d/3].
Daelen und Burg's Warmrichtbank.
Das Richten schwerer Profileisen ist nicht selten mit großen Umständen und Mühen
verknüpft — um so mehr, da die mechanischen Vorrichtungen in den Walzwerken
noch nicht als vollkommen bezeichnet werden können. Wenn durch ungleichmäßiges
Erwärmen im Schweißofen oder durch eine Unregelmäßigkeit im Walzproceß oder auf dem
Transport von der Walze zur Richtbank irgend eine Biegung an dem gewalzten Stabe
entstanden ist, so kann sie im warmen Zustande mit Anwendung von verhältnißmäßig
geringer Kraft entfernt werden, wenn eine Richtvorrichtung vorhanden ist, welche mit
geringem Zeitaufwande functionirt und den Arbeitern den Aufenthalt in angemessener
Entfernung von dem glühenden Stücke gestattet. Zu diesem Zwecke wurde von Daelen und Burg die (nach der
Deutschen allgemeinen polytechnischen Zeitung, 1876 S. 428) in Fig. 1 und 2 im Durchschnitt und
Grundriß dargestellte Warmrichtbank construirt.
Das auf solidem Fundamente ruhende Bett A hat eine dem
Walzgute entsprechende Länge von 20 bis 30m und ist aus mehrern Stücken
zusammengesetzt, welche unverschiebbar mit einander verbunden sind. Die Bügel B werden durch Schrauben C
und Muttern D vorwärts und rückwärts bewegt und sind in
solcher Zahl vorhanden, daß auch selbst eine kurze Biegung ausgerichtet werden kann.
Der Antrieb der Schrauben C erfolgt durch Schneckenräder
und Schnecken von der Welle E mittels offenem und
gekreuztem Riemen, welche abwechselnd von einer der beiden Leerscheiben G, H auf die Festscheibe F geführt werden. Die Bügel B sind um den Bolzen I drehbar und werden
durch bei K eingehängte Ketten mittels einer über der
Maschine liegenden Welle gemeinschaftlich bewegt. Die Bügel B haben den gewöhnlich unter dem zu richtenden Stücke in Vertiefungen
liegenden Knaggen gegenüber große Vorzüge, indem das Arbeitstück ungehindert auf die
Richtbank gelegt werden
kann, ferner das Festklemmen der Kloben durch den abfallenden Hammerschlag vermieden
und endlich das Bett A nicht durch querdurchgehende
Einschnitte geschwächt ist, was bei der unvermeidlichen ungleichmäßigen Erwärmung
von besonderem Werthe ist.
J. P.