Titel: | Main's verbesserter Apparat zum Fräsen aus der Drehbank. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 376 |
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Main's verbesserter Apparat zum Fräsen aus der Drehbank.
Mit einer Abbildung aus Taf. IX [d/2 ].
Main's Fräsapparat.
Die bei der Bearbeitung der Metalle so vielfach in Verwendung stehende Drehbank
erhält durch den von Wm. Main in Columbia S. C.
erfundene, in Figur
23 nach dem Scientific American, 1876 Bd. 35
S. 271 abgebildeten Fräsapparat eine sehr werthvolle Beigabe, welcher sie geeignet
macht, in vortheilhafterer Weise, als dies durch die bisher gebräuchlichen
derartigen Vorrichtungen der Fall war, die Arbeiten der Fräsmaschine zu verrichten.
Es gibt thatsächlich viele Werkstätten, welchen durch eine Fräsmaschine ein
wesentlicher Vortheil erwachsen würde, in denen diese aber nicht so häufig gebraucht
wird, um ihre Anschaffung rentabel erscheinen zu lassen. Solchen Werkstätten
gestattet die in Rede stehende Vorrichtung, dem gefühlten Mangel in entsprechender,
ökonomischer Weise abzuhelfen.
Die Fräsvorrichtung besteht aus einem Rahmen A, welcher
zwischen den Körnerspitzen drehbar eingespannt ist und mittels des auf dem
Drehbankbette befestigten Armes B in beliebig geeigneter
Lage eingestellt werden kann; letzterer wird mit dem Fräsapparate zugleich auf die
Drehbank gebracht, wenn diese zum Fräsen benutzt werden soll. Im Arm B befindet sich ein Schlitz, welcher von zwei
concentrischen Kreisbogen begrenzt ist, deren gemeinsamer Mittelpunkt in der durch
die beiden Körnerspitzen gehenden Achse der Drehbank liegt. Eine in diesem Schlitze
geführte Schraube geht durch den verlängerten Arm des Rahmens A hindurch und dient mit Hilfe einer Flügelmutter zur Feststellung des
Rahmens in einer bestimmten Lage. Die genaue Einstellung des letztern erfolgt durch
die tangentiale Stellschraube C, welche in einem
Gelenkzapfen drehbar ist, der ebenfalls im Schlitze des Armes B verstellt und mit Hilfe einer Flügelmutter festgestellt werden kann.
Diese tangentiale Stellschraube C ermöglicht in sehr
präciser Weise die Verdrehung des Rahmens A und dadurch
eine sehr genaue Einstellung des Fräsers in bestimmter Höhe, weshalb man nicht
nöthig hat, den zu fräsenden Gegenstand in der Höhenlage genau einzuspannen. Die
Frässpindel D ist in dem Rahmen A in der bei Fräsmaschinen üblichen Weise solid gelagert und wird von der
Drehbankspindel in Umdrehung versetzt. Zu diesem Zwecke wird auf das freie Ende der
letztern ein Stirnrad befestigt, welches in das auf der Frässpindel außerhalb des
Rahmens A aufgekeilte Getriebe eingreift.
Der Vorschub des zu fräsenden Gegenstandes erfolgt durch den Supporttisch, welcher
mit seinem Untertheile auf den Drehbankschlitten aufgeschraubt ist und in jedem
beliebigen Winkel bis zu 45° verstellt werden kann. Der selbstthätige
Vorschub des Drehbankschlittens dem Bette entlang erleichtert das Abfräsen ebener
Flächen und setzt die Drehbank mit Hilfe dieser Fräsvorrichtung in Stand, selbst die
Arbeiten kleinerer Hobelmaschinen zu verrichten. In diesem Falle kann man sich auch
mit Vortheil eines kleinen Schraubstockes zum Einspannen der zu fräsenden
Gegenstände bedienen, welcher ohne weiteres auf dem Supporttische befestigt werden
kann.
J. P.