Titel: | Ueber das Schneiden linksgängiger Schrauben mit rechtsgängigen Gewindebohrern. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 378 |
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Ueber das Schneiden linksgängiger Schrauben mit
rechtsgängigen Gewindebohrern.
Mit Abbildungen auf Taf.
IX [a.b/4].
Ueber das Schneiden linksgängiger Schrauben mit rechtsgängigen
Gewindebohrern.
Im Scientific American, 1876 Bd. 35 S. 308 ist folgende
Methode angegeben, um mit einem rechtsgängigen Gewindebohrer eine linksgängige
Schraube zu schneiden.
In ein Stück Flacheisen wird ein Loch gebohrt, in welches der zu schneidende Bolzen
genau hinein paßt; sodann wird in dasselbe von der Seite her ein V-förmiger Schlitz
eingefeilt, wie in Figur 24 gezeichnet ist, und in diesen der rechtsgängige Gewindebohrer
eingeschnitten, der mit dem linken Gewindegange an dem schmalen, in die Bohrung
eintretenden Theile gleiche Steigung besitzt. Hierauf wird der zu schneidende Bolzen
in die Bohrung eingebracht, der Gewindebohrer in den V-förmigen Schlitz eingelegt und das
Ganze so in einen Schraubstock gespannt, daß der Gewindebohrer in die Einschnitte
gedrückt wird, welche beim Durchwinden des Bolzens auf diesem erzeugt werden.
Der Grund dafür, daß auf diese Weise auf den Bolzen linkes Gewinde geschnitten wird,
ist folgender: Feilt man die Hälfte einer mit rechtem Gewinde versehenen Schraube
bis auf den Durchmesser weg, wie in Figur 25 links bei A angedeutet ist, so ist klar, daß die noch übrige
Hälfte des Gewindes vom Standpunkte des Beobachters aus gesehen von links nach
rechts ansteigt, wie durch die Linie A dargestellt ist,
während die vordere Hälfte des Gewindes, welche rechts bei B gezeichnet ist, von rechts nach links ansteigt, wie die Linie B zeigt. Es stimmt also das rückwärtige von links nach
rechts ansteigende Gewinde des Gewindebohrers in der Projection mit dem linken
Gewinde auf einem dahinter liegenden Schraubenbolzen genau überein und weisen die in
einander greifenden Theile beider gleiche Steigung auf.
J. P.