Titel: | Schleifapparat für Uhrmacher; von F. Adler in Genf. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 385 |
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Schleifapparat für Uhrmacher; von F. Adler in Genf.
Mit einer Abbildung auf Taf. IX [c d/4].
Adler's Schleifapparat für Uhrmacher.
Im Journal Suisse d'Horlogerie, 1876 S. 94 ist ein
Werkzeug beschrieben, dessen Anwendung sowohl für Uhrmacher, als auch für Graveure
und Mechaniker von großem Vortheil sein dürfte. Es ist dies ein kleiner
Schleifapparat (Fig. 40) mit horizontaler Schleifscheibe, deren obere ebene Fläche zum
Arbeiten benutzt wird.
In dem gußeisernen Gestelle A, welches sich mit Hilfe der
Platte B und der Schraube C
leicht am Werktische befestigen läßt, ist die verticale Welle D angebracht; dieselbe läuft unten auf der Spitzschraube E und wird oben durch ein conisches Halslager geführt.
Eine Abnutzung des Halslagers läßt sich leicht durch Nachstellen der Schraube E corrigiren. Die Welle D
wird von dem am Schwungrädchen H angebrachten Handgriffe
aus mittels eines Kegelräderpaares in Umdrehung versetzt.
Am obern Ende ist die Welle D mit einer centrischen,
etwas conischen Bohrung versehen, in welche ein entsprechender Zapfen der
Tragscheibe K so eingepaßt ist, daß derselbe sich mit
leichter Mühe einschieben und herausziehen läßt. Ein kurzer Stift, am obern Ende der
Welle excentrisch angebracht, greift in ein ihm correspondirendes Loch der
Tragscheibe K ein und zwingt diese an der Umdrehung der
Welle D Theil zu nehmen. Auf der Tragplatte K wird schließlich die Schleifscheibe befestigt. Da man
nun dieselbe mit der Tragplatte leicht abnehmen und durch eine andere ersetzen kann,
so ist der Apparat zu den verschiedensten Arbeiten brauchbar.
Mit einer Schmirgelscheibe formt man sehr bald die Flächen der Grabstichel und
anderer Schneidwerkzeuge und bearbeitet jedes Stück Metall. Nimmt man eine Scheibe
aus Gußeisen, auf deren oberer Fläche ein levantinischer Schleifstein befestigt ist,
so kann man Stahl viel rascher schlichten, als es mit der Feile möglich wäre. Zum
Poliren verwendet man Scheiben aus Bronze oder Kupfer.
Die Apparate werden in zwei Größen angefertigt, das kleinere Modell mit einer
Gestellhöhe von 0m,15 und Breite von 0m,08, geeignet für Schleifscheiben bis zu 0m,15 Durchmesser, ist für den Gebrauch der Uhrmacher
bestimmt, während das größere, dessen Dimensionen 0m,20
resp. 0m,13 sind, Scheiben bis zu 0m,25 Durchmesser aufnehmen kann und sich für Graveure
und Mechaniker zum Ersatze der bisher gebräuchlichen Sandschleifsteine empfehlen
würde.