Titel: | Dichtung leck gewordener Siederohre. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 585 |
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Dichtung leck gewordener Siederohre.
Mit Abbildungen auf Taf.
XII [b.c/1].
Dichtung leck gewordener Siederohre.
Rohrstopfer von W. Boaz (Fig. 5). Eine
entsprechend lange Röhre ist zu beiden Seiten mit entsprechend weiten
Flanschenringen versehen; durch diese Rohre reicht eine an beiden Enden mit Scheiben
und Schraubenmuttern versehene Eisenstange. Zu beiden Seiten werden Scheiben mit
vulcanisirtem Kautschuk eingelegt und das Ganze in das leckende Rohr eingeschoben.
Eine Schutzkappe hält den Rohrstopfer derart in der richtigen Lage, daß die beiden
Kautschukscheiben sich in der Flucht der Rohrplatte befinden. Wird nun die vordere
Befestigungsmutter bei A angezogen, so stellt der
zwischen den Scheiben gepreßte Kautschuk den dampfdichten Abfluß her.
Der Rohrstopfer von M. Ernst
(Fig. 6
bis 8)
zeichnet sich bei gleicher Zweckdienlichkeit durch große Einfachheit und Billigkeit
aus. Ein genau in das Siederohr passender Holzpfropfen besteht aus drei keilförmigen
Stücken; die beiden äußern Theile werden an den beiden Zinken einer Röhre B aufgesteckt, während der mittlere Theil an einer Eisenstange
aufgeschraubt wird, welche durch die Röhre B reicht.
Vorn auf der Röhre sitzt eine mit Handgriffen versehene Platte, welche die beiden
äußern Holzsegmente am Rohrende festzuhalten hat, worauf der mittlere Keil durch
Hammerschläge eingetrieben wird. Die Keile werden vor dem Gebrauch mit Bleiweiß
eingeschmiert. Nach dem Eintreiben des Pfropfens in ein leckes Rohr wird die Stange
heraus geschraubt, das Rohr B herausgezogen und das
vordere Ende sodann auf die gewöhnliche Weise verschlagen. Der Apparat hat bei der
praktischen Anwendung zur vollsten Zufriedenheit gedient.
V. S.
Die Figur 9
stellt nach Scientific American, April 1877 S. 230,
einen von I. McConnel in Glasgow patentirten Pfropfen
dar, welcher, um nach vorgenommener Dichtung der Flamme den Durchzug zu gestatten,
selbst röhrenförmig gestaltet ist und in die leck gewordenen Rohre, nach des
Erfinders Behauptung, selbst unter Dampfdruck eingeführt werden kann. A ist ein Rohrstück aus Eisen oder Metall mit conisch
auslaufenden Enden a. Die conischen Enden sind mit einem
Kautschukring B umgeben, welcher bis an die ringförmigen
Ansätze b reicht und an der innern Seite mit einer V-förmigen Nuth c versehen ist. Der Rohrpfropfen wird nöthigen Falles
auf geeignete Weise in das Rohr eingeschoben und so gestellt, daß die leck gewordene
Stelle zwischen die beiden Ansätze b zu stehen kommt.
Der Dampf drückt dann die Kautschuklippen bei c aus
einander und bewerkstelligt die Dichtung. (Vgl. den Stopfer von Ley und Shearer, *1876 220 125.)
Th.