Titel: | Runder Durchschlagdorn. |
Fundstelle: | Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 589 |
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Runder Durchschlagdorn.
Mit Abbildungen auf Taf.
XII [b.c/1].
Runder Durchschlagdorn.
Um ein Loch genau ebenso groß zu erhalten wie ein anderes, werden in den
Maschinenfabriken bei Herstellung von viereckigen Löchern in Kurbeln etc. schon
lange stählerne Durchschlagdorne angewendet; dieselben sind schwach conisch und auf
allen Flächen mit schief eingearbeiteten Nuthen versehen, deren Kanten Schneiden
bilden. Das zu dornende Loch ist schon ziemlich auf die richtige Dimension gebracht
und wird durch das Hindurchschlagen dieses schneidenden Dornes etwas erweitert, so
daß es schließlich genau so groß wird wie alle mit diesem Dorne erzeugten Löcher.
Oft kommen hierbei auch zwei oder drei verschieden starke Dorne nach einander zur
Verwendung. Bei runden Löchern bedient man sich zu diesem Zwecke der Reibahlen.
Letztere werden auch bei der Herstellung von Brücken, Trägern etc. dazu verwendet,
um die nicht genau passenden Nietlöcher auszureiben. Statt derselben kann man jedoch
mit Vortheil auch in diesem Falle Durchschlagdorne anwenden, indem das Dornen der
Löcher viel rascher von Statten geht als das Ausreiben, welches namentlich dort viel
Zeit beansprucht, wo der Raummangel keine volle Umdrehung der Reibahle gestattet.
Ein solcher Durchschlagdorn für Nietlöcher ist in Figur 14 nach Uhland's
praktischem Maschinenconstructeur, 1877 S. 188 dargestellt. Dieser Dorn wird aus
zähem Stahl hergestellt, zu beiden Seiten conisch abgedreht, dann die gewindeförmige
Nuth eingedreht und die schneidende Kante hergestellt, wie aus dem Detail in Figur 15 zu
ersehen ist; endlich wird der so weit fertige Dorn meißelhart gehärtet, wobei das
Kopfende weich gelassen wird.