Titel: Kershaw's Schienenbohrmaschine.
Fundstelle: Band 225, Jahrgang 1877, S. 38
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Kershaw's Schienenbohrmaschine. Mit Abbildungen auf Taf. I [a.b/3]. Kershaw's Schienenbohrmaschine. Mit der Einführung der Stahlschienen ist das Bohren der Löcher für die Laschenbolzen eine unabweisliche Nothwendigkeit geworden, und es verdienen deshalb die Maschinen zum Bohren der Eisenbahnschienen besondere Beachtung. Die in Fig. 30 und 31 nach Engineer, December 1876 S. 429 in zwei Ansichten dargestellte Schienenbohrmaschine von J. und J. Kershaw in Manchester eignet sich sowohl zum Bohren von Langlöchern als auch zum Bohren cylindrischer Löcher; sie bietet den Vortheil, daß die beiden in jedem Schienenende erforderlichen Löcher gleichzeitig hergestellt werden können; auch ist bei derselben das Aufspannen der zu bohrenden Schienen verhältnißmäßig leicht zu bewerkstelligen. Der Bohrzeugträger ist nur vertical verstellbar, wogegen der Tisch die für das Langlochbohren erforderliche seitliche Bewegung macht. Auf dem Bohrzeugträger befinden sich zwei verticale Bohrspindeln, welche einander innerhalb gewisser Grenzen genähert und von einander entfernt werden können, zu welchem Zweck im Bohrzeugträger eine Schraubenspindel a gelagert ist, die in eine mit dem Lager der rechts liegenden Spindel verbundene Mutter eingreift. Beim Bohren wird der Bohrzeugträger, welcher in Prismen am Ständer geführt ist, durch eine verticale, im Ständer gelagerte (in der Zeichnung verdeckte) Schraubenspindel mittels Schrägräder von der Steuerwelle b aus selbstthätig abwärts bewegt. Werden cylindrische Löcher gebohrt, so erfolgt diese Steuerung continuirlich von der Antriebswelle c mittels Riemen durch die Stufenscheiben d und e, welch letztere die rotirende Bewegung durch Schnecke und Schneckenrad und ein Paar Schrägräder auf die Steuerwelle b überträgt. Dabei behält der Tisch f, auf welchen die zu bohrende Schiene aufgespannt ist, seine Stellung unverrückt bei. Beim Bohren länglicher Löcher aber wird letzterer abwechselnd hin und her bewegt. Diese Bewegung erfolgt ebenfalls von der Antriebwelle c mittels Riemen durch die Riemenscheiben g und h, welche die rotirende Bewegung mittels Schnecke und Schneckenrad auf das im Ständer gelagerte excentrische Getriebe i und durch dieses auf das elliptische Rad k übertragen. Mit letzterem ist eine Schlitzkurbelscheibe in einem Stücke gegossen, von welcher aus die rotirende Bewegung mittels Zugstange als hin- und hergehende Bewegung auf den Tisch übertragen wird. In diesem Falle wird der Bohrzeugträger nur am Ende jedes Hin- und Herganges des Tisches abwärts gesteuert. Zu diesem Zwecke ist auf der Nabe des elliptischen Rades k eine Steuernuth angebracht, von welcher die intermittirende Bewegung mittels Hebelmechanismus und Sperrkegel auf das Sperrrad n und durch dieses auf die Steuerwelle b übertragen wird. Durch die elliptischen Räder wird bekanntlich eine ziemlich gleichförmige hin- und hergehende Bewegung des Tisches, also ein ziemlich constanter Vorschub der zu bohrenden Schienen erzielt, was namentlich bei längeren Löchern von Wichtigkeit ist. Bei den kurzen Langlöchern aber, wie sie in den Eisenbahnschienen für die Laschenbolzen erforderlich sind, ist diese Eigenthümlichkeit der Vorschubbewegung wohl nur von untergeordneter Bedeutung. Die beiden Bohrspindeln können einander bis auf 95mm genähert und bis auf 178mm von einander entfernt werden; die Schlitzkurbelscheibe gestattet das Bohren von Langlöchern bis zu 170mm Länge. Zum Zurückführen der Bohrer, sowie zum Anstellen derselben an das Arbeitsstück ist auf der Steuerwelle b noch ein Handrad m angebracht. Der Tisch ist mit T-förmigen Aufspannschlitzen und mit Vertiefungen zur Aufsammlung des abfließenden Schmieröls oder Seifenwassers und der Bohrspäne versehen.

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