Titel: | Freistehende Verticalbohrmaschine von Ferris und Miles in Philadelphia. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 40 |
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Freistehende Verticalbohrmaschine von Ferris und Miles in Philadelphia.
Mit Abbildungen auf Taf.
I [a/2].
Ferris und Miles' freistehende Verticalbohrmaschine.
Die von Ferris und Miles
patentirte, in Fig.
32 und 33 nach Engineering abgebildete Bohrmaschine
enthält beachtenswerthe Verbesserungen. Die Bohrspindel A ist durch ein am Hebel B befindliches
Gegengewicht ausbalancirt und in die Höhe gezogen, so daß sie mit dem an ihrem
unteren Ende vorhandenen festen Bunde stets an ihrem unteren Lager c anliegt, wodurch der todte Gang beseitigt ist. Sie
erhält die rotirende Bewegung von der oben am Ständer angebrachten Stufenscheibe
durch Schrägräderübersetzung im Verhältnisse von 1 : 3. Die Zähne des Schrägrades
auf der Spindel sind nach abwärts gekehrt, um das Ablagern des Staubes in den
Zahnlücken abzuhalten. Das Lager c, welches durch Bund,
Mutter und Gegenmutter unverschiebbar mit der Spindel verbunden ist, sitzt an dem
Schlitten C, welcher in Prismen geführt auf dem Ständer
vertical auf und ab gleitet.
An diesem Schlitten C befindet sich außerhalb des
Ständers die Zahnstange e, in welche das in die Welle
F eingefräste Getriebe f
eingreift. Die Welle F wird entweder mittels der Kurbel
H von Hand oder mittels des losen Schneckenrades G durch die Schnecke L von
der verticalen Steuerwelle k selbstthätig angetrieben,
wenn die Kurbel H mit dem Schneckenrade G verbunden ist. Zur Herstellung dieser Verbindung ist
durch den hohlen Kurbelgriff eine Schraube o geführt,
welche mit ihrem Kopfe in den Schlitz g des
Schneckenrades eingepaßt ist und durch die Mutter h
angezogen wird. Die Steuerwelle k ist mittels Riemen und
horizontale Stufenscheiben J, j von der Bohrspindel
selbst in Umdrehung versetzt und steuert die Bohrspindel selbstthätig und
continuirlich nach abwärts, wenn sie durch Anziehen der Frictionsscheibe M mittels der Mutter N mit
dem Handrade Q, welches mit der Schnecke L in einem Stücke angefertigt ist, verbunden ist. Sobald
die Mutter N nicht angezogen ist, wohl aber die Mutter
h, wird die Schnecke L
nicht von der verticalen Steuerwelle in Umdrehung versetzt, und es kann der Bohrer
mittels des Handrades Q langsam auf- und abwärts
bewegt werden. Ist endlich die Mutter h gelüftet, so
kann die Bohrspindel mittels der Kurbel H beliebig rasch
verstellt werden, wobei der die Maschine bedienende Arbeiter die Mutter h und den Kurbelgriff H
unmittelbar neben einander findet.
Dadurch, daß das Getriebe f direct den Schlitten bewegt,
ist der Rückgang des
Bohrers sehr schnell zu bewerkstelligen. Durch den langen Schlitten C und die lange unverschiebbare Lagerung der Bohrspindel
in demselben ist die letztere und mit ihr der Bohrer sehr genau geführt.
Der Tisch der Maschine ist in der gewöhnlichen Weise um den cylindrischen Ständerfuß
drehbar und mittels Zahnstange vertical verstellbar und überdies mittels Schraube
radial verschiebbar. Wenn der Tisch weggedreht ist, können große Gegenstände auf der
Grundplatte der Maschine zum Bohren aufgespannt werden.
Das Gegenvorgelege mit Fest- und Losscheibe und Riemenabsteller ist an der
Maschine selbst angebracht.