Titel: | Roots' Gebläse als Grubenventilator. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 325 |
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Roots' Gebläse als
Grubenventilator.
Mit Abbildungen auf Taf.
IV [d/1].
Roots' Gebläse als Grubenventilator.
Die bekannte und für viele Fälle der Anwendung, speciell Cupolofengebläse, als
vortrefflich anerkannte Roots'sche Gebläsemaschine (* 1875 218 426) wird in England von der Firma Thwaites
und Carbutt in Bradford gebaut und mit rastloser Energie
immer weiter entwickelt. So bringt Engineering, Juni
1877 S. 468 Skizzen und Beschreibung eines Roots'schen Blower, wie er für die
Ventilation der Chilton-Grube ausgeführt wurde und bei ausgedehnten Versuchen
die günstigsten Resultate ergeben hat. Wir entnehmen hieraus die nach den
Hauptmomenten zusammengestellte, auf Metermaß umgerechnete Tabelle, welche ein
klares Bild der Leistungsfähigkeit dieses Ventilators gibt.
Textabbildung Bd. 225, S. 325
Fassungsraum der Flügel (164cbm,23),
multiplicirt mit der Tourenzahl.
Mittlere Luftgeschwindigkeit, multiplicirt mit dem Querschnitte des
Wetterschachtes.
Effectives Luftvolum in der Secunde, multiplicirt mit der Pressung auf 1qm und dividirt durch 60 ×
76 (englische Pferdekraft).
Tourenzahl des Ventilators in der
Minute; Luftgeschwindigkeit im Wetterschaft. m in der Minute; Pressung der Luft;
k auf 1qm; Leergang; Luftvolum,
theoretisch.; cbm in der Minute; Effectives Luftvolum.; Nutzeffect Proc.;
Indicirte Pferdekraft aus den Diagrammen; Effective Pferdekraft.
Die Construction weicht bei den enormen Dimensionen der Anlage, 25 Fuß engl. (7m,625) Durchmesser und 13 Fuß (4m,065) Breite, insofern von der
gewöhnlichen Anordnung der Roots'schen Kapselräder ab, als hier auf gußeisernen
Naben starke Blechträger aufgeschraubt sind, welche, mit einem Winkeleisensegment
abgeschlossen, an der Peripherie mit Blech, auf den Seiten mit Holz verschalt, die
Windflügel abgeben. Ebenso sind die Naben mit einer Blechtrommel verschlossen
derart, daß zwischen denselben und den eingreifenden Flügelumfängen nur ein
Zwischenraum von 3mm (1/8 Zoll engl.) frei
bleibt. Figur
11 zeigt diese Construction deutlich im Aufrisse; es ist daraus
ersichtlich, daß die beiden Flügelträger gerade über dem Luftschachte angeordnet
sind, an der Kante desselben mit stellbaren Holzbeilagen (Fig. 14) auf 3mm Spiel abgedichtet werden und dann einen
Viertelkreis in Cementvermauerung durchlaufen, an dessen Ende abermals Holzbeilagen
(Fig. 15)
zur Abdichtung dienen. Hier entweicht dann die zwischen den Flügeln gefangene Luft
zur Dachöffnung des Maschinenhauses.
Der Antrieb geschieht mittels einer gekuppelten Maschine, durch zwei auf gemeinsamer
Welle sitzende Kegelräder, welche in gleich große Räder auf den beiden Flügelwellen
eingreifen, wie dies in den Figuren 12 und 13 dargestellt
ist.
R.