Titel: | Zur Dampfdichtebestimmung. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 470 |
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Zur Dampfdichtebestimmung.
Mit Abbildungen.
Goldschmiedt und Ciamician, über Dampfdichtebestimmung.
G. Goldschmiedt
und G. Ciamician haben die Dampfdichte-Bestimmungsmethode von V. Meyer (1876 222 190) in
folgender Weise abgeändert, unter Anwendung eines 150cc fassenden Ballons wie derselbe in Figur I angedeutet ist.
Fig. 1., Bd. 225, S. 469
Eine gewogene Menge Substanz wird in Glasröhrchen eingeschlossen, deren Gestalt
und Größe es gestattet, sie durch die Glasröhre 2. in den Ballon zu bringen. Bei
festen Körpern werden wie von Meyer offene
Glasröhrchen verwendet, während bei flüssigen Körpern außer den Röhrchen mit
eingeschliffenem Stöpsel auch Glasröhrchen aus dünnem Glase, die zugeschmolzen
wurden, verwendet werden können. Im letzteren Falle ist die Form des Ballon
etwas abgeändert; anstatt die Spitze desselben in eine Capillare auszuziehen,
wird an deren Stelle ein weiteres Glasrohr angeschmolzen und dieses erst
ausgezogen, nachdem durch dasselbe das Röhrchen mit der Substanz in den Ballon
gebracht ist. Durch das Schenkelrohr a gießt man aus
einem gewogenen Gefäße Quecksilber in den Ballon, bis die Capillare gefüllt ist,
und schmilzt dieselbe zu. Hierauf wird Quecksilber nachgegossen, bis dasselbe
bei verticaler Stellung des Schenkelrohres aus dem seitlich angescholzenen Rohre
c auszufließen beginnt.
Die Erhitzung geschieht je nach dem Siedepunkt der Substanz, deren Dampfdichte zu
ermitteln ist, entweder im Wasser oder im Paraffinbade. Der Ballon ruht in demselben
(Fig. II) auf einer auf einem eisernen Ringe
befestigten Korkplatte, welche man in der Weise durchfeilt, wie Figur III zeigt, so daß er fest darauf sitzt. Der Ring
läßt sich mittels eines zweimal rechtwinklig gebogenen Stabes auf einem gewöhnlichen
Stative auf und ab bewegen. Damit beim Ausfließen des Quecksilbers der Ballon nicht
umkippe, ist er durch eine lose über das Glasrohr gehende Hülse h (Fig. II) fixirt.
Sobald der Ballon sich in dem Bade befindet, stellt man unter die Mündung des Rohres
c ein Gefäß von bekanntem Gewichte, in welches das
durch die Erwärmung und Dampfbildung austretende Quecksilber fließt. Nachdem man die
Temperatur des Bades und den Barometerstand abgelesen hat, hebt man mit der einen
Hand den Ballon an dem Stative aus dem Bade, während man mit der andern das Niveau
des Quecksilbers in der Kugel durch einen Papierstreifen markirt. Man wägt nun das
ausgeflossene Quecksilber, mißt den Abstand der Marke von dem Niveau des Rohres c mit einem Millimeterstabe, und hat somit alle zur
Berechnung erforderlichen Beobachtungsdaten.
Fig. 2., Bd. 225, S. 470
Fig. 3., Bd. 225, S. 470
Die in unserer Quelle (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1877 S. 641)
mitgetheilten Beleganalysen geben befriedigende Resultate.