Titel: | Collmann's Sicherheitsvorrichtung für Dampfmaschinen-Regulatoren. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 530 |
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Collmann's Sicherheitsvorrichtung für
Dampfmaschinen-Regulatoren.
Mit Abbildungen auf Taf.
VII [a/1]
Collmann's Sicherheitsregulator.
Um die Maschine unter allen Umständen gegen die Gefahr des Durchgehens zu sichern,
wendet Ingenieur A. Collmann, verbunden mit seiner
Expansionssteuerung (vgl. S. 316 d. Bd.), die in Fig. 1 bis 3 dargestellte
Regulatorconstruction an. Hier ist x (Fig. 1) die
Expansionswelle zur Steuerung, welche von dem Regulator aufwärts oder abwärts
verdreht werden soll; K ein schwerer Kataraktcylinder
der an seinem obern Ende mit dem zweiarmigen Regulatorhebel t verbunden ist. Entgegen der gewöhnlichen Anordnung ist somit der
Kataraktcylinder beweglich, während der Kataraktkolben in der aus Figur 2 ersichtlichen
Weise mit dem Bett verbunden ist. Der Eingriff des Regulators bei normaler
Arbeitsgeschwindigkeit mittels des doppelarmigen Hebels t durch den Kataraktcylinder auf die Expansionswelle x ist danach einfach erklärt, und ebenso ist klar, daß
das Gewicht des Kataraktcylinders allein, wenn die Verbindung des doppelarmigen
Hebels t mit dem Regulator ausgelöst wird, wohl im
Stande sein muß, die Expansionswelle x so weit nach
rechts zu verdrehen, daß die Admission völlig geschlossen und die Maschine
abgestellt wird. Es handelt sich daher nur darum, den Hebel t derart löslich mit der Regulatorhülse zu verbinden, daß diese Auslösung
sowohl bei der höchsten Regulatorstellung, welche bei momentaner Entlastung der
Maschine durch Bruch eines Transmissiontheiles eintreten könnte, stattfindet, als
auch bei tiefster Regulatorstellung, d. i. bei Unterbrechung des Regulatorantriebes
durch Zahnrad- oder Riemenbruch.
Zu diesem Zwecke ist der linke Arm des doppelarmigen Hebels t, welcher zur Regulatorhülse führt, im Punkte T unterbrochen (Fig. 3) und wird nur dann
vom Hebel s, welcher mit dem Regulator verbunden ist und
sich um den Achspunkt des Hebels t dreht, mitgenommen,
wenn der um den Bolzen T des Hebels s drehbare Daumen in den Einschnitt des Hebels t eingreift. Dies findet nun, wie in den Skizzen
gezeichnet, bei normaler Tourenzahl immer statt, so daß die Hebel s und t nur ein Stück bilden
und den Hub des Regulators direct auf die Expansionswelle x übertragen. Kommt dagegen der Regulator in seine höchste oder tiefste
Stellung, dann wird die Verbindung zwischen s und t dadurch gelöst, daß ein Führungsstück f des Mitnehmerdaumens, welches bis jetzt in einer
Gleitbahn gehalten war, dieselbe entweder in ihrem obern oder untern Ende verläßt
und dem Daumen eine Verdrehung gestattet, durch welche er aus dem Zahne des
Hebelarmes t heraustritt. Sofort kommt dann das Gewicht
des Kataraktcylinders, welches bis jetzt durch ein Gegengewicht an der
Regulatorhülse ausbalancirt war, zur Wirkung, verdreht die Expansionswelle x und stellt die Maschine ab.
Um ein unerwünschtes Auslösen des Hebels s und t beim normalen Abstellen der Maschine zu verhüten, muß
die Regulatorhülse durch ein Einlegstück vor dem
Erreichen der tiefsten Stellung aufgehalten werden.
M-M.