Titel: | Ferris und Miles' Maschine zum Abstechen und Centriren von Wellen. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 543 |
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Ferris und Miles' Maschine zum Abstechen und Centriren von
Wellen.
Mit Abbildungen auf Taf.
VII [d/1].
Ferris und Miles' Maschine zum Abstechen und Centriren von
Wellen.
Von Ferris und Miles in
Philadelphia war auf der letzten Weltausstellung dortselbst eine Maschine zum
Abstechen und Centriren von Wellen ausgestellt, welche in Fig. 23 bis 28 nach Engineering, December 1876 S. 550 dargestellt ist. Das
Arbeitsstück wird mittels sich selbst centrirender Einspannvorrichtungen H, deren eine in Figur 24 in der
Draufsicht und in Figur 26 in der Vorderansicht dargestellt ist, in die Maschine
eingespannt. Die Einspannvorrichtungen fassen Gegenstände bis zu 200mm Durchmesser. Auf dem Bette A der Maschine sind zwei Ständer B und C verschiebbar und durch Schrauben,
deren Köpfe in die Schlitze des Bettes eingreifen, an jeder beliebigen Stelle
feststellbar. Beide Ständer dienen zur Lagerung der Einspannvorrichtungen H; der Ständer B enthält
überdies das Antriebsräderwerk. Der Antrieb selbst erfolgt von der Stufenscheibe D, welche auf der Nuthwelle E aufgekeilt ist; letztere ist an beiden Enden der Maschine und im Ständer
B gelagert. Zwischen ihren beiden Lagern im Ständer
B befinden sich auf der Welle E zwei verschieden große Getriebe c, c' (Fig. 23),
welche von ihr angetrieben werden. Die Getriebe c, c'
stehen mit den oberhalb der Nuthwelle E gleichfalls im
Ständer B auf gemeinschaftlicher Achse F befindlichen Stirnrädern d,
d' in Eingriff; letztere können durch einen mittels des Handhebels z verschiebbaren Keil abwechselnd mit der Welle F verbunden werden, oder es können beide auf dieser leer
laufen. Dadurch ist es möglich, die Umdrehungszahl des Arbeitsstückes zu verändern,
ohne erst den Riemen von der Stufenscheibe abwerfen zu müssen; auch kann das
Arbeitsstück, ohne das Abstellen der Maschine zu erfordern, ganz zur Ruhe gebracht
werden. Ueberdies werden auf diese Weise 6 verschiedene Tourenzahlen für das
Arbeitsstück erlangt. Ein bei F' in die Achse F selbst eingefrästes Getriebe greift in das große
Stirnrad G ein, welches auf den Lagerhals der
Einspannvorrichtung aufgekeilt ist.
Die Einspannvorrichtung im Ständer C wird durch das
eingespannte Arbeitsstück selbst gezwungen, die Drehbewegung desselben mitzumachen.
Um das Arbeitsstück
beim Ein- und Ausspannen zu unterstützen, sind zwei Tragrollen auf dem Bette
angebracht, deren eine in Figur 27 dargestellt ist.
Diese Tragrollen sind der Höhe nach verstellbar, um den Durchmessern der
Arbeitsstücke entsprechend eingestellt werden zu können. Die beiden
Werkzeugschlitten J, deren je einer an jedem Ende der
Maschine sich befindet, sind gleichfalls auf dem Bette verstellbar, um stets an die
Achsenenden heran geschoben werden zu können. Dieselben müssen der bestimmten Länge
entsprechend eingestellt werden, auf welche das Arbeitsstück abgestochen werden
soll. Der Vorschub des Werkzeuges erfolgt von der Nuthwelle E aus durch Schnecke f, Schneckenrad K, Welle k, Getriebe l und innen verzahntes Stirnrad L (Fig.
28); letzteres läuft lose auf der Spindel m,
falls es nicht durch die Schlitzschraube n mit der
Kurbel N verbunden ist. Ist die Schlitzschraube n gelüftet, so ist der Arbeiter in der Lage, das
Werkzeug nach Belieben vorzuschieben oder zurückzuziehen. Die einfache Verdrehung
der Griffmutter O genügt, um die Schlitzschraube n, deren Kopf in den kreisrunden Schlitz p eingreift, festzustellen und dadurch den
selbstthätigen Vorschub des Werkzeugstahles einzuleiten. Ebenso einfach ist die
Abstellung des selbstthätigen Vorschubes nach vollendeter Arbeit. Besonders
bemerkenswerth ist die Anbringung des Segmentstückes q
unter dem Messerstahle r, um die Spitze des letztern
nach Bedarf höher oder tiefer einstellen zu können.
Da zwei Werkzeugschlitten vorhanden sind, werden beide Enden des Arbeitsstückes
gleichzeitig abgestochen. An jedem der beiden Werkzeugschlitten ist ferner eine
Vorrichtung zum Anbohren des Centrums angebracht. Der durch Schnurrolle und Schnur
von der Welle E angetriebene Centrirbohrer ist am Ende
des drehbaren Armes Q gelagert und kann durch Wegdrehen
desselben entfernt werden, um den Raum für das Einbringen des Arbeitsstückes in die
Maschine und für das Herausnehmen desselben frei zu lassen. Beim Vorwärtsdrehen des
Armes Q wird auch die Schnur von selbst gespannt und der
Bohrer mit seiner bestimmten Tourenzahl in Umdrehung versetzt. Mittels des
Handhebels z kann das Arbeitsstück beim Centriren zum
Stillstande gebracht werden.
Die Antriebräder sind sämmtlich eingeschlossen, um den Arbeiter vor Gefahr zu
schützen und Staub und Schmutz fern zu halten. Die Supportschlitten J und die Lager B, C sind
zur Aufnahme der Dreh- und Bohrspäne mit Spänkästen versehen.
J. P.