Titel: | Houghton's Rettungsapparat bei Feuersgefahr. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, S. 552 |
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Houghton's Rettungsapparat bei Feuersgefahr.
Mit Abbildungen auf Taf.
VII [b/3].
Houghton's Rettungsapparat bei Feuersgefahr.
Zu diesem in Fig.
39 und 40 nach dem Scientific American, Juni 1877 S.
335 in geschlossenem und geöffnetem Zustande dargestellten Apparat gehört ein gut
gedrehtes, an dem einen Ende mit einem starken Haken versehenes Seil, welches mit
einer chemischen Lösung imprägnirt und dadurch feuerbeständig gemacht ist. Der
Rettungsapparat, welcher an diesem Seil hinabgleitet, besteht aus einer
Metallbüchse, in deren Innerm eine feste Scheibe A
angebracht ist. Um diese Scheibe wird das Seil geschlungen. Beim Schließen der
Büchse pressen die beiden durch ein Scharnier B mit
einander verbundenen Hälften das Seil in seine Rinne. Die Stärke des Druckes läßt
sich mit Hilfe der Flügelschraube C reguliren. An die
Büchse ist eine kurze Seilschlinge befestigt, deren Ende einen kleinen Haken D trägt. Letzterer wird in die Gurte der Person, die
sich vom Haus herablassen will, eingehakt.
Beim Gebrauch der Vorrichtung hängt man den Haupthaken in die obere Querstange des
Fensterrahmens, legt sodann eine starke Gurte um den Leib, an welche der Haken D eingehängt wird. Nachdem man die Schraube C gehörig justirt hat, läßt man sich hinabgleiten. Da
die Hände frei sind, so hat man es durch Anziehen oder Nachlassen der Schraube C in seiner Gewalt, mit größerer oder geringerer
Geschwindigkeit zu fallen, oder auch an einer beliebigen Stelle ganz anzuhalten. Das
Hinablassen von Frauen, Kindern oder gebrechlichen Personen kann auch durch einen
Feuerwehrmann, oder eine sonstige in der Handhabung des Apparates geübte Person,
besorgt werden, indem diese bei Justirung der gleitenden Reibung das individuelle
Gewicht thunlichst berücksichtigt. Ist der zu Rettende unten angekommen, so wird der
Apparat ausgehängt und in die Höhe gezogen, um von neuem in Gebrauch genommen zu
werden.
Im Ganzen ist also das Wesen dieses Selbstrettungsapparates nicht neu. Eine
Uebersicht über die verschiedenen Einrichtungen findet sich in dem kürzlich
erschienenen empfehlenswerthen Werke von C. D. Magirus in
Ulm.Das Feuerlöschwesen in allen seinen Theilen, nach seiner geschichtlichen
Entwicklung von den frühesten Zeiten bis zur Gegenwart dargestellt. 312 S.
in gr. 8. Mit 280 Textfiguren. Preis broschirt 8 M., gebunden 10 M. (Ulm
1877. Selbstverlag.)