Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 225, Jahrgang 1877, Nr. , S. 207 |
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Miscellen.
Miscellen.
Geschweißte Dampfkessel.
L. E. Fletcher, Chefingenieur der „Manchester
Steam Users' Association“, warnt im Engineering, Juni 1877 S. 419 vor geschweißten Schützen bei Dampfkesseln,
wenn diese dem Innendruck ausgesetzt sind. Er empfiehlt die geschweißte Verbindung
sofort durch eine Nietung zu ersetzen, und betont, daß man die Festigkeit dieser
letzteren genau schätzen kann, während die Festigkeit der Schweißstelle sich nahezu
jeder Beurtheilung entzieht.
Hanfseiltransmission für eine Weberei.
In der Weberei von J. H. Smith, Broadlane-Mills zu
Bradford (England) ist seit einigen Monaten eine interessante Anwendung der
Hanfseiltransmission in Betrieb, welche es ermöglicht, die 13 Transmissionswellen
eines großen Webereisaales mit Sheddach für 336 Webstühle direct von der Maschine,
ohne Verwendung einer Haupttransmission mit Kegelrädern, anzutreiben. Zu diesem
Zwecke zieht sich längs des Webereisaales, etwa 1m breit, ein allseitig abgeschlossener gemauerter Gang hin, in welchen
sowohl das gerillte Schwungrad der Maschine, als die 13 Antriebsscheiben der
Transmissionsstränge, zu deren Achsen die Schwungradwelle parallel gelegt ist,
hineinragen. Die Antriebsscheiben haben abwechselnd eine oder zwei Rillen, das
Schwungrad deren sieben, von welchen aus sieben zweirillige Transmissionsscheiben
durch Hanfseile angetrieben werden, die nach rechts und links in den
Transmissionsgang auslaufen. Von diesen direct angetriebenen Scheiben geht sodann
die Bewegung auf die sechs übrigbleibenden einrilligen Transmissionsscheiben über
mittels der über die zweiten Rillen der Antriebsscheiben gelegten Hanfseile.
Die Anlage hat sich, wie bis jetzt alle Hanfseiltransmissionen, sowohl bei der
Herstellung als eine Ersparung, sowie im Betriebe als Erleichterung erwiesen; die
Details der Rillenform (mit 40° Steigungswinkel), des Spleißens der Seile
u.s.f. sind die üblichen (vgl. *1876 221 411).
Die Antriebsmaschine hat einen Hochdruckcylinder (33mm × 1042mm), hinter welchem direct der
Niederdruckcylinder (610mm × 1042mm) und weiters der Luftpumpenkolben an
derselben Kolbenstange angebracht sind; sie erhält Dampf von einem Lancashire-Kessel (2m,135 × 8m,540), mit zwei
Rauchröhren von 838mm Durchmesser, welcher
mit Green'schem Economiser versehen ist und mit 0k,9 Kohle den Dampf für eine indicirte Pferdekraft liefern soll. Das
Schwungrad hat 3m,050 Durchmesser, sieben
Rillen für Seile von 38mm Stärke und macht
75 Umdrehungen; die Transmissionsscheiben machen 150 und haben dem entsprechend 1m,525 Durchmesser.
Die Maschine dürste mit der vorhandenen Kesselheizfläche höchstens 150e entwickeln; es kommen somit auf je eines
der 7 Antriebsseile 21e, was bei der
Seilgeschwindigkeit von 12m pro Secunde
einer übertragenen Kraft von 131k
entspricht. Bei der großen Reibung des Seiles in den keilförmigen Rillen ist demnach
die Seilspannung der straffen Hälfte höchstens mit 131 : 0,8 = 164k anzunehmen, so daß auf 1qmm des Seilquerschnittes (= 1135qmm) eine Maximalbeanspruchung von 0k,145 entfällt. (Grundriß und Ansicht
dieser Anlage bringt der Engineer, Juni 1877 S.
444.)
M-M.
Ueber die Herstellung der Nietlöcher.
Ingenieur J. Barba hat in seinem Werke: „Étude sur l'emploi de l'acier dans les
constructions“ (2. Auflage. Paris 1875. J. Baudry) eine eingehende experimentelle Vergleichung der
verschiedenen Verfahrungsweisen bei Herstellung der Nietlöcher in Eisen- und
Stahlblech durchgeführt. Zu den Herstellungsweisen auf der Bohrmaschine allein (1)
und auf dem Durchschnitte allein (2) fügt Barba die von
ihm lebhaft empfohlene dritte Methode der combinirten Herstellung durch Ausscheren
und Ausbohren zugleich (3): auf dem Durchschnitt wird ein Loch hergestellt, dessen
Durchmesser um etwa
4mm kleiner ist als die Dicke des
Nietbolzens, und auf der Bohrmaschine wird dasselbe zur vollen Weite vergrößert; da
nach Barba's Versuchen die beim Ausscheren eintretende
Schwächung des Materials nur bis zu einer Tiefe von etwa 1mm vorschreitet, so wird durch Methode 3
die schädliche Wirkung des Durchschnittes wieder völlig beseitigt, und man vereinigt
gewissermaßen die Vortheile der beiden ältern Methoden 1 und 2. Den von Barba angestellten Vergleichen der Methoden 1 und 3
hinsichtlich des verhältnißmäßigen Arbeitsverbrauches liegen folgende
Versuchsergebnisse der Herstellung von je 915 Löchern in Stahlblech von 8mm Dicke bei 2mm mittlerer Lochweite zu Grunde:
bei Methode (1)
Betriebszeit der BohrmaschineArbeitsstunden eines Arbeiters
65,365,3
Stunden„
bei Methode (3)
Betriebszeit des
Durchschnittes
„ der
BohrmaschineZusammenArbeitsstunden beim
Ausscheren „ „ BohrenZusammen
8,1529,1537,3033,029,1562,15
„„„ „Am Durchschnitt waren 4 Arbeiter erforderlich.„„
Diese Vergleiche werden nun von Dr. Hartig (Civilingenieur, 1877 S. 171) auf Grund der von ihm im J. 1873
veröffentlichten Versuche über Werkzeugmaschinen (1874 212 188) 267. 1876 220 283) schärfer
durchgeführt, wobei der Einfachheit wegen nur die vom Werkzeuge verbrauchten
Arbeitsgrößen (also ohne Rücksicht auf Leergangsarbeit der angewendeten Maschinen)
und zwar für Bleche von weichem Eisen in Betracht gezogen werden. Hiernach ergibt
sich die zur Herstellung eines Loches von d
mm Weite in Eisenblech von δ
mm Dicke aufzuwendende Arbeit (in
Meterkilogramm) beim
Bohren aus dem Vollen
(1): A₁ = (πd² δ)/4000
(270 + 10800/d),
Ausscheren
(2): A₂ = (πdδ)/100 (25 + 1,45δ).
Daraus ergibt sich für den Vergleich der Methoden (1) und (2)
der Quotient A₁/A₂ = (10800 + 270d)/(1000 + 58δ); derselbe läßt erkennen, wie viel mal der
Arbeitsverbrauch beim Ausbohren größer ist als beim Ausscheren; das folgende
Täfelchen enthält seine Größe für 9 ausgewählte Fälle:
Blechdicke.
Durchmesser des Nietloches
mm
d = δ
d = 2 δ
d = 3 δ
5
9,42
10,5
11,5
10
8,55
10,3
12,0
15
7,94
10,1
12,3
Die Ueberlegenheit des Durchschnittes über die Bohrmaschine in
kraftökonomischer Hinsicht ist daher sehr beträchtlich.
Ferner ergibt sich für die aufzuwendende Arbeit beim Ausscheren des Loches von (d – 4)mm
Weite
A₃ = (d – 4) (πδ)/100 (25
+ 1,45 δ),
beim Erweitern desselben auf den Durchmesser d durch Ausbohren
A₃' = 0,54 δ (d – 2) π,
daher sich für den Vergleich der Methoden (1) und (3) der
Quotient
Textabbildung Bd. 225, S. 208
ergibt, dessen Werthe für die vorgenannten 9 Fälle folgende
sind:
Blechdicke.
Durchmesser des Nietloches
mm
d = δ
d = 2 δ
d = 3 δ
5
7,82*
5,40
5,38
10
5,04
5,05
5,62
15
3,80
5,21
6,08
*Dieser Fall ist aus bekannten Gründen nach Methode (3)
praktisch unausführbar.
Man kann hiernach annehmen, daß der unmittelbare Arbeitsverbrauch bei Herstellung der
Nietlöcher auf dem Durchschnitte allein (2) etwa 1/10, bei Herstellung durch
Ausscheren und Nachbohren (3) etwa 1/5 von derjenigen Arbeitsgröße beträgt, welche
beim Ausbohren aus dem Vollen (1) erforderlich ist.
Galvanisirter Stahldraht für die East River-Brücke in
New-York.
Ende des vorigen Jahres wurde die Drahtlieferung für die Tragseile dieser
großartigsten Hängebrücke der Welt ausgeschrieben, im Gesammtausmaß von 3400t galvanisirten Stahldraht. Die
eingesandten Muster, deren Preise zwischen 8,70 Dollars für 100 Pfd. englisch (etwa
70 M. für 100k) und 13,95 Dollars (etwa 110
M.) schwankten, wurden von C. C. Martin und W. H. Paine, den Ingenieuren der East River-Brücke,
einer genauen Untersuchung unterzogen, und die Lieferung dem billigsten Offerenten,
J. Lloyd Haigh, zugeschlagen, dessen Draht zwar nicht die
höchste Festigkeit, aber eine sehr gleichmäßige Qualität ergab.
Nachstehend sind die Durchschnitts-Resultate dieser
Versuche zusammengestellt, und verweist Referent betreffs der ausführlichen Tabelle
auf Engineering, Februar 1877 S. 135.
Textabbildung Bd. 225, S. 209
Lieferanten; Länge des
Probestückes; Bruchbelastung; Absolut; für 1qmm ursprünglichen Stahlquerschn.; Totale Verlängerung in Proc. der
Länge; Elasticitätsmodulus k für 1qmm;
Anmerkung; J. Lloyd Haigh; Cleveland Rolling Mills;
Washburne und Moen; Sulzbacher, Hymen, Wolff und Comp.; J. A. Roebling Sons'
Company; Johnson und Nephew; Cavey und Moen; Henley; Tiegelgußstahl;
(Flußstahl); Frischstahl; (Schweißstahl); Bessemerstahl; Fr.
Signallicht für Eisenbahnzüge.
Die Pennsylvania Eisenbahn (Nordamerika) macht Versuche mit einem neuen Nachtsignal
für Eisenbahnzüge. Dasselbe besteht aus einer Laterne, welche auf dem Hüttelwagen
des Zuges angebracht und derart mit einer Laufachse verbunden ist, daß während der
Fahrt abwechselnd rothe und weiße Lichtblitze erscheinen, welche bekanntlich
weiterhin sichtbar sind als eine ruhige Lichtquelle von gleicher Intensität. Beim
Stillstande des Zuges bleibt selbstverständlich das Licht in Ruhe und wird den
Verhältnissen entsprechend auf weiß oder roth gestellt.
M.
Davium, ein neues Metall.
Den beiden neuentdeckten Metallen: Gallium und Lavoisium reiht sich nach einer „vorläufigen
Mittheilung“ von Sergius Kern (Chemical
News, Juli 1877 S. 4) in Petersburg schon wieder ein neues an, welchem der
Entdecker zu Ehren Davy's den Namen
„Davium“ gegeben hat. Das specifische Gewicht desselben
wurde zu 9,385 bei 25° gefunden; es ist ungemein schwer schmelzbar, hart und
bis zu gewissen Grenzen dehnbar. Der Entdecker gibt ihm seine Stellung zwischen
Molybdän und Ruthenium, und vermuthet, daß das Atomgewicht desselben = 100 sein
wird; da jedoch bis jetzt von ihm erst 0g,27 Davium dargestellt wurden, so warten wir wohl am besten mit der weitern
Publication seiner Eigenschaften, bis Kern sein
Versprechen, ausführlichere Studien über dieses Element zu machen, eingelöst haben
wird.
S–t.
Gewinnung von Eisen aus Kiesabbränden.
Nach J. Cahen (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft, 1877 S. 415) werden die Kiesabbrände der Schwefelsäurefabriken mit
Theer, Torf und Kalkstein innig gemengt, zu Klumpen von passender Größe geformt und
in Hohöfen ausgeschmolzen. Das erhaltene Eisen soll von den das Roheisen gewöhnlich
begleitenden Unreinigkeiten nahezu gänzlich frei sein; der in den Rückständen etwa
noch gebliebene Schwefel bindet sich an den Kalk, und der Torf trägt angeblich zur
Bildung von sich verflüchtigendem Phosphorwasserstoff bei.
Reduction von Chlorplatin.
Zur Reduction von Platinresten, welche nur Chlorplatin enthalten, schlägt E. Duvillier (Comtes rendus,
1877 t. 84 p. 444)
Natriumformiat vor. 100g
Kaliumplatinchlorid sollen, mit 50g
trocknem ameisensaurem Natrium, 50cc
Natronlauge von 30° B. und 1l Wasser
in der Siedhitze behandelt, die besten Resultate geben. Der Niederschlag wird mit
verdünnter Salzsäure gewaschen und kann dann leicht in Königswasser gelöst
werden.
Die Spectren der Metalle im untern Theile der Flamme.
Bekanntlich zeigt der untere bläuliche Theil der Flamme eines Bunsen'schen Brenners
die Kohlenlinien im Spectralapparat. Gouy (Comptes rendus, 1877 t. 84
p. 231) mischt nun diesem Theil der Flamme
zerstäubte Lösungen der Salze von Thallium, Calcium, Strontium, Barium und andern
Metallen bei und erhält dadurch ein Spectrum, welches von dem gewöhnlichen nicht
unwesentlich abweicht.
Ein neues Goldsalz für die Photographie.
J. Schnauß (Photographisches Archiv, 1877 S. 89) empfiehlt
Gold in Bromwasserstoffsäure und etwas Salpetersäure zu lösen, 1 Aeq. Bromkalium
zuzusetzen und zur
Krystallisation zu verdampfen. Die erhaltenen granatrothen Krystalle von
AuKBr₄ . 5H₂O, zu Tonbädern angewendet, Verhalten sich wie Chlorgold,
nur wirkt die Bromverbindung energischer, so daß sich dunkle Copien leichter
aufklären. Ein Zusatz von Natriumbicarbonat gibt mehr blauschwarze Töne, essigsaures
Natrium mehr purpurfarbige. Schnauß empfiehlt dieses Salz
für haltbare Goldbäder, in Form des Sel Encausse ganz besonders.
Einfluß des Eisenvitriols und der Carbolsäure auf das
Wachsthum der Pflanzen.
Die Anwendung des Eisenvitriols und der Carbolsäure zum Desinficiren der Abortstoffe
(1876 219 550) hat J. Neßler
zu Versuchen veranlaßt über den Einfluß dieser Stoffe auf das Keimen der Samen und
das Wachsen der Pflanzen (Wochenblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Baden,
1876 S. 42). Wurde der Boden ziemlich trocken gehalten, so starben die Pflanzen
schon ab, wenn auf 1700g Erde 0g,25 Eisenvitriol oder 0g,1 Carbolsäure zugesetzt wurde. Im
feuchten Boden vertrugen die Pflanzen bis 2g Eisenvitriol und 0g,5
Carbolsäure ohne Schaden. Bei einer gleichmäßigen Vertheilung des Düngers, welche
übrigens auch aus anderen Gründen erforderlich ist, sind diese Desinfectionsmittel
für den Ackerbau also unschädlich.
Ueber einen neuen Zucker in den Blättern des Nußbaumes.
Tanret und Villiers (Comptes rendus, 1877 t. 84
p. 393) haben in den Wallnußblättern eine dem Inosit
nahestehende Zuckerart, Nucit genannt, aufgefunden; seine Zusammensetzung entspricht
der chemischen Formel C₆H₁₂O₆ . 2 H₂O oder C₁₂ H₁₂ O₁₂ + 4 HO. Er bildet süß schmeckende, klinorhombische Prismen
von 1,54 spec. Gew., ist leicht löslich in Wasser, Alkohol, Aether und Chloroform,
dreht die Polarisationsebene nicht, reducirt die Fehling'sche Lösung nicht und ist
selbst nach dem Kochen mit verdünnter Schwefelsäure nicht gährungsfähig. Mit
Salpetersäure behandelt, bildet er weder Schleimsäure noch Oxalsäure.
Fleischverbrauch im Königreich Sachsen.
In den sächsischen Städten, welche im J. 1875 mehr als 8000 Einwohner zählten, war
der mittlere Fleischverbrauch in Pfund (0k,5) von 1867 bis 1875 für den Kopf der Bevölkerung:
Leipzig
147,2
Hainichen
57,9
Dresden
90,5
Zwickau
56,0
Meißen
89,6
Plauen
54,2
Bautzen
77,1
Crimmitschau
53,7
Chemnitz
76,5
Werdau
50,9
Wurzen
75,4
Mittweida
47,7
Großenhain
71,3
Reichenbach
45,2
Pirna
70,6
Zschopau
44,8
Freiberg
65,7
Meerane
41,8
Zittau
64,8
Frankenberg
39,0
Annaberg
62,2
Glauchau
37,6
Döbeln
58,2
Schneeberg
35,1.
Die mittleren Fleischpreise für 1 Pfd. (0k,5) betrugen in Pf.
Im J.
Rindfleisch.
Schweinefleisch.
Hammelfleisch.
Kalbfleisch.
1836
28
33
27
17
1845
30
34
29
17
1855
37
52
38
22
1865
42
55
40
28
1875
65
70
55
50.
(Zeitschrift des k. sächsischen statistischen Bureau, 1876 S.
284.)
Zur Untersuchung der Superphosphate.
Die Gehaltsbestimmung der Superphosphate durch Wasserauszug gestattet kein genügendes
Urtheil über den vom Fabrikanten gemachten Aufwand an Phosphat und Säure, da der
saure phosphorsaure Kalk leicht durch Erwärmung und Trocknung, die beim Vermischen
des Phosphates mit Schwefelsäure unvermeidlich sind, in freie Phosphorsäure und
neutralen phosphorsauren Kalk zerfällt. Die Fabrikanten werden dadurch gezwungen,
hochgrädige und möglichst reine, daher verhältnißmäßig theuere Phosphate mit 25 bis
30 Proc. Schwefelsäure mehr zu versetzen, als nöthig wäre, um sauren phosphorsauren
Kalk zu bilden, nur um alle Phosphorsäure als wasserlöslich bestimmbar zu erhalten.
Diesen für die Wirkung der Superphosphate unnützen Mehraufwand an Schwefelsäure
müssen schließlich die Landwirthe wenigstens theilweise bezahlen, so daß beide
Theile durch diese Bestimmungsmethode geschädigt werden. In Frankreich hat man die
Unzulänglichkeit der Analyse auf nur wasserlösliche Phosphorsäure erkannt, und seit
1872 haben alle Chemiker die von Joulie modificirte
Methode Fresenius, Neubauer und Luck angenommen, welche die wasserlösliche und die assimilirbare
Phosphorsäure in einer Lösung von alkalisch citronensaurem Ammoniak bestimmt und als
gleichwerthig annimmt. Der unaufgeschlossene basisch phosphorsaure Kalk wird davon
nicht berührt und nur die andern Phosphate in Lösung gebracht.
H. Albert und L. Siegfried
(Zeitschrift für analytische Chemie, 1877 S. 182) ziehen zu gleichem Zweck das
alkalisch weinsaure Ammoniak vor, weil weinsaures Ammoniak wie essigsaures Natron
zur Urantitrirung genommen werden kann, der Magnesianiederschlag sich schneller
abscheidet und nach wenig Auswaschen schnell zur Titrirung gelöst werden kann. Zur
Darstellung der Lösungsflüssigkeit werden 240g Weinsäure mit Ammoniak neutralisirt, mit 10cc Ammoniakflüssigkeit von 0,93 spec. Gew.
versetzt und auf 1l aufgefüllt. Zur Lösung
der Superphosphate wird auf 1g wohl
gemischten und gesiebten Superphosphates 40cc alkalische weinsaure Ammoniakflüssigkeit genommen, nach und nach im
Mörser fein abgerieben und in ein 100cc-Kölbchen gebracht; nach 1 Stunde wird auf 100cc mit Wasser angefüllt, gemischt,
filtrirt, das Erstablaufende weggegossen und dann 50cc mit 10cc Magnesialösung und 20cc Ammoniakflüssigkeit versetzt 2 Stunden
in bedecktem Glas stehen gelassen; dann wird die phosphorsaure Ammon-Magnesia
aus dem Filter gesammelt, etwa 3 Mal mit verdünntem Ammoniak ausgewaschen, in
Salpetersäure gelöst, mit Ammoniak gesättigt, mit Essigsäure angesäuert und mit Uran
titrirt. Der Ammon-Magnesia-Phosphat-Niederschlag entsteht sehr
schnell und vollkommen in 2 Stunden, wie es in mehrern Fällen festgestellt wurde.
Die Differenzen, welche andere Chemiker im Vergleich der Weinsäure-Analyse
mit Urantitrirung gegen die Molybdänmethode gefunden haben, fanden die Verfasser
nicht, halten vielmehr jene Methode jedenfalls zu Superphosphat-Analysen für
hinreichend genau.
Die mitgetheilten Beleganalysen gaben befriedigende Resultate.
Ueber verfälschte Butter.
E. Reichardt (Archiv der Pharmacie, 1877 Bd. 210 S. 339
bis 354) bemerkt, daß zum Nachweis eines Zusatzes von Talg zur Butter (1877 224 204) Geruch und Geschmack nicht ausreichen. Die der
Butter zugesetzten Farbstoffe der Möhre, rothen Rübe, des Orlean, seltener des
Safrans und der Curcuma (Flückiger fand einmal auch
Chromgelb) lassen sich durch Behandeln der Butter mit starkem Alkohol ausfinden.
Der Kochsalzgehalt der Butter sollte nur etwa 2 Proc. betragen; er schwankt nach Schacht von 0,6 bis 12 Proc. Zur Bestimmung desselben
werden etwa 10g Butter mit 30 bis 40cc Wasser zum Kochen erwärmt; nach dem
Erkalten wird die wässerige Lösung abgedampft und nach dem Trocknen bei 120°
gewogen.
Butter ist um so haltbarer, je weniger Wasser sie enthält; Schacht fand in den besten Berliner Buttersorten 1,25 bis 9 Proc., in
geringen Sorten selbst 37,5 Proc., Moser 15 bis 20 Proc.
Wasser. Zur Bestimmung des Wassergehaltes werden 5 bis 10g Butter bis zum constanten Gewicht im
Wasserbade getrocknet.
Als fremde Zusätze zur Butter werden als beobachtet angeführt: Kreide, Gyps,
Zinkoxyd, Stärkemehl und Schwerspath. Bei der Behandlung der Butter mit kochendem
Wasser bleiben dieselben in der wässerigen Flüssigkeit. Vorzuziehen ist die Lösung
der Butter in Aether, wobei die genannten Zusätze, wie auch der meist nur in
geringen Mengen vorhandene Käsestoff (0,2 bis 0,5 Proc.) zurückbleiben.
Das Butterfett ist noch wenig gekannt. Specifisches Gewicht und Schmelzpunkt geben
nur wenig brauchbare Anhaltspunkte; auch über die Löslichkeit der Butter in Aether
sind die Ansichten noch getheilt. Besser ist schon das Verseisen des Fettes und die
Schmelzpunktbestimmung der abgeschiedenen Fettsäuren.
Ueber die Mistel.
H. Grandeau und A. Bouton (Comptes rendus, 1877 t. 84
p. 129 und 500) haben von verschiedenen Bäumen die
Mistel (Viscum album) untersucht. Nachstehende kleine
Tabelle enthält den Procentgehalt der trocknen Pflanzen an Asche und die
Zusammensetzung derselben von der Pappel (I), der Robinie (II) und der Fichte
(III):
Textabbildung Bd. 225, S. 213
Holz; Mistel; Asche
(kohlensäurefrei); Phosphorsäure; Schwefelsäure; Kieselsäure; Kalk; Magnesia;
Manganoxyd; Eisenoxyd; Kali; Natron; Chlor; Sauerstoffäquivalent für Chlor;
Kohlensäure in 100 Th. Asche; Spur
Auch die Menge der in der Mistel enthaltenen Proteïnstoffe, Fette, Rohfaser u.
dgl. wechselt mit der Stammpflanze. Bemerkenswerth ist der hohe Gehalt der
Mistelasche an Kali und Phosphorsäure.
Darstellung von Essigsäure.
J. Scoffern und J. Atcherley
wollen nach einem englischen Patent (vom 22. Juni 1875) in die Lösung von
essigsaurem Blei gasförmige schweflige Säure einleiten; schwefligsaures Blei fällt
nieder, Essigsäure bleibt in Lösung.
Herstellung von salpetrigsauren Alkalien.
Gegenüber den bisher gebräuchlichen Methoden zur Herstellung der salpetrigsauren
Alkalien schlägt A. Etard (Comptes
rendus, 1877 t. 84 p. 234) vor, ein Gemisch gleicher Molecüle von Sulfit und Nitrat in einem
rothglühenden Tiegel zu erhitzen. Die Zersetzung geht rasch vor sich nach der
Formel: KNO₃ + K₂SO₃ = K₂SO₄ + KNO₂ wird
KO, NO₅ + 2 KO,
SO₂ = 2 KO, SO₃ + KO, NO₃. Aus der gepulverten Schmelze wird durch
Alkohol leicht das reine salpetrigsaure Kalium ausgezogen.
Zur Untersuchung der Rauchgase.
Der Rauch sämmtlicher Quecksilberöfen in Idria entweicht, nachdem er die mit Wasser
gekühlten Condensationsröhren, dann ein System von Kammern und Canälen durchzogen,
und die zur Herstellung des nöthigen Zuges am Fuße des am Gebirgsabhange sich
hinanziehenden Centralcanales eingerichtete Rostfeuerung passirt hat, durch die am
Endpunkte dieses 270m langen Canales
stehende 14m hohe Esse. Die geringe Menge
Quecksilber, welche mit dem Rauche durch die Esse entweicht, ist nicht als Dampf,
sondern mechanisch mit den fixen Rauchbestandtheilen, dem Ruß oder Stupp, gemengt
vorhanden. Der Quecksilbergehalt des Rußes ist sehr verschieden und wechselt nach
Teuber (Oesterreichische Zeitschrift für Berg-
und Hüttenwesen, 1877 S. 123) zwischen 1 und 47 Proc. Quecksilber, welches als
Metall, als Salz, namentlich basisch schwefelsaures Quecksilber, und als
Schwefelquecksilber vorhanden ist. Vier Rußproben enthielten z.B. an
Quecksilber:
als Salz
7,32
3,06
6,10
12,69
metallig
3,12
14,59
0,92
0,17
als Schwefelquecksilber
27,33
1,83
3,40
9,80
–––––––––––––––––––––
37,77
19,48
10,42
22,66.
Nach drei Versuchen von Patera im Sommer 1876 entwichen
201, 770 und 1088, im Durchschnitt 686g
Quecksilber aus der Centralesse, etwa 0,007 Proc. der Erzeugung.
Da das im Rauche enthaltene Quecksilber vorwiegend als Schwefelquecksilber vorhanden
ist, so sind die Befürchtungen der Schädlichkeit dieses Rauches für die Umgegend
jedenfalls übertrieben.
Die erste Rußprobe hatte folgende Zusammensetzung:
Hg in metallischer Form
3,12
HgO, SO₃
10,83
HgS
31,10
FeO, SO₃
6,02
MgO, SO₃
7,50
KaO, SO₃
1,24
NH₄, SO₃
0,54
SiO₂
2,20
Organische Stoffe mit Aether extrahirt
5,00
Kohle
19,80
Wasser und aromatische Stoffe
10,30
–––––
97,65.
Der gasförmige Theil des Essenrauches besteht aus Schwefelwasserstoff,
Schwefligsäure, Kohlenoxyd, Kohlensäure, Sauerstoff, Stickstoff und Wasserdampf.
Schwefelwasserstoff und Schwefligsäure wurden gewichtsanalytisch, die übrigen
volumetrisch nach Bunsen bestimmt. Von mehreren nicht
wesentlich von einander abweichenden Analysen sei folgende angeführt:
SH
=
0,004
SO₂
=
0,050
CO₂
=
5,636
CO
=
1,740
O
N
==
15,40077,170
=
LuftN
73,3319,24
–––––––
100,000.
Endlich winde das der Centralesse binnen 24 Stunden entströmende Gasquantum überhaupt
aus dem Essenquerschnitte (1qm,331) und der
Rauchgeschwindigkeit bestimmt; letztere ließ sich mittels kleiner Papierstückchen
aus der Zeit, welche sie vom Auslassen bis zum Erscheinen an der vom Eintragspunkte
in 14m Höhe ausmündenden Essenkrone
benöthigten, für diesen Zweck hinreichend genau ermitteln und beträgt selbe in der
Secunde durchschnittlich 1m,66. Hiernach
gibt die Esse täglich etwa 5cbm,9
Schwefelwasserstoff, 73cbm,5
Schwefligsäure, 8285cbm Kohlensäure und
2558cbm Kohlenoxyd in die Atmosphäre.
Von der Wirkung auch des gasförmigen Theiles dieses Rauches ist daher wenig zu fürchten, wie
dies auch die tadellose Vegetation um die Centralesse und am ganzen von dem Rauche
bestrichenen Gebirgsabhange zeigt. (Vgl. 1876 220
87.)
Eigenthümliche Wärmeerzeugung.
J. Olivier (Comptes rendus,
1877 t. 84 p. 550) hat eine
70 bis 80cm lange Stahlstange von 15mm Quadrat mit der einen Hand an dem einen
Ende, mit der andern in der Mitte angefaßt und so das andere Ende gegen einen sich
rasch umdrehenden Schleifstein gehalten. Binnen wenigen Minuten wurde das geriebene
Ende heiß, in der Mitte war keine Temperaturerhöhung bemerkbar, während das in der
Hand gehaltene andere Ende so heiß wurde, daß er die Stange loslassen mußte.
Ueber die antiseptischen Eigenschaften des
Kaliumbichromates.
Laujorrois (Comptes rendus,
1877 t. 84 p. 625) hat
gefunden, daß der Zusatz von 1 Proc. doppeltchromsaurem Kalium genügt, die Fäulniß
von Wasser mit Fleisch, Urin, Leim und anderen organischen Stoffen zu verhüten. Das
Kaliumbichromat dürfte daher zur Conservirung anatomischer Präparate u. dgl.
Beachtung verdienen.
Zur Geschichte der Erfindung des Aräometers.
E. Gerland (Annalen der Physik und ChemieNeue Folge von Poggendorff's Annalen, herausgegeben von Wiedemann. – Pogggendorff, geb.
am 29. December 1796 in Hamburg, hat von dem J. 1824 bis zu seinem am 24.
Januar 1877 erfolgten Tode 160 Bände seiner Zeitschrift nebst 7
Ergänzungsbänden herausgegeben.F., 1877 Bd. 1 S. 150) zeigt in einer bemerkenswerthen geschichtlichen
Abhandlung, daß die verbreitete Ansicht, Archimedes habe
das Aräometer erfunden, durch nichts beglaubigt ist. Wahrscheinlich ist dasselbe
zuerst im 4. Jahrhundert n. Ch. und zwar zunächst zu medicinischen Zwecken
construirt.
Pflug's Platinfarbe.
Ueber diese Anstrichmasse, deren Analyse bereits mitgetheilt wurde (1876 221 288), berichtet W. Kümmel
(Deutsche Bauzeitung, 1877 S. 267), daß sie nicht mehr leistet als jede andere gute
Oelfarbe, theilweise sogar nicht unwesentlich hinter derselben zurücksteht, wie die
von ihm mitgetheilten Versuche zeigen.
Die Beschwerung der Seide.
Die mißbräuchliche Beschwerung der schwarzgefärbten Seide, welche bis zu 50,100 und
mehr Procent des Gewichtes der Gewebe oder der Garne getrieben wird, ist in den
verschiedenen Fachzeitschriften, so auch in diesem Journal (1874 211 312), zu wiederholten Malen als unheilvoll für die
Seidenindustrie gekennzeichnet worden. Daß solche Charakterlosigkeiten der
Fabrikation das kaufende Publicum mit unendlichem Mißtrauen und schließlich
unbesiegbarem Widerwillen erfüllen müssen, braucht so wenig bewiesen zu werden als
ein mathematischer Grundsatz. Der Erfolg hat es einmal gezeigt. Die Seidenindustrie
ist seit einer Reihe von Jahren leidend, noch ehe man die Schuld auf die
Seidenraupenkrankheit schieben konnte, und noch ehe ein berühmtes Welthaus, dessen
Name nach einigen Börsenberichten mit dem Anfangsbuchstaben „R“
beginnen soll, den Seidenartikel seiner Aufmerksamkeit würdigte, um in ihm für ein
Jahr ein brillantes Geschäft zu machen, ähnlich wie dies vor einigen Jahren mit dem Kaffee und im
vergangenen Jahre mit dem Petroleum von anderer Seite in Scene gesetzt worden ist.
Dies hatte freilich noch gefehlt, und man kann nunmehr keine Zeitung irgend welcher
Gattung in die Hand nehmen, die uns nicht durch die traurigsten Berichte über den
dermaligen Stand der gesammten Seidefabrikation betrüben würde. Man sollte nun
denken, daß nach menschlichen Berechnungen der thatsächliche Ernst der Situation
eine heilsame Reaction innerhalb der Fabrikation hervorrufen würde, um wenigstens,
so viel in ihrer Macht liegt, die allgemeine Nothlage zu beschwören. Statt dessen
berichtet die Chemical Review von einer verbesserten und
vermehrten Seidebeschwerungskunst. Aber wohlweislich gibt sie nicht etwa eine
ausführliche Anleitung zu dem neuen Verfahren, sondern sie denuncirt es einfach der
Polizei, während Referent sich veranlaßt sieht, den Textile
Manufacturer der Inconsequenz anzuklagen, weil dieses Journal in seiner
Nummer vom 15. März 1877 S. 86 in einem Athem sowohl die Warnung der Chemical Review, als auch einen förmlichen Katechismus
der höchsten und allerhöchsten Beschwerungskunst der Seide mittheilt.
Nach der Chemical Review hat sich bisher die Beschwerung
nur auf dunkel, hauptsächlich schwarz gefärbte Seide beschränkt; nun aber werden
auch weiße und lichtfärbige Seidenwaaren beschwert, und zwar mit schwefelsaurem oder
kohlensaurem Blei. Sie erwähnt die Beschwerung mit Zucker, Eiweiß und Gummi nicht,
weil sie offenbar der Ansicht ist, daß dieselbe gegenüber der Beschwerung mit Blei
nur ein harmloser, leichtwiegender Appret ist. Denn daß man hier dem Publicum eine
Quelle fortgesetzter, langsamer, schließlich aber acuter Vergiftung, namentlich den
Personen, welche täglich mit solcher Waare beschäftigt sind, in die Hand gibt, ist
nicht blos leicht einzusehen, sondern es liegen auch wirkliche Bleivergiftungsfälle
vor, deren Ursachen auf derartig beschwerte Seidenstoffe zurückzuführen sind. Die
größte Gefahr existirt offenbar für die Personen, welche derartige Stoffe
verarbeiten; sei es, daß sie mit Seidenfaden nähen, den sie oft die löbliche
Gewohnheit haben, mit den Zähnen abzubeißen, oder für das Einfädeln mit dem Mund zu
netzen, sei es, daß sie das seidene, bleihaltige Kleid den ganzen Tag zwischen den
Fingern halten, hin und her schieben und den giftigen Staub einathmen. Natürlich
wird der behandelnde Arzt, auch wenn er die Bleivergiftung constatirt hat, in den
seltensten Fällen auf diese Ursache verfallen, sondern dieselbe eher im Wasser,
Wein, Essig, in schlecht verzinnten Kochgeschirren oder in den Zinnverpackungen von
importirtem Fleisch, Butter, Früchten u.s.w. suchen, welche letztere Zinnfolien
freilich in neuerer Zeit bleihaltig genug sind. Chemical
Review versichert wiederholt, daß ihre Befürchtungen auf solchen
thatsächlich vorgekommenen Vergiftungsfällen beruhen, und ist der Ansicht, daß wenn
man die Wirthe, die Zuckerbäcker und die Specereihändler für die Reinheit und
Ungefährlichkeit der von ihnen ausgebotenen Waaren verantwortlich mache, dasselbe
Recht und dieselbe Pflicht auch für die Tuch- und Modewaarenhandlungen
bestehen müsse. Referent kann dieser Anschauung nur beipflichten; er ist überdies
schon längst zu der Ansicht gelangt, daß es nachgerade zeitgemäß wäre, wenn die
größern Verkaufslocale, ob sie nun mit Wolle, Baumwolle, Seide oder mit allem
zusammen handeln, sich ein kleines Hauslaboratorium einrichten würden, bestehend in
einem Mikroskop, einer Loupe, einem Fadenzähler, einigen kleinen Kochgeschirren mit
Gasheizung, einem Marsh'schen Apparat, ferner einigen Gläsern mit Malz, Seife, Zink,
Ferrocyankalium, Chlorkalk, Weingeist, Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure,
Essigsäure, Natronlauge, Salmiakgeist, einer Spritzflasche und etlichen
Reagens- und Uhrgläschen. Fügt man dann noch ein Gläschen mit
Schwefelwasserstoffwasser hinzu, so hat man damit das sicherste und rascheste
Mittel, um weiße oder lichtgefärbte Seide auf Bleibeschwerung zu prüfen.
Kl.
Taf. D. Otto Schrott: Ueber amerikanische Turbinen. S. 216–217