Titel: | Bunsen's Mühlsteinbüchse. |
Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 42 |
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Bunsen's
Mühlsteinbüchse.
Mit Abbildungen aus Taf. IV [b.c/1].
Bunsen's Mühlsteinbüchse.
Die in den Figuren
38 bis 41 in
1/10 n. Gr. dargestellte Bunsen'sche Mühlsteinbüchse besitzt die
guten Eigenschaften, selbst bei undicht gewordener Lagerung
nicht zu streuen und ein bequemes Schmieren mit Oel zu
ermöglichen.
Zur Verhütung des Streuens ist oberhalb der Büchse auf der
Spindel ein Schaufelkranz S
befestigt, welcher die Mahlguttheile vom obern Rande der Büchse
fern hält. Zum Zwecke der Schmierung wird durch den Steg T und den Deckel des Schaufelkranzes S ein (in der Figur weggelassenes)
Röhrchen, welches oben durch einen Stöpsel verschlossen wird,
herabgeführt. Das in dieses Röhrchen gegossene Oel wird von der
baumwollenen Schnur a aufgenommen
und von dieser allmälig an die Büchse abgegeben. Das die Büchse
verlassende Schmieröl wird vom Gefäße Z aufgefangen.
Als besonders praktisch hat sich diese Construction in Mühlen für
mineralische Substanzen (Schwerspath etc.) erwiesen, deren
Steinbüchsen bis jetzt nur schwierig dauernd dicht zu halten und
zu schmieren waren; doch auch in Getreidemahlmühlen hat sich
dieselbe schon vielfach Eingang verschafft.
Der neue Theil an dieser Büchse, der Schaufelkranz S, dessen Wirkung eine so vortreffliche
ist, daß sich selbst nach längerm Betriebe auf dem obern Rande
der Büchse keine Staubschicht von nennenswerther Dicke anhäuft,
läßt sich sowohl bei hölzernen wie bei eisernen Büchsen
verwerthen. Die Anbringung des Schmierrohres macht bei den
verschiedenen Constructionen der losen und festen Hauen keine
Schwierigkeit. Die Lieferung und Anbringung solcher Büchsen
übernimmt der Erfinder, Mühlenbaumeister Bunsen in Hesperinghausen, Waldeck. (Die Mühle,
1877 S. 136.)