Titel: | Schraubenschneidmaschine (Revolverdrehbank) zur Massenfabrikation kleinerer Schrauben. |
Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 137 |
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Schraubenschneidmaschine
(Revolverdrehbank) zur Massenfabrikation kleinerer
Schrauben.
Mit Abbildungen auf Taf. V [a.b/4].
Schraubenschneidmaschine
(Revolverdrehbank).
Nach einem Referate des Obermaschinenmeisters Lorenz in
München (Bayerisches Industrie- und
Gewerbeblatt, 1877 S. 332) besteht diese in Figur 10 bis 13
dargestellte Maschine aus einem gußeisernen Bett, auf dessen
einem Ende der Spindelstock mit den Lagern der hohlen Welle,
welche die Stufenscheibe trägt, angegossen ist. Das Bett ruht
auf einem mit zwei Füßen versehenen Tisch. Die hohle Welle ist
aus Stahl und trägt einen Kopf mit zwei Klemmbacken, zwischen
welchen die von der entgegengesetzten Seite eingeführte, zu
bearbeitende Stange eingespannt ist. Auf dieser letztern Seite
ist eine Patrone befestigt, d.h. eine Büchse aus gehärtetem
Stahl mit Gewinde von der gewünschten Ganghöhe, auf welche beim
Schneiden ein mit einem Segment Schraubenmutter (aus
Compositionsmetall) versehener Handhebel niedergedrückt wird.
Dieser Hebel ist auf einer kleinen Welle fest, die in ihren
Lagern parallel zur Hauptwellenachse verschiebbar ist; auf der
entgegengesetzten Seite trägt die kleine Welle den Halter für
den Schneidstahl; derselbe wird demnach auf dem vorstehenden
Ende der Stange Gewinde von der Ganghöhe der Patrone erzeugen.
In der Ruhe ist der Handhebel und mit ihm der Schneidstahl
umgeschlagen und liegt auf einem besondern Anschlagstift.
Das aus dem Klemmbacken vorstehende Stangenende wird vorerst
abgedreht mittels eines in einem festen Werkzeughalter
eingespannten Stahles. Dieser Halter steckt in einem drehbaren
Support (Monitor, Revolver); letzterer sitzt auf einem
Schlitten, der in einer auf der rechten Seite des
Maschinenbettes befindlichen und daselbst verstellbaren Platte
gleitet. Die Verschiebung des Schlittens geschieht von Hand
mittels eines auf eine Zahnstange mit Getriebe wirkenden
Kreuzes. Indem der Stichel mit diesem Schlitten vorgeschoben
wird, verrichtet er auf dem sich drehenden Stangenende die
gewünschte Arbeit. Der Drehsupport trägt auf seinem Umfange
sieben radial gebohrte Löcher, in welche ebenso viele
verschiedene Stahlhalter eingesteckt sind; diese entsprechen den
verschiedenen zur vollständigen Anfertigung der Schrauben
nöthigen Operationen. Ein im Innern liegender Mechanismus
erlaubt dem Drehsupport sich auf seiner Achse um einen
Kreistheil zu drehen oder fest zu bleiben, je nachdem man das
nächste Werkzeug zum Angriff kommen lassen, oder ihn in
bestimmter Stellung für eine bestimmte Operation behalten will.
Eine Stellschraube am entgegengesetzten Ende des Schlittens
dient als Anschlag zur Begrenzung der Schlittenbewegung.
In der Mitte des Bettes befindet sich eine Platte mit
Querschlitten; derselbe trägt zwei Supports; der eine auf der
Seite des Arbeiters ist verstellbar in senkrecht auf die
Hauptwellenachse laufenden Schlitzen, der zweite auf der
rückwärtigen Seite in einer parallel der Achse laufenden
Richtung. Jeder Support trägt einen Stichel zum Bearbeiten des
Kopfes oder zum Abstechen der fertigen Schraube. Das
Deckenvorgelege hat zum Umsteuern der Bewegung drei
Riemenscheiben.
Hauptdimensionen.
mm
Lochdurchmesser der
hohlen Welle
35
Größte
Schraubenlänge
100
Größte
Gewindelänge
55
Größter geschnittener
Durchmesser
13
Zubehör:
Verschiedene Schlüssel. – Werkzeuge für 4 verschiedene
Gewindegänge: 4 Paar Klemmbacken in Stahl, 1 Anschlagstift, 2
Stichelhalter mit 2 Sticheln, 1 Stichelhalter für Abkantungen
mit Stichel, 1 Fräse mit Ring, 1 Schneidkluppenträger, 1 Stichel
zum Gewindeschneiden, 2 Stichelhalter zum Abstechen und
Façoniren der Köpfe mit 2 Sticheln, – 4 Patronen
von Stahl, 4 Gewindemutter – Segemente in Composition für
die 4 Gewinde, 4 Schneidkluppen, 4 Gewindebohrer, 1 Durchschlag
als Setzstock dienend, 1 Futter zum Drehen der
Schraubenköpfe.
Vorgelege:
Durchmesser der
Riemenscheiben
0m,250
Anzahl der Umgänge in
der Minute
170.