Titel: | Schellhorn's Dampfbremse für Locomotiven. |
Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 241 |
Download: | XML |
Schellhorn's Dampfbremse für
Locomotiven.
Mit einer Abbildung auf Taf. VI [a/3].
Schellhorn's Dampfbremse für
Locomotiven.
Die Bremsklötze sind durch Tragstangen in den ovalen Schlitzen
einer Frameverbindung aufgehängt, welche gleichzeitig den
Bremscylinder trägt (Fig. 17).
Derselbe enthält zwei Kolben, welche im normalen Zustande durch
starke Volutfedern gegen die Mitte zu gepreßt werden. Zum
Bremsen wird vom Führerstand aus mittels eines Dreiweghahnes
Dampf zwischen die Kolben geleitet, dieselben werden aus
einander gepreßt und bewegen den Obertheil der Bremshebel nach
auswärts, während die unteren Enden derselben durch eine
Druckstange in festem Abstande mit einander verbunden bleiben.
Nahe dem unteren Drehpunkte des Hebels ist der Bremsschuh mit
dem Hebel verbunden und wird daher mit der entsprechenden
Uebersetzung gegen das Rad gepreßt. Zum Nachlassen der Bremse
wird der Dampf aus dem Cylinder abgeblasen und die
Bremsklötze verlassen die Räder unter der Wirkung der
Volutfedern, welche durch das Eigengewicht der Bremsklötze
unterstützt wird. Die kurzen Kettenglieder am Obertheil der
Bremsklötze dienen, um das Vorfallen derselben zu
verhindern.
Das Scientific American behauptet
noch, daß durch die Gestalt des Bremshebels, mit abgebogenem
untern Ende, der Druck der Bremse statt auf die Seite nach der
Tragfläche der Achsbüchse gerichtet wird, was selbstverständlich
ohne jede Begründung ist. Dagegen ist als Vorzug der
Construction anzuführen, daß die Dampfdrücke auf die Bremskolben
sich gegenseitig aufheben und derart der Bremscylinder und
dessen Verbindungen entsprechend leicht gehalten werden können.
Ferner ist es möglich, den Abstand zwischen Rad und Bremsbacken
dadurch constant zu erhalten, daß bei eintretender Abnutzung die
Druckstange durch die Spannmutter verlängert wird.
M.