Titel: | Pumpenkolben mit Kautschukdichtung. |
Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 242 |
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Pumpenkolben mit
Kautschukdichtung.
Mit einer Abbildung auf Taf. VI [a.b/4].
Pumpenkolben mit Kautschukdichtung.
In der Kohlengrube Grands-Makets (Belgien) ist eine unterirdische
Wasserhaltung mit einer direct wirkenden Pumpe von Gebrüder Tangye in Birmingham (England)
aufgestellt, welche das Wasser auf eine Höhe Don 220m zu heben hat.
Der Pumpenkörper war mit Metall ausgefüttert, der Pumpenkolben
mit Stahlringen gedichtet, der Nutzeffect der Pumpe betrug
ursprünglich etwa 80, nach einigen Monaten jedoch nur mehr 25
Proc. Bei Untersuchung des Kolbens zeigte sich, daß die
Stahlringe in Folge mitgerissener Unreinigkeiten das
Metallfutter eingerissen hatten, sich in Folge dessen spiesten
und zuletzt in Stücke brachen. Man beschloß daher, um wenigstens
das Metallfutter zu schonen, den Kolben mit weicherem Material
abzudichten, und versuchte zunächst Kupferstulpen, welche auch
anfangs vortrefflich functionirten, aber nach einer Woche
gleichfalls nur mehr 25 Proc. Nutzeffect gaben.
Endlich wurde nach der Revue universelle, 1877 Bd. 1
S. 680 der in Figur 18
dargestellte Kolben ausgeführt, welcher den Nutzeffect auf 85
Proc. brachte und sich nach mehrjährigem Gebrauche vollkommen
bewährt hat. Die Dichtung geschieht hier durch Ringe aus
ziemlich hartem Kautschuk, welche mit zwischengelegten
Kupferscheiben über den Kolbenkörper aufgepreßt und dann in dem
Pumpencylinder so lange durch Anziehen der Mutter comprimirt
werden, bis sie dicht schließen. Nach 20 bis 25 Tagen ist die
Schraube neuerdings nachzuziehen, die Ringe selbst aber sind
über 1 Jahr verwendbar und kosten endlich, wenn eine Erneuerung
stattfinden muß, nur beiläufig 10 M. (Vgl. Büttgenbach's Pumpenkolben, * 1875 215 388.)