Titel: | Apparat zur Anzeige schlagender Wetter. |
Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 510 |
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Apparat zur Anzeige
schlagender Wetter.
Mit Abbildungen auf Taf. IX [d/4].
[Apparat zur Anzeige schlagender
Wetter.]
Dieser Sicherheitsapparat ist in den Grubenstrecken überall da,
wo die Wetter sich möglicher Weise ansammeln können,
anzubringen. Jeder Apparat trägt die Nummer der betreffenden
Strecke und steht mit einer Zahlentafel in Verbindung, welche im
Bereich des für die Ventilation verantwortlichen Ingenieurs
oberirdisch aufgehängt ist. Die Figuren
22 bis 24
stellen denselben in verschiedenen Ansichten dar. Er besteht aus
einer 80mm hohen
cylindrischen Büchse von 50mm Durchmesser, welche oben und unten durch ein doppeltes
Drahtgewebe geschlossen ist. Im obern Theile sind zwei
Platinspitzen einander gegenüber angeordnet, welche mit den
Elektroden eines Inductionsapparates in Verbindung stehen. Ein
besonderes Uhrwerk läßt in geregelten Intervallen einen Funken
an den Platinspitzen überspringen. Hat sich nun ein schlagendes
Wetter entwickelt, so entzündet sich das Gas im Innern der
Büchse, die Explosion wirkt auf eine im untern Theile derselben
angeordnete drehbare Platte, schließt die Kette und stellt eine
Verbindung mit der oben erwähnten Tafel her, wodurch die Nummer
der gefährdeten Strecke zur Kenntniß gelangt. Bringt man die
Stundenzeiger einer gewöhnlichen Uhr mit dem Apparat in
Verbindung, so daß am Ende jeder Stunde ein Strom entsendet
wird, so erfolgt die selbstthätige Anzeige, daß in einer Strecke
eine bedenkliche Mengung stattfinde, bevor eine eigentliche
Explosionsgefahr eintritt. Da die winzige Explosion in der
Büchse wie bei der Davy'schen Sicherheitslampe unter dem Schutze
eines doppelten Drahtgewebes vor sich geht, so ist keine Gefahr
vorhanden, daß das schlagende Wetter außerhalb der Büchse sich
entzünde. (Nach dem Iron, Juli 1877 S.
72.)
A. P.