Titel: | Reitze's Schärfmaschine für Messer u. dgl. |
Fundstelle: | Band 226, Jahrgang 1877, S. 575 |
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Reitze's Schärfmaschine für
Messer u. dgl.
Mit Abbildungen auf Taf. XII [c.d/2].
Reitze's Schärfmaschine.
Die von Mechaniker Reitze in Hannover
patentirte Schärfmaschine für Messer, Scheren u. dgl. benutzt
paarweise zusammenarbeitende Schmirgelscheibchen (Fig.
6 bis 9), die
auf parallelen Wellen in entgegengesetzter Richtung umgedreht
werden, und zwischen welchen die zu schleifende Klinge der Länge
nach hin und her geschoben wird; dabei schärfen die
Schmirgelscheibchen die Schneide links und rechts zu –
und zwar unter einem desto stumpfern Winkel, je näher die
Schleifscheibchen zu einander gerückt werden, je mehr sie sich
in Folge dessen übergreifen (vgl. Fig. 6 und
7).
Auf jeder Welle sitzen zwei oder auch mehr Schmirgelscheibchen
derart, daß je ein Scheibchen der einen Welle zwischen zwei der
andern Welle sich dreht. Auf diese Weise entsteht zwischen
beiden Scheibenreihen eine Rinne, in welcher die zu schleifende
Klinge von Hand der Länge nach leicht hin- und hergeschoben
werden kann. Wenn die Schmirgelscheibchen auf Wellen über
einander gesteckt sind, wie in Fig. 9,
oder wenn Scherklingen zugeschärft werden sollen, so ist dem
Apparat ein eigenes Führungslineal für die Klingen
beigegeben.
Die Drehung der Schmirgelscheibchen erfolgt von Hand durch eine
seitlich an dem Gußeisengestelle angebrachte Kurbel, welche mit
den beiden parallel gelagerten Wellen durch Zahnräder in
Verbindung steht. Das Lager der einen Welle ist mit Hilfe einer
Stellschraube beweglich angeordnet. Dies bedingt bei der
Anordnung Fig. 7 und
8 (Seitenansicht und Horizontalschnitt) mit horizontal
neben einander liegenden Wellen die Anbringung der
Zwischenrädchen in einem Kniegelenk. Bei vertical über einander
gelagerten Schmirgelscheiben (Fig. 9)
treibt das Hauptrad an der Kurbelwelle mit je zwei Rädchen jede
Welle direct an.
Die Maschinen werden in verschiedenen Größen ausgeführt mit
Schmirgelscheiben von 30 bis 80mm Durchmesser.