Titel: Whitemore's Griesputzmaschine.
Fundstelle: Band 227, Jahrgang 1878, S. 33
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Whitemore's Griesputzmaschine. Mit Abbildungen auf Tafel 4. Whitemore's Griesputzmaschine. Die nachstehend beschriebene Griesputzmaschine benutzt das verschiedene specifische Gewicht der Gries- und Kleientheilchen, um letztere von ersteren zu trennen. Damit diese Trennung eine vollständige werde, sind verschiedene Mittel angewendet, nämlich Sieb- und Schüttelvorrichtungen, welche durch die ihnen gegebene eigenthümlich zusammengesetzte Bewegung bewirken, dass sich die leichten Kleietheilchen in derselben Weise wie beim Handsieb obenauf sammeln, während die schweren reinen Griese sich nach dem Grunde senken, ferner Ventilatoren, also Saug- und Blaswind. Fig. 1 Taf. 4 stellt einen Längenschnitt der Maschine dar. Die zu putzenden Griese gelangen durch den Einlauf E in den Rumpf F. Die Aufschüttung geschieht mittels Speisewalze. Auf dem Weg von dem Rumpf F nach dem Schüttler G gleiten die Griese über die stellbaren Zungen b, zwischen denen sie der Wirkung des Saugwindes, welcher durch den Ventilator M erzeugt wird, ausgesetzt sind, der den Staub und die leichten Kleietheilchen entfernt. Der an den beweglichen Armen h aufgehängte Schüttler G erhält seine wagrechte Bewegung durch das gegen eine Hartgummiwalze d wirkende Schiebrad c, sowie in entgegengesetzter Richtung durch die Feder e, welche ihn wieder zurück gegen den Querriegel f schnellt. Dieser Riegel f ist verstellbar, und es ist dadurch in das Ermessen des Müllers gestellt, die Griese je nach Bedürfniss schneller oder langsamer über den Schüttler zu bewegen. Durch die leichte schwingende Bewegung, welche durch die in Angeln befestigten Arme h dem Schüttler G mitgetheilt wird, bleiben die Griestheile in einer beständigen Bewegung, wobei sie von dem Druckwind des Ventilators K getroffen werden. Der Schüttler G ist in 3 Abtheilungen getheilt; der erste ausserhalb des Gehäuses liegende Theil hat einen festen Boden, während der zweite in dem Maschinenraum I gelegene Theil mit feiner Seidengaze und der dritte (End-) Theil in der Abtheilung H gelegen und mit gröberer Seidengaze bezogen ist. Im ersten Theile des Schüttlers gelangen durch die Bewegung desselben die leichten Kleietheilchen obenauf, während sich die schweren Griestheile auf der Grundplatte des Schüttlers befinden und beide sich nach der zweiten (innerhalb des Maschinenraumes I befindlichen) Abtheilung bewegen. Der von unten durch die Seidengaze streichende Wind hebt die leichten Kleietheilchen fortwährend und gestattet nur den feinen weissen Griesen durch die Seidengaze hindurchzugehen und in die Schnecke zu gelangen. Die gröberen, nicht durchgehenden Griese, sowie die Kleietheilchen gelangen sodann in die Abtheilung E, wo dieselben einem stärkeren, durch den Ventilator L erzeugten Windstrome ausgesetzt sind, der die leichteren Kleietheile (Flugkleie) mit sich reisst und dieselben in einer Kleiekammer ablagert. Die Regulirung des Windes geschieht mittels stellbarer Zungen P (Fig. 3). Die groben reinen Griese fallen durch die Seidengaze hindurch in die Schnecke, während die groben Kleietheilchen (Ueberschlag), über den Schüttler G hinweggehend, in das Abfallrohr O gelangen. Die mittlere Maschinenabtheilung I zerfällt in zwei Windkammern J, in welche durch den Ventilator K die Luft gepresst wird. Der Zutritt der Luft zu diesen Kammern wird durch die Klappe y geregelt. In den Windkammern ist der Wind gezwungen, durch die Kanäle g gegen die Decken der Kammern R zu stossen und sich dadurch gleichmassig unterhalb der Siebe zu vertheilen. Die äusserst leichten Kleietheilehen, welche der schwache Wind der Abtheilung I in die Höhe hebt, werden dadurch in das Abzugsrohr N geführt, dass es dem Winde gestattet ist, zwischen dem die Seitenwandungen nicht ganz berührenden Schüttler und diesen hindurch zu gehen und dadurch, da er stärker ist als der durch die Windkammern streichende Wind, die ganz leichten Kleietheilchen mitzureissen. Die eigenthümliche Bewegung, welche der Schüttler G empfängt, erhält die Seidengaze stets offen; sollte es indessen vorkommen, dass, veranlasst durch die Beschaffenheit der zu putzenden Griese, dennoch die Gaze sich verstopfen sollte, so ist durch folgende Vorrichtung für deren Offenhalten gesorgt. Auf Leisten T sind mittels Rollen die Bürstengestelle S hin und her bewegbar, wie dies näher aus Fig. 2 erhellt. Sind die Griese nicht ganz frei von Mehl, oder verlangt man von der Maschine eine ausserordentliche Leistung, so kann dem Schüttler G eine vermehrte Erschütterung durch die Schläger V gegeben werden, welche mittels der Hebedaumen W gegen das Siebgestell schlagen. Unterhalb der Schnecke befinden sich verschiedene durch Schieber geschlossene Oeffnungen, so dass man im Stande ist, die gereinigten Griese in so viel Sorten, als man wünscht, aus der Maschine zu entleeren. Der Antrieb der Maschine, deren Beschreibung der Mühle, 1877 S. 195 entnommen ist, lässt sich aus den Figuren ohne weiteres ersehen.

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