Titel: | Erzeugung von schwefelsaurer Thonerde für Papierfabriken; von M. E. Bichon in Montpellier. |
Autor: | F. B. |
Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 75 |
Download: | XML |
Erzeugung von schwefelsaurer Thonerde für
Papierfabriken; von M. E.
Bichon in Montpellier.
Mit Abbildungen auf Tafel
8.
Bichon's Erzeugung von schwefelsaurer Thonerde.
Der Erfinder geht von Thonerdehydrat aus, deren Gehalt zwischen 60 bis 80 Proc.
wechselt und die er frei Bahnhof der Papierfabrik zu 20 Pf. (25 Cent.) für 1k Thonerde versendet.
In die Kufe A (Fig. 3 und 4 Taf. 8), mit Blei
ausgekleidet und von 30hl Inhalt, bringt man eine
bestimmte Menge Thonerde, z.B. 150k Thonerdehydrat
von 80 Proc., entsprechend 120k Thonerde. Man fügt
eine bestimmte Menge 50° Schwefelsäure hinzu (für obigen Betrag an Thonerde 550k Säure), rührt um und lässt freien Dampf
einströmen, worauf nach 10 Minuten die Verbindung eintritt und die Flüssigkeit auf
130° erhalten wird, bis die Zersetzung nach etwa 1 Stunde beendet ist. Man lässt nun
Wasser zu (bei der ersten Operation reines Wasser, bei den folgenden Waschwässer)
und füllt die Kufe, worauf das Aräometer 10 bis 11° B. zeigt.
Für nicht ganz weisse Papiere muss sich die Lösung klären, was nach einigen Stunden
erfolgt ist, worauf in eine untere Kufe B decantirt
wird. Aus dieser nimmt der Arbeiter dann jeden Tag die für den Bedarf nöthige Anzahl
Liter der Lauge. Der Rückstand wird in die Kufe C
übergeschaufelt, in welche ein Rohr Wasser führt, um ihn zu waschen.
Für weisse Papiere ist das Eisen nach Erzeugung des Thonerdesulfats auszufällen. Man
fügt für 1k Eisenoxyd 3k Prussidkalium zu, decantirt nach 24 Stunden,
gibt den Rückstand nach G und regenerirt, wenn das
Gefäss gefüllt ist, das Prussidkalium durch Zusatz von 65k kaustischer Soda auf 188k angewendetes Prussidkalium; dabei wird in dem
Bottich D von 10hl
Inhalt decantirt. Wenn die erhaltene Lauge etwas blau gefärbt sein sollte, so kann
man sie durch Filter F (Fig. 5), welche mit
Papiermasse gefüllt sind, entfärben.
Die Kosten des Verfahrens betragen:
120k
Thonerde zu 20 Pf.
24,00 M.
550
50° Säure zu 5,60 M
30,80
230
Wasser und Dampf
3,20
––––
–––––––
900k
Thonerdesulfat kosten
58,00 M.,
oder 100k etwa
6,45 M.
Die Anlage kostet 1600 M. und lässt sich auf 30qm
Grundfläche unterbringen. Die Methode würde nach Angabe des Erfinders 50 Proc.
Ersparniss liefern. Aus einer Bekanntmachung im Journal des
fabricants de papier, 1877 S. 165 und 171 ersieht man, dass derselbe die
100k reines Thonerdesulfat zu 9 Franken (7,20
M.) frei Papierfabrik liefert.
F.
B.