Titel: Ueber die quantitative Bestimmung des in fliessenden Wässern enthaltenen Schlammes.
Autor: A. P.
Fundstelle: Band 227, Jahrgang 1878, S. 246
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Ueber die quantitative Bestimmung des in fliessenden Wässern enthaltenen Schlammes. Mit Abbildungen auf Tafel 14. Bouquet's Pelometer. Statt der umständlichen Bestimmung auf dem Wege des Filtrirens, Trocknens und Wagens bedient sich Bouquet de la Grye der optischen Methode. Sein Instrument, dem er den Namen pelometre (πη̃λος, Schlamm) gibt, besteht, wie die schematische Skizze Fig. 14 Taf. 14 zeigt, aus einem keilförmigen Gefäss, dessen rectanguläre, in Form dünner Glastafeln eingesetzte Flächen unter einem Winkel von ungefähr 6° zusammenstossen, während die parallelen Seitenflächen aus Kupfer oder Weissblech bestehen. Längs der Glaswände ist eine Centimetertheilung. Die Vornahme einer optischen Analyse setzt voraus, dass man über eine Anzahl im Voraus titrirter Proben verfügen kann, welche in Röhren (Fig. 15) zwischen zwei parallelen Glasplatten eingeschlossen sind. Wenn man nun das senkrecht gehaltene Pelometer mit dem zu untersuchenden Wasser füllt, so kann man sich, da die horizontalen Schichten von unten nach oben an Dicke zunehmen, durch Vergleichung mit jenen Proben unmittelbar eben so viele Ablesungen von Schichtendicken verschaffen, als Proben vorhanden sind. Eine im Voraus berechnete Tabelle drückt diese Ablesungen in Gehalt an trocknem Schlamm in 1l aus. Man braucht alsdann nur das Mittel aus den erlangten Resultaten zu nehmen, unter Berücksichtigung des jeder Probe eigenthümlichen Coefficienten. Statt der Proberöhren kann man sich auch eines Porzellanstückes oder eines weissen Papierstreifens bedienen, auf welchem zwei schwarze, 2mm breite und durch 1mm Zwischenraum getrennte Striche (Fig. 16) gezogen sind. Diesen Papierstreifen schiebt man auf der einen Glasfläche des Instrumentes von unten nach oben, während man von der andern Seite in horizontaler Richtung durch die Flüssigkeit sieht, und merkt sich die Dicke der Schichte, bei welcher jener weisse Zwischenraum verschwindet. Eine besondere Tabelle gibt alsdann das Gewicht des Schlammes in 1l an. In diesem Falle hat das den hellen Streifen sichtbar machende Licht die Flüssigkeitsschichte zweimal zu durchlaufen, bevor es ins Auge gelangt. Ist der Schlammgehalt des Wassers ein so geringer, dass das Pelometer seinen Dienst versagt, so kann man sich eines mit einem Hahn versehenen, graduirten Cylinders bedienen. Man befestigt das Blatt mit dem Visirstreifen auf den Cylinderboden und lässt das Wasser langsam ausfliessen, bis der weisse Strich zum Vorschein kommt. Dieses Verfahren erinnert an die Methode, den Durchsichtigkeitsgrad des Meeres oder der Seen dadurch zu ermitteln, dass man einen weissen Teller in horizontaler Lage an einer Lothleine hinablässt. (Nach den Comptes rendus, 1877 Bd. 85 S. 778.) A. P.

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