Titel: | Dampfsäge zum Fällen der Bäume. |
Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 345 |
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Dampfsäge zum Fällen der Bäume.
Mit Abbildungen auf Tafel
22.
Ransome's Dampfsäge zum Fällen der Bäume.
Die bekannte Maschinenfabrik A. Ransome und Comp. in
London hat kürzlich eine Dampfsäge zum Fällen der Bäume
gebaut und dieselbe einer öffentlichen Erprobung unterworfen. Es wurden nach Iron, 1878 S. 72 im
Roupell-Park vier Bäume von 600 bis 900mm Durchmesser am Fusse des Stammes abgesägt. Eine
dabei vorgekommene Pause von 10 Minuten abgerechnet waren zu dieser Arbeit im Ganzen
nur 35 Minuten erforderlich. Die Zeit zum Durchsägen eines Stammes von 840mm Durchmesser betrug blos 4½ Minuten. Die in Fig. 7 Taf. 22
skizzirte Maschine erinnert beim ersten Anblick an eine auf dem Boden liegende
Steinbohrmaschine, deren Kolbenstange jedoch statt mit dem Bohrer mit einem
Sägeblatte verbunden ist. Auf einer leichten Bettplatte, welche, mit einem Ende an
den Baumstamm stossend, frei auf den Erdboden gelegt und mittels einer um den Fuss
des Baumstammes geschlungenen Kette an diesen angebunden ist, befindet sich der lang
gestreckte Dampfcylinder. Der Kolbendurchmesser ist klein (100mm), der Kolbenhub aber dem Hube des direct an der
verlängerten Kolbenstange befestigten Sägeblattes entsprechend gross (500mm). Am vorderen Cylinderdeckel sind parallel zu
einander zwei runde Führungsstangen angebracht, welche bis an den Baumstamm heran
reichen und an ihren Enden durch ein Querstück verbunden sind. In letzterem ist ein
Schlitz vorhanden, in welchem das Sägeblatt geführt ward. Um dieses nach jedem Hin-
und Hergange senkrecht zur Achse des Baumes vorschieben zu können, ist der Cylinder
auf der Bettplatte um eine verticale Achse im Mittel seiner Länge drehbar. Die
Drehung erfolgt durch eine Schnecke, welche in ein am rückwärtigen Cylinderdeckel
angeschraubtes Schneckenradsegment eingreift. Die Schnecke wird durch einen
Ratschenhebel von Hand gedreht. Die Sägezähne schneiden beim Rückgang des Kolbens,
so dass also das Sägeblatt beim Schnitt vom Dampfkolben gezogen wird. Die
Umsteuerung des Dampfeinlasshahnes erfolgt durch die geradlinige Bewegung einer
gewundenen flachen Schiene. Das Gewicht der ganzen Maschine beträgt ungefähr 150k. Dieselbe kann demnach von vier Männern leicht
von einem Ratze zum andern geschafft werden. Der Schnitt wird ungefähr 240mm über dem Erdboden geführt. Für die Erzeugung
des Dampfes wurde bei den Versuchen ein tragbarer Verticalkessel verwendet, welcher
Dampf von 3,5 bis 4at Spannung lieferte. Die
Verbindung zwischen Dampfkessel und Maschine war durch eine lange biegsame
Rohrleitung hergestellt. Diese Maschine soll übrigens ebenso gut, um 90° verdreht,
zum Querschneiden liegender Baumstämme, als auch als Verticalsäge benutzt werden
können.
In Fig. 8 und
9 Taf. 22
ist nach dem Engineer, 1878 Bd. 45 S. 59 eine andere
Vorrichtung zur Befestigung des Maschinenbettes dargestellt. In diesem Falle soll
die Maschine in eine um den Baumstamm ausgegrabene Vertiefung gestellt und das
Sägeblatt am freien Ende durch Holzunterlagen unterstützt werden. Zur Bewegung der
Schnecke, welche die Zuschiebung der Säge bezieh. die Drehung des Dampfcylinders um
seine verticale Drehungsachse bewirkt, ist hier blos ein Handrad vorhanden. Die Säge
macht 125 bis 150 Schnitte in der Minute.