Titel: | Potel's Schienenstühle. |
Autor: | M |
Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 360 |
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Potel's Schienenstühle.
Mit Abbildungen auf Tafel
24.
[Potel's Schienenstühle.]
Statt der Schrauben, Nägel oder Keile, welche nach den gewöhnlichen Systemen
angewendet werden müssen, um die Schienen auf ihren Unterlagen zu befestigen,
benutzt Potel nach dem Journal of the
Iron and Steel Institute, 1877 S. 203 die Action des
über die Schienen rollenden Gewichtes, um die Schienen fest zu klemmen. Es geschiehtgschieht dies, wie aus den Skizzen Fig. 2 bis 5 Taf. 24 ersichtlich ist,
dadurch, dass der Schienenstuhl aus zwei Hälften besteht, welche in der Mitte
unterhalb der Schiene durch ein Gelenk verbunden sind derart, dass bei Belastung der
Schiene eine Hebelwirkung entsteht, welche die obern Backen des Schienenstuhles fest
gegen die Schiene presst.
Die Figuren 2
und 3 stellen
die Anwendung dieses Princips auf ein Strassenbahngleise dar; die Schienenstühle
sind 200mm lang, folgen einander in Abständen von
1m und bilden damit gleichzeitig den eisernen
Oberbau. Querbänder aus Flacheisen, welche durch die eine Seite der gusseisernen
Schienenstühle durchgesteckt und hier verkeilt werden, dienen zur Erhaltung der
richtigen Spurweite.
Die Anwendung des Potel'schen Schienenstuhles für eine
Grubenbahn ist in Fig. 4 und 5 dargestellt, unter der
Annahme gewalzter Querschwellen, auf welche die gusseisernen Schienenstühle
aufgelegt, durch die eingreifenden Nasen gegen Längsverschiebung gesichert und in
richtiger Spur erhalten werden. Zur Verlegung des Schienengleises auf eine andere
Strecke, wie es bei Gruben, Steinbrüchen, Bauten und ähnlichen Gelegenheiten öfters
erforderlich wird, genügt das Aufheben der Schiene, wodurch es möglich ist, den
Schienenstuhl aus der Schwelle herauszunehmen und die ganze Anlage in einfachster
Weise weiter zu schaffen.
M.