Titel: | M. Neuerburg's Trockenmühle ohne Verstaubung. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 33 |
Download: | XML |
M. Neuerburg's Trockenmühle ohne Verstaubung.
Mit einer Abbildung auf Tafel 3.
Neuerburg's Trockenmühle.
Um den bei feiner, trockener Zertheilung von Mineralien u.s.w. unvermeidbaren feinen
Staub, welcher im hohen Grade belästigend für den Arbeiter wirkt und auch nicht
geringe Verluste des zu zertheilenden Materials herbeiführt, mit möglichster
Vollkommenheit aufzufangen, hat M. Neuerburg eine
Zusammenstellung von Zerkleinerungsapparaten mit Staubkammer construirt (D. R. P.
Nr. 658 vom 3. August 1877), von welcher wir als Beispiel die von ihm angewendete
staubfreie Glättemühle mit Windseparation im
Nachstehenden beschreiben.
Die in Klumpen aus dem Ofen kommende Glätte wird bei A
in das Maul der
Brechmaschine gegeben, zwischen welcher und dem Trichter B mittels eines Sackes eine dichte Verbindung hergestellt ist. Das
Material fällt nun in die Kollermühle C und von dieser
nach dem Pochwerke E, in welchem die Zerkleinerung
beendet wird. Der saugende Ventilator G nimmt nun das
bis zur Verstaubung fein gestampfte Material durch die Saugröhre F auf und führt es durch das Rohr H in den groſsen Sammelkasten I, in welchem mehrere Vorhänge angebracht sind, durch welche die Luft
streichen muſs, um endlich von demselben Ventilator durch die Röhre K wieder angesaugt zu werden. Der Ventilator wirkt also
hier als die eigentliche Sieb Vorrichtung und gleichzeitig, indem er ansaugt, als
Verhinderungsmittel für die Verstaubung.
Wenn einmal schon die in der Staubkammer angebrachten Vorhänge allerdings der mit
feinen Materialtheilchen geschwängerten Luft Widerstände zur Genüge darbieten
müssen, welche dieselbe zum Absetzen der mitgeführten Theile veranlassen, so wird
doch das wesentlichste Mittel, die Belästigung durch Staub und die Verluste zu
vermeiden, immer in dem Rohre K bestehen, welches die
etwa nach Passirung aller Hindernisse noch in der Luft schwebenden Staubtheile
wieder in den Zerkleinerungsapparat zurück und aus ihm vom Neuen in die
Flugstaubkammer, nöthigenfalls also lediglich im Kreislaufe herum statt in die
Umgebung gelangen läſst.
Der mit conischen Riementrommeln betriebene Exhaustor läſst sich nach Neuerburg's Erfahrung ohne die geringste Schwierigkeit
so reguliren, daſs er von den zerkleinerten Massen nur den feinsten Staub ansaugt,
alles Gröbere aber zurückläſst, so daſs also Verschiedenheiten in Korngröſse und
Oberflächengestalt bei dem angesaugten Material überhaupt nicht in Betracht zu
ziehen sind.
Ob es möglich sein wird, höchst geschmeidige Massen, wie z.B. gediegene edle Metalle,
Glaserz u.s.w., durch sehr lange dauernde Behandlung im Zerkleinerungsapparate
schlieſslich, obgleich sie sich für gewöhnlich nur in Blättchen zertheilen lassen,
doch noch in Staubform zu bringen, ist uns nicht bekannt; jedenfalls würden aber
bezügliche Versuche und Mittheilung der Resultate für Aufbereitungen, welche mit
ähnlichen Massen zu thun haben, von groſser Wichtigkeit sein, weil es davon abhängt,
ob die im Vorstehenden beschriebene Vorrichtung auch für edle Geschicke mit Nutzen
verwendbar ist, oder ob dann der beste Theil des Materials in dem
Zerkleinerungsapparate zurückbleibt.
Anwendbar ist das System natürlich für jede Art von Zerkleinerungsapparaten für sich
ebensowohl, als für die oben beschriebene Zusammenstellung mehrerer solcher.
S–l.