Titel: | M. Neuerburg's Mischmaschine für fein pulverisirte Substanzen. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 249 |
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M. Neuerburg's Mischmaschine für fein pulverisirte
Substanzen.
Mit Abbildungen auf Tafel 21.
Neuerburg's Mischmaschine.
Um die bei dem Mengen auf Haufen beschwerliche (immerhin etwas fraglich bleibende)
innigste Mischung verschiedener fein vertheilter Substanzen durch eine möglichst
vollkommene und sichere Mengungsweise zu ersetzen, hat Civilingenieur M. Neuerburg in Cöln die in Fig.
1 und 2 Taf. 21
dargestellte trommelförmige Mischmaschine construirt (D. R. P. Nr. 945 vom 4. August
1877).
Auf einer Welle A sind zwei Armsterne B und C befestigt, welche
den an den Enden durch Böden E und F geschlossenen Blechcylinder D tragen. Im Boden E mündet der durch den
Deckel H dicht verschlieſsbare Aufgebetrichter G; in dem Boden F ist der
durch die Führungsstange K gehaltene, verschiebbare und
mit der Stopfbüchse I auf der Welle A aufsitzende Austragetrichter L angebracht. Aufgebetrichter und Austragetrichter sind in den Spalten der
Böden des dichten Schluſses wegen durch Pelzstreifen gelidert. Der Handgriff M dient dazu, den Austragetrichter vorwärts und
rückwärts zu bewegen, so daſs, wenn sein inneres Ende b
in den Boden F geschoben ist, der ganze Apparat dichten
Abschluſs besitzt. Der die Welle stützende Stuhl O
trägt das eine Zapfenlager, der Stuhl P den
Aufgebetrichter mit darin befindlicher Stopfbüchse, welche gleichzeitig als zweites
Wellenlager dient.
Während der Apparat sich in der Pfeilrichtung dreht, wird das zu mengende Material
durch G eingefüllt, nachdem zuvor der Austragetrichter
behufs Abschlusses herausgezogen worden ist.
An dem cylindrischen Mantel des Apparates sind die Schaufeln d, die Schöpfer e und die Rührer f angebracht, welche sämmtlich Portionen des zu
mengenden Materials fassen und sie in der Richtung der Apparatdrehung mit sich
fortnehmen, wobei abfallende Theile sogleich wieder den nächsten Werkzeugen zugehen.
Die Schaufeln d fassen gröſsere Mengen des Materials,
heben sie auf eine bestimmte Höhe und lassen sie aus dieser zurückfallen; die
Schöpfer e nehmen die gefaſsten Massen sehr hoch hinauf
und werfen sie in Folge dessen auch weit zurück; die Rührer f aber sollen den Stoff zertheilen, welcher über die Schaufeln d
herabrollt. Der Mengungsproceſs besteht somit in einem ununterbrochenen Heben und
Zurückwerfen der Massen.
Soll nun von der Mischung eine Probe genommen werden, so braucht nur der
Austragetrichter L in den Apparat hineingeschoben zu
werden, damit die Austrageschaufeln g etwas Masse in
den Mund N werfen, die durch S ausgetragen wird. Bei noch nicht genügender Mengung wird der
Austragetrichter wieder herausgezogen und der Apparat fortbewegt. Zur Erhöhung der
Wirkung ist die Unterlage T für die Lagerstühle O und P mit Hilfe der
Stellschraube U derart beweglich, daſs dieselben
abwechselnd gehoben und gesenkt werden können, wobei der Apparat selbst eine
geneigte Stellung annimmt, welche die in ihm befindlichen Massen bald in dieser,
bald in jener Richtung sich fort zu bewegen zwingt.
Sowohl die Ertheilung einer wiegenden Bewegung an den Apparat, als auch die
beschriebene Combination desselben mit Aufgebe- und Austragetrichter sind als
Neuerungen patentirt.
S–l.