Titel: | Kloman's Frictionskupplung für Walzwerke mit Wechseldrehung. |
Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 318 |
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Kloman's Frictionskupplung für Walzwerke mit
Wechseldrehung.
Mit Abbildungen auf Tafel 26.
Kloman's Frictionskupplung für Reversirwalzwerke.
Bei Einrichtung eines Walzwerkes für breite Bleche und schwere Barren sollte von der
bereits auf dem Fundamente liegenden groſsen Schwungrad-Dampfmaschine der Antrieb
eines Walzwerkes mit Wechseldrehung hergeleitet werden. Nachdem an ein Umsteuern der
Dampfmaschine selbst nicht mehr gedacht werden konnte, muſste eine
Wechselvorrichtung mit Zahnrädern zwischen Dampfmaschine und Walzenstraſse
eingeschaltet werden, und da keine der bisher gebräuchlichen derartigen
Vorrichtungen (vgl. *1872 203 338. 206 170) geeignet schien, alle hier gestellten Anforderungen zu erfüllen,
wurde von Andreas Kloman in Pittsburg die in Fig.
10 bis 13 Taf. 26
dargestellte Kupplung entworfen. Die Thatsache, daſs sich diese bereits über 4 Jahre
erfolgreich in Verwendung befindet und seither von der Cleveland Rolling Mill Company eine in derselben Weise eingerichtete
Maschine gebaut wurde, spricht dafür, daſs die erzielten Erfolge dauernd seien, und
war die Veranlassung zur Veröffentlichung der Construction in der Metallurgical Review, 1878 Bd. 1 S. 205.
Die Umkehrvorrichtung enthält, wie andere ähnliche, 5 Stirnräder. Zwei derselben B, B' laufen lose auf der Walzenwelle. Mit B steht das auf der Schwungradwelle der Dampfmaschine
aufgekeilte Rad A direct in Eingriff, mit B' aber durch Vermittlung der auf einer Vorgelegewelle
aufgekeilten Räder C und D. Je nachdem nun das Rad B oder B1
mit der Walzenwelle gekuppelt wird, erhält diese eine rechts- oder
linksläufige drehende Bewegung. Zur Herstellung dieser Kupplung ist den Rädern B, B' der Frictionsring E
bezieh. E' angegossen; diese Ringe sind am inneren
Umfange nach Art der Keilräder mit eingedrehten Nuthen versehen. Innerhalb jedes
Frictionsringes befinden sich 3 Ringsegmente F (Fig.
12), welche am äuſseren Umfange ebensolche keilförmige Nuthen eingedreht
enthalten und mit den Armen m der auf der Walzenwelle
aufgekeilten Rosette h mittels in Schlitzen gehender
Schrauben g derart verbunden sind, daſs sie radial
verschoben werden können, die rotirende Bewegung aber mit den Armen gemeinschaftlich
zu machen gezwungen sind. Die radiale Verstellung der Segmente F erfolgt durch 3 Schrauben mit rechtem und linkem
Gewinde, deren Muttern bei n, o (Fig. 12 und
13) an den Enden der Segmente befestigt sind. Die Verdrehung dieser
Schrauben wird mittels der Hebel K bewerkstelligt,
welche durch Lenkstangen mit der Muffe r in Verbindung
stehen; letzere wird durch Nuth und Feder gezwungen, die rotirende Bewegung mit der
Walzenwelle s, daher auch mit den Rosetten h, h' gemeinschaftlich zu machen, an welcher denn auch
die Hebel K, K' und die Lenkstangen theilnehmen. Die
Muffe r ist auf der Welle s verschiebbar; die Verschiebung erfolgt durch den gegabelten Hebel H, welcher von einer eigenen Dampfmaschine bewegt wird.
In der in Fig. 10
gezeichneten Stellung sind die drei Hebel K', deren je
einer zwischen zwei Segmenten F vorhanden ist, links
gedreht, daher diese Segmente durch die rechts- und linksgängigen Schrauben aus
einander getrieben und dadurch radial nach auſsen geschoben und in den Frictionsring
E'
eingepreſst sind. Die
zwischen E' und F
entstehende Reibung stellt die Kupplung zwischen diesen Theilen und somit die
Kupplung zwischen B' und der Walzenwelle s her, während B lose
läuft. Wird der Hebel H nach der andern Seite
geschoben, so werden B und s gekuppelt, wodurch die Walzenwelle in entgegengesetzter Richtung
umgedreht wird.