Titel: | Th. A. Edison's harmonischer Elektromotor. |
Autor: | E–e. |
Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 337 |
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Th. A. Edison's harmonischer Elektromotor.
Mit einer Abbildung auf Tafel 29.
Edison's harmonischer Elektromotor.
Th. A. Edison hat unter dem Namen „Harmonische
Maschine“ einen elektrischen MotorWir
möchten darauf hinweisen, daſs A. Töpler schon
vor einigen Monaten eine Art, „die einer tiefgestimmten Stimmgabel
innewohnende Energie zur Verrichtung mechanischer Arbeit zu
benutzen“ in Vorschlag gebracht und deren Patentirung für
Deutschland (D. R. P. Anmeldung Nr. 2876 vom 15. April 1878) nachgesucht
hat. Vgl. Zetzsche: Handbuch der Telegraphie,
Bd. 4 S. 116. hergestellt, welcher, unter Ausnutzung von 90 Proc.
der Batteriekraft und unter Verwendung von nur 3 oder 4 kleinen Elementen,
ausreichen soll, um eine Nähmaschine zu treiben, Wasser für Haushaltzwecke zu
pumpen, Luft zu pumpen und ähnliche leichte Arbeit zu verrichten. Wie die zugehörige
Abbildung Fig. 1 Taf.
29 sehen läſst, enthält diese Maschine einen 0m,75
langen Hufeisenmagnet MM, welcher aus einem
quadratischen Stahlstabe von 51mm Seite
hergestellt ist. Sein Bug ist auf einer Lagerplatte G
festgekeilt, welche einem passenden Fundamente F
aufgeschraubt ist; an jedem Schenkel ist ein Gewicht von 16k angebracht. Auſserhalb der Hebel, nahe am Ende
jedes Schenkels, ist ein ganz kleiner Elektromagnet E1 und E2
aufgestellt, auf ihrem Träger verstellbar. E1 und E2 liegen in demselben Stromkreise xy, welchen (wie es nach der Abbildung scheint) die
Feder f auch bei den Schwingungen der Schenkel
geschlossen erhält, indem sie mittels der Schraube s so
gestellt wird, daſs sie nie auſser Berührung mit der Contactschraube n kommt; wenn der neben E1, gelegene Schenkel von M nach E1 hin schwingt, hebt n
die Feder f schlieſslich von der Contactschraube v ab und nun durchläuft der Strom E1 und E2 zugleich; da aber
E2 kräftiger ist,
so erhält das Hufeisen M jetzt einen Anstoſs zum
Schwingen gegen E2 hin.
Bei dieser Bewegung aber legt sich f endlich auf v, stellt einen kurzen Schluſs für E2
her, und nun gibt E1 einen Anstoſs zum Schwingen gegen E1 hin u.s.w. Die Schenkel machen 35 Schwingungen in
der Secunde, mit etwa 3mm Schwingungsweite. Von
den Schenkeln aus gehen zwei schwache Arme in eine Büchse B, in welcher sich eine Miniatur-Pumpe mit 2 Kolben befindet, deren jeder
an einem der beiden Arme sitzt. Jede halbe Schwingung des Hufeisens hebt eine ganz
kleine Menge Wasser, die Raschheit der Schwingungen aber gleicht dies aus. (Nach den
Scientific American, 13. Juli 1878
Bd. 39 S. 17.)
E–e.