Titel: | Rauhmaschine von P. H. R. Erselius und E. H. Behnisch in Luckenwalde. |
Autor: | E. L. |
Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 517 |
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Rauhmaschine von P. H. R. Erselius und E. H. Behnisch in
Luckenwalde.
Mit einer Abbildung auf Tafel 41 .
Erselius und Behnisch's Rauhmaschine.
Bei dieser in Fig. 8 Taf.
41 skizzirten Maschine (D. R. P. Nr. 633 vom 30. September 1877) kommt die bisher
gebräuchliche Kardentrommel in Wegfall und werden Rauhkarden in mehr oder weniger
schräg stehende Gehäuse so eingesetzt, daſs sie entweder feststehend oder sich
langsam drehend auf den daran hinstreichenden Stoff einwirken. Bei einem Durchgang
der Waare werden ihre Haare 8 Mal kreuzweise gewendet. Man kann ebensowohl vorwärts,
als rückwärts rauhen; wechselt man die rotirenden Karden gegen feststehende, so
erhält man die Einrichtung zum Strichrauhen; es läſst sich diese Auswechslung selbst
dann noch vornehmen, wenn Waare in der Maschine sich befindet. Es läſst sich somit
eine sehr dichte Haardecke ohne groſsen Abfall herbeiführen; die Karden werden mehr
ausgenutzt als bei Trommelmaschinen, und lassen sich 1000 Stück Karden in einen Satz
bringen.
Der bei a aufgelegte Stoff gelangt zwischen dem Holze
b und der vierkantigen, durch b fest gehaltenen Walze c
hindurch auf eine mit Drahtbeschlag belegte Walze d,
welche ihn glatt und gespannt herunter, an zwei Reihen Karden vorüber, der
Führungswalze e übergibt. Hierauf steigt die Waare wieder, an zwei
Reihen Karden vorüberstreichend, hinauf zu der Breithaltewalze f von gewöhnlicher Construction. Der Waarenlauf erfolgt
nun mit umgekehrter Reihenfolge der Apparate; nur ist die Walze g drehbar, um den Stoff von der Nadelwalze h abzunehmen und herunter nach i fallen zu lassen.
Da die Achsen der oberen und unteren Rauhkarden entgegengesetzt schräg gestellt sind,
werden sie durch den Anstrich der Waare langsam und in entgegengesetzter Richtung zu
einander gedreht, wodurch sehr schnell eine reich besetzte Haardecke sich herstellen
läſst; ebenso lassen sich durch Auswechseln der Kardenschienen die Achsen der Karden
mehr oder weniger schräg zu einander legen, und kann man durch Verstellen der unten
drehbaren Kardenrahmen den Anstrich mehr oder weniger kräftig machen. (Vgl.
Rauhmaschine mit Fürth's Metallkarden *1876 219 121.)
E. L.