Titel: | Apparat zur Bestimmung des specifischen Gewichtes gasförmiger Körper. |
Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 537 |
Download: | XML |
Apparat zur Bestimmung des specifischen Gewichtes
gasförmiger Körper.
Mit einer Abbildung auf Tafel 41.
Plettner's Apparat zur Bestimmung des spec. Gewichtes von
Gasen.
Wie früher schon Bunsen, A. Wagner (*1876 221 139) u.a. Apparate construirt haben zur Bestimmung des specifischen
Gewichtes der Gase durch die Ausströmungsgeschwindigkeit, so beschreibt jetzt auch
Plettner in der Wochenschrift des Vereines
deutscher Ingenieure, 1878 S. 217 eine solche sehr
einfache Vorrichtung, die für praktische Zwecke immerhin genügen mag.
Die Glasröhre a (Fig. 9 Taf.
41) trägt an ihrem oberen Ende einen Dreiweghahn b von
Messing, welchem von der Seite durch den Gummischlauch c das Gas zugeführt wird, während die obere Mündung d eine fein durchbohrte Platinscheibe trägt. Das untere
Ende der Röhre, von einem durchbohrten Korke verschlossen, steht durch den
Gummischlauch e und einen kleinen Glasheber mit dem Sperrwasser in der kleinen
Flasche f in Verbindung. Dieselbe läſst sich auf den
vertieften Teller g des 1m hohen Ständers h aufstellen oder
herabnehmen, um das Wasser aus dem Rohre a wieder
abflieſsen zu lassen. Der Ständer, an welchem a
befestigt ist, hat zwei verschiebbare Marken i und k von weiſsem Papier, die so gestellt werden können,
daſs genau 20 Secunden verflieſsen, während beim Ausströmen von Luft durch die feine
Oeffnung d das Wasser von i bis k steigt, Auſserdem sind an den betreffenden Stellen auf
die Röhre a bei i und k noch Millimetertheilungen aufgeklebt, um Bruchtheile
der Secunde beim Vorübergehen des Wassers an den Marken betrachten zu können.
Wird nun zuerst die atmosphärische Luft durch die nach Oeffnung der Hähne aus f nach a tretende
Flüssigkeit aus a ausgetrieben und die Zeit, in welcher
die Flüssigkeit von i nach k steigt, auf 20 Secunden durch Verschieben der Marken normirt und dann
mit dem zu untersuchenden Gas, welches bei Senkung der Flasche und geeigneter
Stellung der Hähne durch den Dreiweghahn b in a eintritt, in derselben Weise verfahren, so verhalten
sich bekanntlich die Quadrate der Ausströmungszeiten wie die specifischen
Gewichte.