Titel: | First und Pryibil's Gravir-Fräsmaschine; von F. Reifer. |
Autor: | F. Reifer |
Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 18 |
Download: | XML |
First
und Pryibil's Gravir-Fräsmaschine; von F.
Reifer.
Mit einer Abbildung.
Reifer, über First und Pryibil's Gravir-Fräsmaschine.
Diese umstehend dargestellte Gravirmaschine dient zur Vervielfältigung von Ornamenten
und Figuren in Holz in verschiedenartigem Maſsstabe und arbeitet nach einer
vorgelegten, sorgfältig ausgeführten guſseisernen. Modellschablone mit einem dünnen Fräsbohrer,
welcher die auſserordentliche Geschwindigkeit von 10000 Touren in der Minute machen
soll.
Textabbildung Bd. 230, S. 18
An dem Vorderende des Hebels H ist der Fräsbohrer y angebracht. Das entgegengesetzte Ende desselben ist
am Gestelle G universalgelenkartig befestigt, so daſs
man den Hebel mittels des vorn angebrachten Griffes nach jeder Richung hin bewegen
kann. Damit der Hebel ausbalancirt sei, wird derselbe an einem Kautschukriemen K angehängt oder mittels Lederriemen und Gegengewicht
stets nach aufwärts gezogen. In dem im Hebel angebrachten Schlitze ab ist nebst dem Fräsbohrer der Form- oder
Führungsstift x befestigt. An zwei Supporten A und B sind
Einspannrahmen C und D so
angebracht, daſs denselben jede erforderliche Lage gegeben werden kann.
In dem Maſse und in derselben Richtung, in welcher man das im Rahmen C befestigte Werkstück bewegt, wird auch die im Rahmen
D befindliche Modellschablone f durch das beide Rahmen verbindende
parallelogrammartige Gelenksgestänge mitbewegt. Ueberdies können die Supporte durch
eine mit dem Kurbelrädchen R gedrehte Schraubenspindel
vor- und zurückgeschoben werden.
Der Führungsstift x bleibt, insolange ein Arbeitsstück
nicht ganz beendet ist, festgestellt und wird von einer Spiralfeder stets nach
abwärts gedrückt, damit die Seitenbewegungen des Hebels durch die Unebenheiten im Modelle nicht
behindert werden. Ein Ansatz bei d begrenzt den Weg
oder die Entfernung, bis auf welche der Hebel H zur
Modellschablone genähert werden kann, wodurch die Tiefe, bis zu welcher der
Fräsbohrer in das Holz eindringen darf, ebenfalls begrenzt ist. Mittels des am Hebel
vorn angebrachten Handgriffes wird der Copirstift über alle Punkte der Schablone
geführt; da jeder mit dem Stifte x berührte Punkt der
Modellschablone sich sofort auf dem Werkstücke von der ununterbrochen rotirenden
Fräse wiedergibt, so sind die Copien des Modelles ganz genau.
Aus der Construction der Maschine ist es ersichtlich, daſs je näher der Führungsstift
x gegen a gestellt
wird, die Modell Schablone im Verhältniſs zur Copie kleiner sein kann. Soll die
anzufertigende Copie kleiner als die Modellschablone werden, wird der Führungsstift
sammt der Modellschablone vor der Fräse in eine der Stellung der Figur
entgegengesetzte Lage gebracht.
Die Maschine liefert eine ziemlich reine Arbeit, welche zur vollständigen
Fertigstellung nur geringer Nachhilfe bedarf, und kostet sammt Vorgelege 450
Dollars.