Titel: | Bericht über vergleichende Versuche mit dynamo-elektrischen Maschinen. |
Autor: | E–e. |
Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 27 |
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Bericht über vergleichende Versuche mit
dynamo-elektrischen Maschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 6.
Vergleichende Versuche mit dynamo-elektrischen
Maschinen.
Das Franklin Institute hat aus Anlaſs des beabsichtigten
Ankaufes einer dynamo-elektrischen Maschine mit mehreren solchen Maschinen,
namentlich bezüglich deren Verwendbarkeit zur Erzeugung elektrischen Lichtes, durch
einen Ausschuſs Versuche ausstellen lassen, über welche im Journal of the Franklin Institute der genannten Gesellschaft, 1878 Bd. 105 S. 289 und 361
ausführlich und hiernach auszugsweise Folgendes berichtet wird.
Zu den Versuchen standen zur Verfügung 2 Maschinen von C. F. Brush, 2 Maschinen von Wallace-Farmer und eine Maschine von Gramme,
mit welcher Breguet die Centennialausstellung 1876
beschickt hatte. Bei allen 5 Maschinen ging der ganze Strom durch die inducirenden
Elektromagnete. Die elektrischen Versuchsapparate waren aus den Sammlungen der Central High School in Philadelphia entliehen; zu den
Kraftmessungen hatten die Fales and Jenks Manufacturing
Company in Providence (R. I.) ein Brown'sches Dynamometer und J. W. Sutton in New-York ein Federdynamometer geliehen;
doch kam letzteres wegen der besonderen Verhältnisse, unter denen die Versuche
angestellt wurden, nicht zur Verwendung. Die Betriebskraft lieferte die stehende
Dampfmaschine des Institute, von 152mm lichter Cylinderweite, 203mm Kolbenhub, einem schweren Schwungrade von
762mm Durchmesser und einer zwischen 100 und
250 Umdrehungen in der Minute regulirbaren Geschwindigkeit. Bei den Kraftmessungen
wurden Indicatordiagramme von der Maschine genommen zur Controle der
Dynamometerablesungen. Nur für die groſse Wallace-Maschine, welche eine groſsere
Kraft verlangte, als von der genannten Betriebsmaschine geliefert und durch das
Dynamometer sicher übertragen werden konnte, wurde die Kraft der Fabrik von J. P. Morris entnommen, einer Maschine von 229mm innerem Cylinderdurchmesser und 457mm Hub, und der Kraftverbrauch aus den
Indicatordiagrammen bestimmt. Diese Bestimmung zeigte, daſs diese groſse Maschine
nicht ökonomischer als die kleineren derselben Art sind; doch wurden die Zahlen in
der Tabelle weggelassen, weil die Vergleichung von Zahlen, die auf verschiedenem
Wege erlangt sind, miſslich ist.
Die Gramme'sche Maschine (Fig. 1 Taf.
6) hat 2 Elektromagnete, welche die ringförmige Armatur aus weichem Eisen fast ganz
umschlieſsen; die Bewickelung der Armatur ist in 60 einzelne Spulen abgetheilt, und
die Schleifen zwischen je zwei solchen Spulen stehen mit den Kupferstreifen des
Commutators in Verbindung; auf dem Commutator schleifen Bürsten aus weichem Eisen,
welche die Ströme dem äuſsern Schlieſsungskreise zuführen. Die Maschine lief ruhig,
mit wenig oder keinen Funken am Commutator und geringer Erwärmung; nach etwa 5
stündigem Gange war die Temperatur der Armatur etwa 36°.
Die Brush'sche Maschine ist in Fig. 2 Taf.
6 abgebildet; sie besitzt 2 Hufeisen-Elektromagnete, welche sich einander die
gleichnamigen Pole zukehren, in passender Entfernung von einander; die ringförmige
Armatur läuft zwischen den Polen um. Bei dieser Maschine ist (abweichend von der Gramme'schen Maschine) nicht der ganze Ring bewickelt,
sondern zwischen den einzelnen Spulen liegen eiserne Vorsprünge des Ringes, welche
groſse Flächen zur Ausstrahlung der Wärme bieten. Die 8 Spulen bilden 4 Paare, indem
die einander diametral gegenüber liegenden verbunden, ihre äuſseren Enden aber in
der Wellenachse an den Commutator zugeführt sind, welcher auſserhalb der Lager
liegt. Der Ring läuft zwischen den Polen zweier groſser magnetischer Felder (Fig.
3 und 4), deren
ziemlich breite positive Pole an dem einen und deren negative an dem anderen Ende
eines Ringdurchmessers liegen. Der Commutator läſst beständig 3 Paar Spulen wirksam
im Stromkreise, nur das an der neutralen Stelle liegende 4. Paar ist ausgeschlossen.
Den Commutator bilden Messingsegmente, welche auf einen nicht-leitenden Ring
aufgelegt sind, sich also allein abnutzen und leicht auswechseln lassen. Auf ihm
schleifen Streifen von hartem Messing, welche an ihren äuſseren Enden mit einander
verbunden., billig und leicht zu ersetzen sind. Die groſse Umlaufsgeschwindigkeit
und die Gestalt der Armatur veranlaſsten einen groſsen Luftwiderstand und ein
beständiges Summen bei übrigens ruhigem Gange. Die Erwärmung der Armatur war
unbeträchtlich und überstieg nach 4 3/4 Stunden Gang nicht 49°. Diese Maschinen sind
einfach im Bau und billig in der Unterhaltung; alle Theile sind leicht zugänglich.
Fig. 2 zeigt eine kleinere Brush-Maschine,
welche sich von den gröſseren nur dadurch unterscheidet, daſs bei ihr zwei
Commutatoren vorhanden sind, deren jeder mit abwechselnden Spulen der Armatur in
Verbindung steht; dadurch kann man Ströme von hoher oder niedriger
elektromotorischer Kraft (55 bis 120 Volta-Einheiten) erhalten, oder den Stromkreis
in 2 Zweige, jeden mit eigenem Lichte, zerlegen.
Die Wallace-Farmer'sche Maschine (Fig. 5 Taf.
6) hat zwar auch zwei Hufeisenmagnete, dieselben kehren sich aber einander
entgegengesetzte Pole zu (Fig. 6);
zwischen den Schenkeln derselben geht durch deren Tragständer die Welle, welche die
Armatur trägt. Die Armatur bildet eine Guſseisenscheibe, welche auf beiden Seiten am
Umfange mit von Spulen umgebenen eisernen Kernen besetzt ist. Die Spulenenden (Fig.
7) sind mit einander verbunden und die Schleifen in gleicher Weise, wie
bei der Gramme'schen Maschine, an einen Commutator der
nämlichen Einrichtung geführt. Der Strom wird durch den Polwechsel der Kerne bei
deren Durchgange durch die magnetischen Felder erzeugt. Man könnte somit jede
Spulenreihe unabhängig von der andern benutzen; in der That werden aber die
Verbindungen so gemacht, daſs die Ströme beider Reihen sich im äuſseren Schlieſsungskreise
summiren. Auch bei dieser Maschine bietet die Armatur groſse Flächen zur Abkühlung,
aber auch bei ihr ist der Widerstand der Luft beträchtlich.
Der Brush- und der Wallace-Farmer-Maschine waren Lampen beigegeben. Die Versuche erwiesen die
Brush-Lampe als sehr zweckmäſsig, und es kam
dieselbe Lampe für die verschiedenen Versuche zur Verwendung. Bei dieser in Fig.
8 und 9 Taf. 6
abgebildeten Lampe ruht die Drahtspule a mit der
isolirten Platte b auf dem Metallträger c; in der Spule spielt lose der theilweise von
stellbaren Federn e getragene Kern d; der Stab f geht frei
durch den Kern d und trägt in einer Fassung an seinem
unteren Ende den oberen Kohlenstab k; der untere Stab
k1 ist isolirt an
einem Arme y angebracht, welcher am unteren Ende des
Trägers c befestigt ist und durch einen Schlitz in dem
Rohre i hindurchgeht, welches auf einer passenden
Grundplatte sitzt und dem Stabe c als Stütze und
Führung dient. Der Strom der Maschine geht von der Zuführungsklemme an der
Grundplatte durch i, c, a, g, k und k1, zu der
Abführungsklemme. Der Strom zieht den Kern d empor, und
dieser hebt mittels des an ihm befindlichen Fingers n
die eine Seite der Klemmscheibe h, welche den Stab f unterhalb d umgibt und
diesen innerhalb gewisser durch die auf der anderen Seite von nh übergreifende Stellschraube x regulirbarer Grenzen festklemmt und losläſst. Auf
diese Weise werden die Kohlenspitzen weit genug von einander entfernt, daſs das
elektrische Licht entsteht. Wenn die Kohlen abbrennen, wird der Strom schwächer und
der Kern d, die Stange f
und die Spitze k gehen nieder, bis in Folge der
Annäherung der Spitzen an einander der Strom wieder stark genug wird, um dem
Niedergehen Einhalt zu thun. Bei der für die Versuche verwendeten Lampe bestand die
Spule a aus zwei gegen einander isolirten,
gemeinschaftlich gewickelten Drähten, welche durch Stöpsel auf der oberen Fläche
(Fig. 8) parallel oder hinter einander geschaltet werden konnten. Dadurch
und durch Veränderung des zu hebenden Gewichtes und der Federspannung konnte die
Lampe für verschiedene Ströme passend gemacht werden.
Damit bei den Messungen kein zurückgeworfenes oder zerstreutes Licht auf das
Photometer fallen konnte, wurde die Lampe in einen Kasten gestellt, der zwar hinten
offen war, damit man hinein konnte, der aber während der Versuche durch einen
nicht-reflectirenden und nicht-durchscheinenden Schirm geschlossen wurde; durch eine
innwendig geschwärzte hölzerne, quadratische Röhre von 152mm Seite und von 2438mm Länge wurde ein dünner Strahl directes Licht entsendet, und trat in
passender Entfernung (6m,7) in eine gleiche Röhre
ein, an deren abgewendetem Ende die Vergleichskerze brennte; vor letzterer war die
Dunkelkammer eines Bunsen'schen Photometers auf einem
Schlitten (innerhalb 305 bis 635mm Abstand von der
Kerze) beweglich, und ein
Schlitz in der Seitenwand der Röhre lieſs den Beobachter das Diaphragma sehen. Auch
die zweite Röhre beſaſs an ihrem Ende einen nicht-reflectirenden Verschluſs, und
während der Messungen war auch das ganze Zimmer dunkel. Dieser unbedingte Abschluſs
alles reflectirten und zerstreuten Lichtes sollte wirklich zuverlässige Ergebnisse
liefern und ist offenbar in starkem Maſse daran Schuld, daſs die bei diesem Versuche
erlangten Kerzenzahlen kleiner sind als die in vielen früheren Versuchen gefundenen.
Der Unterschied in der Farbe des Lichtes hatte nicht so groſse Schwierigkeiten im
Gefolge, als man erwartet hatte, und bei einiger Uebung gelang es, die davon
herrührenden Fehler viel kleiner zu halten als die aus den Schwankungen des
Lichtbogens. Stärkere Vergleichslichter (eine Gasflamme von 20 und ein
Hydrooxygenlicht von 70 bis 136 Kerzen) erwiesen sich als unzweckmäſsig, und deshalb
wurden alle Messungen mit einer genau auf ein Abbrennen von 120 Grains (7g,8) in der Stunde regulierten Normalkerze
gemacht. Für gröſsere Lichtstärken hätten auch stärkere Vergleichslichter genommen
werden können, deren Licht jedoch beständig durch ein besonderes Photometer mit der
Normalkerze zu vergleichen wäre.
Bei den ersten Versuchen wurde Lichtstärke, Stromstärke und Kraftverbrauch zugleich
gemessen und so Vergleichszahlen beschafft, durch die spätere Versuche über
verschiedene Punkte sich anknüpfen lieſsen.
Bei Bestimmung der Lichtstärke jeder Maschine lieſs man sie 4 bis 5 Stunden beständig
laufen und machte die Beobachtungen in Pausen, wobei die Geschwindigkeit und die
sonstigen Verhältnisse unverändert erhalten wurden. Besonders wichtig war die
relative Lage der Kohlenspitzen. Man sorgte ängstlich dafür, daſs die Achsen der
Kohlenstäbe in derselben Geraden lagen, so daſs das Licht nach allen Seiten in
gleicher Stärke entsendet wurde. Dazu war in die eine Seitenwand des die Lampe
einschlieſsenden Kastens eine Linse eingesetzt, welche in einer zu dem nach dem
Photometer geworfenen Lichtstrahle senkrechten Richtung ein Bild der Kohlenspitzen
auf einen Schirm warf. Diese Bilder wurden auch von Zeit zu Zeit photographirt und
zwar während der photometrischen Beobachtungen. Unsere Quelle gibt eine Reihe
solcher Photographien.
Eine andere Schwierigkeit bei Messung der Lichtstärke lag in den Schwankungen des
Lichtbogens oder vielmehr in seiner Bewegung von einer Seite zur andern. Groſse
Sorgfalt wurde darauf verwendet, den Bogen oder die Flamme ruhig zu erhalten und
gleichmäſsig vertheilt um die Enden der Kohlenstäbe.
Die Ablagerung der Kohlentheile von dem positiven auf dem negativen Stabe zeigte bei
den verschiedenen Maschinen nicht ausgeprägt verschiedene Formen, wuchs jedoch mit
der Stromstärke; sie bauten sich meist auf, bis sie eine am Grunde untergreifende Form annahmen und
dann bei der nächsten Selbstregulirung der Stromstärke abgestoſsen wurden. Nur kurz
vor und nach einer solchen Selbstregulirung der Lampe lieſs sich der Einfluſs dieser
Ablagerungen auf die Lichtstärke schätzen.
Bei Stellung der Achse des oberen Kohlenstabes über eine Kante des unteren (vgl. Fig.
10 Taf. 6) gab die kleine Brush-Maschine bei
1250 Umdrehungen in der Minute:
nach„„„
vornlinksrechtshinten
2218578578111
Kerzen„„„
Mittel =\frac{3485}4=871
Bei Stellung beider Achsen in dieselbe Verticale gab diese
Maschine 525 Kerzen. Einen Vortheil kann man daraus nur ziehen, wenn das Licht blos
nach einer Richtung hin wirken soll. Die Zahlen von Douglass (vgl. 1878 227 203) müſsten also mit 2,87 dividirt werden, wenn
sie mit den hier gegebenen vergleichbar werden sollen. So gibt Douglass für die Gramme'sche Maschine beim verdichteten Strahle 1257 Kerzen; daraus ergäbe sich
1257 : 2,87 = 438 Kerzen, was offenbar noch zu hoch ist, da die Zahl 376 in
nachstehender Tabelle unter sorgfältigster Ueberwachung und Einhaltung der erwähnten
Bedingungen gewonnen wurde.
Tabelle 1. Gewicht, Kraftverbrauch,
Lichtstärke etc. der dynamo-elektrischen Maschinen.
Maschine
Gewichtder Maschine
Kupferdraht in
MinutlicheUmdrehungen
MinutlicherKraftverbrauch
ErzeugtesLicht
inNormal-kerzen
Kraftverbrauchfür 1
Normalkerze
Stärkeder Kohlenstäbe
Stündlichver-brauchteKohle
derArmatur
denElektro-magneten
Dicke
Gew.
Dicke
Gew.
Total
Auf 1e
+
–
Groſse Brush
k215,5
mm2,10,21
k14,5
mm3,40
k45,4
1340
mk14850
e3,30
1230
372
mk12,1
mm9,2 × 9,2
mm45,2
mm 8,6
Kleine Brush
176,9
1,6
0,16
10,9
2,44
36,3
1400
17146
3,81
900
235
19,9
9,2 × 9,2
48,5
14,7
Groſse Wallace
272,2
1,1
0,11
22,7
2,90
56,7
800
–
–
823
–
–
–
–
–
Kleine Wallace
158,8
1,1
0,11
8,5
2,49
18,6
1000
17739
3,94
440
127
40,3
6,1 × 6,1
62,2
1,9
Gramme
166,0
1,5
0,15
4,3
47,2
2,74
26,1
800
8417
1,87
705
376
11,7
6,1 × 6,1
80,0
14,0
Unsere Quelle enthält weiter Angaben über die Stromstärken (theils gemessen in einer
Nebenschlieſsung, theils nach der entwickelten Wärme berechnet), die Widerstände der
Maschinen und der Lichtbögen, den Wirkungsgrad (durch Vergleichung der verbrauchten
Arbeit mit der gelieferten). Bei allen Versuchen wurde auf ein bestimmtes
Verhältniſs zwischen dem innern und äuſsern Widerstände gehalten, weil das
Verhältniſs der in verschiedenen Theilen des Schlieſsungskreises verrichteten Arbeit
sich mit dem Widerstände dieser Theile ändert. In allen Fällen, wo der Widerstand
des Lichtbogens klein war, war die Lichtstärke groſs. Wir lassen hiervon noch Tab. 2 und 3
folgen.
Tabelle 2. Stromstärke und
elektromotorische Kraft.
Maschine
Secundl. Stromstärkein
Weber-Einheiten
Elektromotor Kraftin
Volta-Einheiten
Procent der Arbeitim
Lichtbogen
Entsprechende An-gabe des
Dynamo-meters
MinutlicheUmdrehungszahl
Nach ent-wickelterWärme
Aus Ver-gleich
mitDaniell'schenBatterien
Berechnetaus
WarmeundWiderstand
Aus Ver-gleich
mitDaniell'schenBatterien
Groſse Brush
30,37
29,87
39,94
39,28
60,08
mk14850
1340
Kleine Brush
18,63
–
55,05
–
–
16243
1200
Desgleichen
21,12
21,87
62,41
64,63
56,51
17146
1400
Kleine Wallace
10,42
9,73
81,59
76,19
35,38
13395
844
Desgleichen
9,64
–
75,48
–
–
–
844
Desgleichen
10,33
11,16
85,12
91,96
38,59
17739
1040
Gramme
16,38
16,86
59,95
61,71
51,09
8417
800
Tabelle 3. Minutliche Leistung der
dynamo-elektrischen Maschinen.
Maschine
Dynamometer-Ablesung
Reibung undLuftwiderstand
Verbrauch nachAbzug derReibung
Im Lichtbogenals Warmeauftretend
Im
ganzenSchlieſsungs-kreisnachweisbar
Nicht
imSchlieſsungs-kreisnachweisbar
Im LichtbogenausgenutzteArbeit
Nach Abzugder Reibungausgenutzt
Groſse Brush
mk14850
mk2477
mk12373
mk4617
mk7403
mk 4970
Proc.31
Proc.37,5
Kleine Brush
16243
1701
14541
3608
6272
8269
22
25,0
Desgleichen
17146
2067
15080
4629
8051
7029
27
31,0
Kleine Wallace
13395
1076
12319
1902
5188
7131
14
15,5
Desgleichen
17739
1528
16211
2135
5363
10848
12
13,0
Gramme
8417
623
7794
3227
5996
1798
38
41,0
Wie zu erwarten, nähern sich die Stromstärken in Weber-Einheiten (Tab. 2) den photometrischen Werthen (Tab. 1). Die nirgends im Stromkreise nachweisbare
Arbeit (Tab. 3) wird als „locale
Wirkungen“ bezeichnet und wird sehr wahrscheinlich zur Erzeugung von
Localströmen in verschiedenen leitenden Metallmassen verbraucht. Günstig erweist
sich in dieser Beziehung, wie in Betreff der Reibung die Gramme'sche Maschine. Das Miſsverhältniſs ist indeſs nicht so arg, wenn
man berücksichtigt, daſs bei der groſsen Brush-Maschine
die Stromstärke nahezu doppelt so groſs ist.
Der Ausschuſs schlieſst seinen Bericht mit folgenden Urtheilen:
1) Die Gramme'sche Maschine ist sehr ökonomisch
hinsichtlich der Umsetzung der Kraft in elektrischen Strom (38 bezieh. 41 Proc);
Verlust durch Reibung und Localwirkung ist am kleinsten, da die Geschwindigkeit
verhältniſsmäſsig klein ist. Bei normal erhaltenem Widerstände im Lichtbogen ist die
Erwärmung der Maschine gering und am Commutator treten keine Funken auf.
2) Nach ihr folgt die groſse Brush-Maschine im
Wirkungsgrade (31 bezieh. 37,5 Proc); bei ihrer groſsen Geschwindigkeit aber ist der
Verlust durch Reibung
etc. verhältniſsmäſsig gröſser. Dieser Verlust wird nahezu ausgeglichen dadurch,
daſs diese Maschine mit einem gegen den inneren groſsen äuſseren Widerstand
arbeitet, was auch gegen die Erwärmung der Maschine schützt. Diese Maschine gab den
stärksten Strom und daher das hellste Licht.
3) Nach dem Wirkungsgrade die dritte ist die kleine Brush-Maschine (27 bezieh. 31 Proc); sie eignet sich ganz vortrefflich zur
Erzeugung starker Ströme und vermag Ströme von sich innerhalb weiter Grenzen
ändernder elektromotorischer Kraft zu liefern. Bei zweckmäſsiger Verbindung der
Maschine stieg die elektromotorische Kraft auch über 120 Volta-Einheiten. Auſserdem
kann bei ihr, wie bei einigen anderen Maschinen, der Leiter in zwei
Schlieſsungskreise getheilt werden. Der Commutator ist einfach und leicht zu
repariren; die Erwärmung ist nicht beträchtlich.
4) Die Wallace-Farmer-Maschine gibt nicht so viel Arbeit
wieder als die anderen Maschinen, obwohl sie groſse Kraft in einem kleinen Räume
nutzbar macht. Bei ihr sind die localen Wirkungen beträchtlich. Bei Beseitigung
dieses Fehlers würde sie eine ausgezeichnete Maschine werden.
Der Ausschuſs bedauert, keine der „so weithin und so günstig bekannten“
Maschinen von Siemens und Halske (vgl. 1878 227 201)
für seine Versuche zur Verfügung gehabt zu haben. Von den 5 Versuchsmaschinen hat
der Ausschuſs einstimmig die kleine Brush-Maschine als
sich am besten für die Zwecke des Institute eignend
empfohlen.Die in obigem Bericht aufgenommenen Tabellen sind von englischem auf
metrisches System umgerechnet.
E–e.