Titel: | Stenberg's hydroparabolischer Regulator. |
Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 115 |
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Stenberg's hydroparabolischer
Regulator.
Mit Abbildungen.
Stenberg's hydroparabolischer Regulator.
Die Maschinen- und Dampfkessel-Armaturenfabrik von C. W.
Julius Blancke und Comp. in Merseburg rühmt dem dieser Firma in allen
industriellen Staaten patentirten Regulator nach, daſs derselbe eine so einfache
Construction besitzt, wie sie einfacher nicht gedacht werden kann, und ein Blick auf
Fig. 1 muſs thatsächlich dieses Urtheil bestätigt
erscheinen lassen. Statt aller Kugeln, Gestänge und Gelenke ist hier eine bestimmte
Menge Flüssigkeit (Glycerin) verwendet, welche, in einem rotirenden Gehäuse, mit
einer Platte verdeckt, eingeschlossen, ihre Wirkung übt. Bei Drehung des Gehäuses
wird die Flüssigkeit in Rotation versetzt, erhält dadurch die Tendenz, an den
Rändern aufzusteigen, und drückt je nach Geschwindigkeit des Gehäuses gegen die
Platte, welche durch Membran-Verbindung mit der verticalen Stange die Bewegung des
Muffes bewirkt, von wo aus eine Uebertragung zu den Absperrvorrichtungen beliebig
abgeleitet werden kann.
Fig. 1., Bd. 230, S. 116
Fig. 2., Bd. 230, S. 116
Um den verschiedenen Geschwindigkeiten des Regulators entsprechend den Gegendruck auf
den Deckel zu erhalten, ist der Hohlraum des Deckels mit Bleiguſs mehr oder weniger
zu belasten. Statt dessen wird auch eine Spiralfeder angewendet (vgl. * Deutsche
Patentschrift Nr. 533), welche auf den beweglichen Deckel drückt und durch eine
Stellmutter mehr oder weniger angespannt werden kann. Letztere Construction ist in
Fig. 2 in äuſserer Ansicht dargestellt, welche
gleichzeitig die Verbindung direct mit Drossel- und Absperrventil darstellt.
Der von der Flüssigkeit ausgeübte Druck auf den Deckel ist in jeder Lage des
letzteren nahezu constant, da die Schwerpunkte der Masse geometrisch eine
parabolische Linie bilden, und die berührte Fläche des Deckels im indirecten
Verhältniſs zum Quadrate der dazu gehörigen Geschwindigkeit im Schwerpunkte der
Masse steht.