Titel: | Drehschieberventile. |
Autor: | F. H. |
Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 315 |
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Drehschieberventile.
Mit Abbildungen auf Tafel 28.
Drehschieberventile.
Fr. Reese in Dortmund (*D. R. P. Nr. 1548 vom 27.
September 1877) und C. Ehlert in Danzig (*D. R. P. Nr.
1169 vom 29. November 1877) erhielten je ein Patent auf ein Schieberventil, bei
welchem statt des gewöhnlichen Schiebers ein Drehschieber angebracht ist. Bei der in
Fig. 2 und 3 Taf. 28
veranschaulichten Reese'schen Construction ist derselbe
ein Fächerschieber, welcher auf einer entsprechend durchbrochenen Sitzplatte um
einen in dieser befestigten Zapfen gedreht wird. Die Bewegung erfolgt mittels einer
Schraube, welche in die am Drehschieber angebrachte Verzahnung greift. Der
Drehzapfen ist als flachgängige Schraube ausgeführt, so daſs der Schieber bei seiner
Drehung sofort vom Sitz abgehoben und allseitig von Wasser umspült, also entlastet
wird. Selbstverständlich muſs der Schraubenzapfen so adjustirt sein, daſs der
Schieber fest am Sitz anliegt, wenn die Durchgangsöffnung geschlossen ist. Die
Feststellung des Zapfens im Sitz erfolgt dann durch eine mittels einer Gegenschraube
gesicherten Mutter.
Die Construction ist recht compendiös; doch läſst sich gegen sie der Vorwurf erheben,
daſs der Durchgangsquerschnitt zu plötzliche Aenderungen erfährt. Dieser Uebelstand
ist bei dem Ehlert'schen Ventil (Fig. 4 und
5 Taf. 28) insofern vermieden, als hier der Drehschieber eine einzige
sichelförmige Oeffnung hat, welche sich nach entsprechender Drehung mit dem
Querschnitt der Gehäusekanäle vollkommen deckt. Der Schieber ist hier als Stirnrad
construirt, welches durch ein an der Ventilspindel angebrachtes Getriebe gedreht
wird. Diese Anordnung läſst zwar keine so starken Uebersetzungen wie der von Reese gewählte Schneckentrieb zu; doch bietet sie den
Vortheil, daſs ein Verschmutzen der Verzahnung und jede daraus entspringende
Abnutzung vermieden ist.
F. H.