Titel: | Verbesserte Batterieform von Jos. Jul. Hess in Wien. |
Autor: | Jos. Jul. Hess |
Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 327 |
Download: | XML |
Verbesserte Batterieform von Jos. Jul. Heſs in
Wien.
Mit Abbildungen auf Tafel 28.
Heſs' Batterieform.
Die mannigfachen bisherigen Anordnungen von Elementen zu Batterien erscheinen auf den
ersten Blick recht einfach, und obwohl das Zusammensetzen und Verbinden ziemlich rasch
vorgenommen werden kann, so wird bei zahlreichen Batterien das Auseinandernehmen
insbesondere bei Verwendung von Salpetersäure sehr unangenehm, zuweilen leider auch
so schädlich, daſs Verluste von Menschenleben nicht ganz selten sind. Diesen
Uebelstand möglichst zu vermeiden, war seit Jahren mein Bestreben, und glaube ich,
dem Fachpublicum etwas Brauchbares und Zweckentsprechendes in folgenden drei
Constructionsformen von Batterien zu bieten. Der Vortheil besteht darin, daſs durch
meinen einfachen Apparat 2 bis 40 Elemente auf einmal in oder auſser Wirkung gesetzt
werden können, die Kraft nur in der erforderlichen Zeit vollständig benutzt werden
kann und bei längeren Pausen (bei Chromsäure bis 14 Tage lang möglich, ohne an den
Säure enthaltenden Theil zu rühren) keinerlei Verbrauch nöthig wird, da man alle
Plattenpaare momentan heraufschrauben kann. Die Schraube bieget den Vortheil, groſse
Lasten mit Leichtigkeit bewegen zu können, und daſs sie nicht abreiſst wie die
verdorrten Saiten bei den altmodischen Smee'schen
Hebevorrichtungen, welche oft lästige Zerstörungen an der Batterie
herbeiführten.
Fig.
9 und 10 Taf. 28
zeigt die Form meiner einfachen verbesserten Hebevorrichtung, sowohl in Vorder- als
Seitenansicht. Die Platten von Kohle und Zink hängen an eigenen Klemmen in einem
bequem zu hantirenden, kammartig ausgeschnittenen Bret, lassen sich äuſserst leicht
wegnehmen oder einhängen, sowie beliebig mit einander verbinden, oder in
Ausnahmsfällen mit einem Pachytrop vereinen.
In Fig. 11 und 12 Taf. 28
ist eine ältere, besonders für groſse Platten praktisch erprobte Handhebevorrichtung
skizzirt, wobei ich auf die Beweglichkeit der Theile aufmerksam mache. Gegenwärtig
ist diese Anordnung auch durch die Schraube verbessert. Die dickeren mittleren
Platten bedeuten platinirte Kohlen, durch welche oben zwei Hartgummistäbchen
festgesteckt sind, wodurch die richtige Stellung der Platte und auch deren
isolirendes Auflager erzielt wird.
Fig.
13 und 14
veranschaulichen eine Zusammenstellung, welche besonders zum raschen billigen
Experimentiren geeignet ist, noch in der ursprünglichen Form, welche die doppelte
Anzahl Gläser erforderte, und wobei durch die kleine Schraube x beliebig viele Elemente an einem quadratischen Stab
festgemacht und ein- und ausgehoben werden konnten. Durch die Einführung der
Schraube an der Hebevorrichtung kann man auch hier durch Ersparniſs der halben Zahl
von Gläsern auf demselben Raum die doppelte Anahl von Elementen benutzen.
Da mit der neuen Vorrichtung eine wesentlich reinlichere Manipulation, sowie
Raumersparniſs verknüpft ist, und die Benutzung der wirksamen Säure möglichst
ökonomisch, mit Stunden und Tage langen Pausen (je nach der Säurefüllung),
durchgeführt werden kann, glaube ich, dieselbe Jedermann bestens empfehlen zu
können.